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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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phantastisches ökologisches Reservat. Ernsthaft, Phil, falls Sie interessiert sind, kann ich das deichseln.«
    »Ich habe keinen Pass«, sagte er und trank einen Schluck Kaffee. »Außerdem habe ich hier viel zu tun.«
    Nate plante, eine Woche fortzubleiben, und irgendwie gefiel ihm die Vorstellung, dass es im Keller nach seiner Rückkehr genauso außehen würde wie jetzt.
    »Mrs. Sinclair kann jetzt jederzeit sterben«, sagte Phil leise. »Ich kann nicht weg.«
    Man rechnete schon seit mindestens einem Monat mit Mrs. Sinclairs Ableben, so dass Phil sogar Bedenken hatte, nach Baltimore zu fahren, obwohl es sozusagen um die Ecke lag. Es war Nate klar, dass er das Land nie verlassen würde.
    »Sie werden die Frau also wiedersehen«, sagte Phil.
    »Ja.«
    »Sind Sie aufgeregt?«
    »Ich weiß nicht. Ich freue mich darauf, aber ich bin nicht sicher, ob sie mich sehen will. Sie ist da unten sehr glücklich und möchte mit dieser Welt hier nichts zu tun haben. Es wird ihr überhaupt nicht recht sein, dass ich sie wieder mit all dem juristischen Krim belästige.«
    »Und warum tun Sie es dann?«
    »Weil es nichts zu verlieren gibt. Wenn sie das Geld wieder nicht will, sind wir in derselben Situation wie jetzt. Die Gegenseite bekommt alles.«
    »Das wäre eine Katastrophe.«
    »Ja. Es dürfte schwierig sein, Menschen zu finden, die weniger geeignet sind, mit großen Beträgen umzugehen, als die Phelan-Nachkommen. Sie bringen sich damit nur um.«
    »Können Sie das Rachel nicht erklären?«
    »Das habe ich versucht. Sie will nichts davon hören.«
    »Und sie wird es sich nicht anders überlegen?«
    »Nein. Nie.«
    »Das heißt, die Fahrt dorthin ist Zeitverschwendung?«
    »Ich fürchte, ja. Aber wir wollen es zumindest versuchen.«

    FÜNFZIG

    Mit Ausnahme Rambles bestanden alle Phelan-Nachkommen darauf, sich während der Besprechung zwischen den Anwälten und Richter Wycliff entweder im Gericht selbst oder in Steinwurfweite davon entfernt aufzuhalten. Jeder von ihnen hatte ein Mobiltelefon zur Hand, jeder der Anwälte im Richterzimmer ebenfalls.
    Mandanten und Anwälte hatten nicht viel geschlafen in den letzten beiden Nächten.
    Wie oft im Leben wird man schon auf einen Schlag Millionär? Zumindest für die Phelan-Nachkommen würde es ein Ereignis sein, das zweimal stattfand, und jeder von ihnen nahm sich vor, diesmal weit überlegter mit dem Geld umzugehen. Noch einmal würden sie dazu keine Gelegenheit bekommen.
    Sie gingen auf den Gängen des Gerichtsgebäudes auf und ab und warteten. Sie rauchten draußen vor dem Haupteingang. Sie saßen in ihren warmen Autos auf dem Parkplatz und rutschten unruhig hin und her. Sie sahen auf die Uhr, versuchten Zeitung zu lesen oder machten mühsam Konversation, wenn sie einander zufällig über den Weg liefen.
    Nate und Josh saßen auf der einen Seite des Richterzimmers. Natürlich trug Josh einen teuren dunklen Anzug. Nate war in einem Jeanshemd mit weißen Farbflecken auf dem Kragen gekommen und trug keine Krawatte. Jeans und Wanderstiefel rundeten seinen Aufzug ab.
    Wycliff wandte sich zuerst an die Phelan-Anwälte auf der anderen Seite des Raumes. Er wies sie darauf hin, dass er, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt, nicht daran denke, Rachel Lane vom Verfahren auszuschließen. Zu viel stehe für sie auf dem Spiel. Mr. O’Riley vertrete ihre Interessen in angemessener Weise, und daher werde das Verfahren den vorgeschriebenen Gang gehen.
    Der Zweck der Zusammenkunft war es, die Möglichkeiten eines Vergleichs auszuloten. In jedem Zivilprozess ist einem Richter daran gelegen, eine Einigung herbeizuführen. Zwar freute sich Wycliff insgeheim auf eine sich möglichst lang hinziehende, hässliche Auseinandersetzung der Parteien vor Gericht, die in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregen würde. Das aber durfte er sich keinesfalls anmerken lassen. Er war von Amts wegen verpflichtet, beide Seiten mit allen verfügbaren Mitteln zu einem Vergleich zu bewegen, sei es durch sanften Druck, sei es durch Überredung.
    In diesem Fall aber war weder Druck noch Überredung erforderlich.
    Er hatte alle vorgelegten Dokumente und Anträge gründlich durchgearbeitet und sich jede Minute der Zeugenbefragungen auf Band angesehen. Er fasste seine Einschätzung der Lage zusammen und teilte Hark, Bright, Langhorne und Yancy als seine wohlerwogene Schlussfolgerung mit, dass ihre Sache seiner Meinung nach nicht besonders günstig stehe.
    Sie nahmen diese Mitteilung, die sie nicht überraschte, mit

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