Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
Vom Netzwerk:
Rechtsverletzungen und Verfahren reden hören. Eure Unternehmungen besitzen kein so anziehendes Gesicht mehr wie ehedem.« Der Ton wurde lauter. Die Geladenen horchten auf. »Eure Anschuldigungen sind verletzend und unrichtig. Der Name Denes wird in ganz Ägypten geachtet, der Name Bel-ter-an ist jedoch unbekannt.«
    »Die Zeiten ändern sich.«
    »Euer Geschwätz und Eure Verleumdungen verdienen nicht einmal eine Antwort.«
    »Was ich zu sagen habe, das verkünde ich in aller Öffentlichkeit. Die Anspielungen und den Schwarzhandel überlasse ich den anderen.«
    »Bezichtigt Ihr mich etwa?«
    »Fühlt Ihr Euch etwa schuldig?« Dame Nenophar nahm ihren Gemahl am Arm. »Wir haben uns lange genug aufgehalten.«
    »Seid vorsichtig«, empfahl Denes. »Eine schlechte Ernte, und Ihr seid vernichtet.«
    »Meine Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen.«
    »Eure Träume sind nichts als Hirngespinste.«
    »Könntet Ihr nicht mein erster Kunde sein? Ich würde eine Auswahl von Erzeugnissen vorbereiten und Euch Preise nach Eurem Belieben machen.«
    »Ich denke darüber nach.«
    Die Versammlung war gespalten. Denes hatte zahlreiche Trugbilder weggewischt, doch Bel-ter-an schien sich seiner Stärke gewiß. Der Zweikampf versprach spannend zu werden.

28. Kapitel
    Über eine Woche jagte Heerführer Aschers Sondereinheit vergebens die letzten Aufrührer. Da er das Gebiet als befriedet erachtete, gab der hohe Krieger schließlich Befehl zum Rückzug. Sethis Streitwagen fuhr auf einem schwierigen Weg an einer Felswand entlang. Einen Bogenschützen an seiner Seite, hüllte Sethi sich mit düsterer Miene in Schweigen und richtete seine Aufmerksamkeit ganz auf das Lenken des Gefährts. Panther kam eine besondere Vergünstigung zugute; im Gegensatz zu den anderen Gefangenen, die zum Gewaltmarsch verdammt waren, saß sie auf dem Rücken eines Esels. Ascher hatte dieses Vorrecht dem Helden des nun endenden Feldzuges gewährt, und niemand fand dagegen etwas einzuwenden.
     
    Die Libyerin, die in Sethis Zelt schlief, war von der Verwandlung des jungen Mannes verblüfft. Er, der für gewöhnlich so feurig und überströmend war, verschloß sich in einer sonderbaren Traurigkeit. Als sie es nicht länger ertrug, wollte sie den Grund hierfür wissen.
    »Du bist ein Held, du wirst gefeiert und reich werden, und du gleichst einem Besiegten! Erkläre es mir.«
    »Eine Gefangene hat nichts zu verlangen.«
    »Ich werde dich mein ganzes Leben lang bekämpfen, sofern du überhaupt in der Lage bist, dich zu wehren. Solltest du den Geschmack am Leben verloren haben?«
    »Schluck deine Fragen und schweig.« Panther schlüpfte aus ihrem Kleid. Nackt warf sie ihr goldenes Haar zurück und begann, träge zu tanzen, sich so geschmeidig um sich selbst zu drehen, daß sie alle Reize ihres Körpers zur Geltung brachte. Ihre Hände beschrieben Kreise, streiften sacht ihre Brüste, ihre Hüften, ihre Schenkel. Schlängelnd bewegte sie sich mit der angeborenen Geschmeidigkeit der Frauen ihres Volkes. Als sie sich ihm katzenartig näherte, rührte er sich nicht. Sie knotete seinen Schurz auf, küßte seinen Oberkörper und legte sich auf ihn. Mit Freuden stellte sie fest, daß die Kraft des Helden nicht verschwunden war. Obwohl er sich dagegen wehrte, spürte er Verlangen nach ihr. Sie glitt an ihm hinab und erregte ihn mit ihren heißen Lippen.
    »Welches wird mein Los sein?«
    »In Ägypten bist du frei.«
    »Wirst du mich nicht bei dir behalten?«
    »Ein einziger Mann wird dir nicht genügen.«
    »Werde reich, damit werde ich mich zufriedengeben.«
    »Als ehrbare Frau würdest du dich langweilen. Vergiß nicht, du hast geschworen, mich zu verraten.«
    »Du hast mich bezwungen, ich werde dich bezwingen.«
    Sie fuhr fort, ihn mit ihrer Stimme, deren dunklen und schmeichelnden Modulationen, zu umgarnen. Mit gelöstem Haar und gespreizten Beinen auf dem Bauch ausgestreckt, rief sie nach ihm. Sethi drang ungestüm in sie, vollends bewußt, daß diese Dämonin sich eines Zaubers bedienen mußte, um seine Lust derart von neuem zu beleben. »Du bist nicht mehr traurig.«
    »Versuche nicht, in meinem Herzen zu lesen.«
    »Rede mit mir.«
    »Morgen, wenn ich den Wagen anhalten werde, steigst du von deinem Esel, kommst zu mir und tust, was ich dir befehle.«
     
    »Das rechte Rad quietscht«, sagte Sethi zu seinem Bogenschützen.
    »Ich höre nichts.«
    »Ich für meinen Teil habe ein scharfes Gehör. Dieses Geräusch kündigt einen Schaden an; besser wäre, es

Weitere Kostenlose Bücher