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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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die Frage von Troys Testierfähigkeit zu klären. Er machte sich Sorgen wegen des zeitlichen Abstandes zwischen Zurechnungsfähigkeit und Unzurechnungsfähigkeit. Die Leute sollten Analysen aller Fälle beschaffen, die auch nur entfernt mit der Erstellung eines Testaments durch einen Menschen zu tun hatten, der als verrückt galt.
    Die zweite Gruppe bekam den Auftrag, sich um alles zu kümmern, was mit eigenhändigen Testamenten zu tun hatte, insbesondere um die besten Möglichkeiten, sie anzufechten, und auf dem Klagewege vorgebrachte Ansprüche abzuweisen.
    Als er mit der dritten Gruppe allein war, entspannte er sich und setzte sich gleichfalls. Sie hatten Glück, denn sie würden nicht die nächsten drei Tage in Bibliotheken verbringen müssen. »Sie sollen eine Frau suchen, von der ich annehme, dass sie nicht gefunden werden möchte.«
    Er teilte ihnen mit, was er über Rachel Lane wusste. Viel war es nicht. In der Akte aus Troys Schreibtisch stand nur wenig über sie.
    »Erstens, versuchen Sie festzustellen, um was für einen Verein es sich bei World Tribes Missions handelt. Wie arbeiten die Leute? Nach welchen Kriterien wählen sie ihre Mitarbeiter aus? Wohin schicken sie die? Alles. Zweitens, hier in Washington gibt es ein paar ausgezeichnete Privatdetektive. Normalerweise sind das frühere Mitarbeiter des FBI, die sich darauf spezialisiert haben, vermisste Personen aufzuspüren. Suchen Sie die beiden besten davon aus, wir treffen dann morgen eine Entscheidung. Drittens, Rachels Mutter hieß Evelyn Cunningham, sie lebt nicht mehr. Wir brauchen möglichst viele biographische Angaben über die Frau. Vermutlich hatte sie mit Mr. Phelan eine Affäre, deren Ergebnis das Kind ist.«
    »Vermutlich?« fragte einer der Mitarbeiter.
    »Ja. Wir setzen nichts als gegeben voraus.«
    Er ließ sie gehen und suchte den Raum auf, in dem Tip Durban eine kleine Pressekonferenz arrangiert hatte. Keine Fernsehkameras, zugelassen waren nur die Printmedien. Erwartungsvoll saß ein Dutzend Journalisten um einen Tisch voller Aufzeichnungsgeräte und Mikrophone. Sie vertraten große Tageszeitungen und angesehene Finanzzeitschriften.
    Die ersten Fragen wurden gestellt. Ja, es gebe ein Testament, das im letzten Augenblick vorgelegt worden sei, aber man könne noch nichts über den Inhalt sagen. Ja, es habe eine Autopsie stattgefunden, aber man könne noch nicht darüber sprechen. Das Unternehmen arbeite weiter wie bisher. Man könne sich noch nicht zu der Frage äußern, wer die neuen Eigentümer sein würden.
    Niemand war überrascht, als sich herausstellte, dass die Familien im Laufe des Tages bereits privat mit Reportern gesprochen hatten.
    »Man hört gerüchtweise, dass Mr. Phelan in seinem Testament sein ganzes Vermögen unter seinen sechs Kindern aufgeteilt hat. Können Sie das bestätigen oder verneinen?«

    »Weder noch. Es ist einfach ein Gerücht.«
    »Hat er nicht an einer Krebserkrankung im Endstadium gelitten?«
    »Um diese Frage zu beantworten, müsste ich über die Autopsie sprechen, und das kann ich nicht.«
    »Wir haben gehört, dass ihn eine Gruppe von Psychiatern kurz vor seinem Tod befragt und anschließend erklärt hat, dass er bei klarem Verstand war. Können Sie das bestätigen?«
    »Ja«, sagte Stafford. »Das entspricht der Wahrheit.« Die nächsten zwanzig Minuten verbrachten die Journalisten damit, ihn nach Einzelheiten über die Befragung auszuhorchen. Josh hielt ihnen stand und räumte lediglich ein, dass Mr. Phelan »allem Anschein nach« bei klarem Verstand gewesen war.
    Die Vertreter der Finanzzeitschriften wollten Zahlen. Man wusste nicht viel über die Phelan-Gruppe, da sie als Unternehmen privaten Rechts nicht der Publizitätspflicht unterlag und mit Informationen nach außen stets gegeizt hatte. Jetzt witterten die Journalisten die Gelegenheit, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Doch von Josh erfuhren sie nicht viel.
    Nach einer Stunde entschuldigte er sich und kehrte in sein Büro zurück, wo ihm eine Sekretärin mitteilte, dass das Krematorium angerufen habe. Mr. Phelans sterbliche Überreste konnten abgeholt werden.

    FÜNF

    TJ pflegte seinen Kater vom Vorabend bis gegen Mittag, trank dann ein Bier und beschloss, dass es an der Zeit sei, seine Muskeln spielen zu lassen. Er rief seinen Haupt-Anwalt an, um sich nach dem neuesten Stand der Dinge zu erkundigen.
    Dieser riet ihm zur Geduld. »Es wird ein Weilchen dauern, TJ«, sagte er.
    »Ich bin aber nicht in der Stimmung zu warten«, knurrte TJ.

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