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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Abend zu Hause bleiben.«
    »Kommt drauf an. Wir sprechen später drüber.«
    Sie blieb in der Tür stehen, bis Brandt im Aufzug war und ihr
noch einmal zuwinkte. Dann legte sie sich wieder ins Bett, diesmal
auf die Seite, wo Brandt geschlafen hatte und wo sein Duft
noch im Kopfkissen, in der Bettdecke und auf dem Laken war.
    Endlich, dachte sie erleichtert, endlich hab ich meinen inneren
Schweinehund überwunden. Und er mag mich auch. Und dass
ausgerechnet jetzt zwischen ihm und Andrea Schluss ist. Kaum
zu glauben, aber wahr. Wie sich die Dinge doch manchmal fügen.
    Ich bin nur gespannt, wie Andrea reagieren wird, wenn sie
von mir und Peter erfährt. Aber das soll mir auch egal sein, das
ist nicht meine Sache. Elvira Klein blieb noch eine halbe Stunde
liegen, dann stand sie auf, ging ins Bad und machte sich für den
Tag fertig.
     

Donnerstag, 7.05 Uhr
     
    Wo kommst du denn her?«, fragte Sarah, die sich gerade
ihr Frühstück bereitete. »Dich kriegt man ja kaum noch zu Gesicht.
«
    »Wir arbeiten an einem schwierigen Fall«, antwortete er und
hängte seine Jacke über die Stuhllehne. »Aber du bist ja auch fast
nie mehr zu Hause.«
    »Das ist was anderes«, erwiderte sie.
    »Aha, und was ist daran anders? Wenn ich daran erinnern darf,
du bist sechzehn und ...«
    »Bitte, keine Moralpredigt am frühen Morgen. Hast du Stress
mit Andrea?«
    Brandt wunderte sich über die Frage, und als er nicht gleich
etwas erwiderte, meinte Sarah: »Ihr habt Stress. Naja, ich hab's
schon geahnt. Die ist ja kaum noch hier, und wenn sie hier ist,
dann hab ich das Gefühl, in 'nem Eisschrank zu sitzen. Habt ihr
euch getrennt?«
    »Hör zu, das ist kein Thema für jetzt, ich ...«
    »Okay, hab schon verstanden. Ihr müsst damit klarkommen.
Ihr passt nicht zusammen, das hab ich schon länger gemerkt.«
»Aha, du Menschenkennerin, und woran hast du das gemerkt?
«
    »Ich bin eine Frau«, antwortete sie grinsend und sah ihren Vater
von der Seite an. »Und Frauen spüren Schwingungen viel
eher als Männer. Andrea will was erleben und du bist eher der
häusliche Typ.« Sie legte das Messer, mit dem sie sich ein Schulbrot
geschmiert hatte, auf den Tisch und schlang ihre Arme um
seinen Hals. »He, das wird schon wieder.«
    »Was wird schon wieder?«
    »Alles.«
    Brandt hatte Sarah selten so gutgelaunt erlebt, schon gar
nicht am frühen Morgen, wo sie normalerweise noch mit sich
und der Welt im Unreinen war und meist mürrisch und unzugänglich.
    »Wenn du meinst.«
    »Was ist das für ein Parfum? Andrea benutzt ein anderes.«
    Brandt wurde verlegen, die Hitze schoss ihm ins Gesicht, woraufhin
Sarah noch breiter grinste.
    »Das ist also dein schwieriger Fall. Kenn ich sie?«
    »Sarah, ich muss gleich wieder los und ...«
    »Du brauchst dich gar nicht so zu winden, und außerdem bist
du knallrot geworden. Na ja, ist deine Sache, mit wem du die
Nacht verbringst. Sie hat aber Geschmack.«
    »Danke für die Blumen.«
    »Ich meine das Parfum. Riecht echt gut«, sagte sie, und ihr
Grinsen konnte nicht noch breiter werden. »Wie heißt sie
denn?«
    »Willst du irgendwann mal in den Polizeidienst?«, fragte er.
    »Wieso?«
    »Du hast das Talent dafür, du stellst nämlich die richtigen
Fragen.«
    »Keine Ahnung, ich hab mich noch nicht entschieden. Aber
ich glaub nicht, das wäre mir zu stressig, und man verdient zu
wenig.«
    »Hat's euch jemals an irgendwas gemangelt?«
    »Nee, trotzdem. Michelle!«, rief sie. »Beeil dich, ich muss
auch noch mal ins Bad.«
    »Ich bin ja gleich fertig«, kam es ebenso laut zurück.
Brandt machte sich einen Kaffee und zwei Scheiben Toast mit
Marmelade. Michelle stand plötzlich hinter ihm und tippte ihm
auf die Schulter. Er drehte sich um und blickte in das neugierige
Gesicht.
    »Na?«, sagte sie, und es klang wie: Hast du dich gut amüsiert?
    »Auch na. Was guckst du so?«
    »Nichts. Wer ist denn deine neue Freundin?«, fragte sie wie
beiläufig, während Sarah, die eigentlich ins Bad wollte, noch an
der Tür stand.
    »Sag mal, bin ich hier im falschen Film? Was wollt ihr eigentlich
von mir?«
    »Oh, Daddy ist heute aber nicht gut drauf. Schlecht geschlafen?
«
    Wäre ich doch bloß direkt ins Präsidium gefahren, dachte
Brandt. Aber wie konnte ich auch nur glauben, es vor Sarah und
Michelle verheimlichen zu können.
    »Okay, okay, was wollt ihr?«
    »Nichts, überhaupt nichts«, meinte Michelle schulterzuckend.
»Bringst du sie mal mit her?«
    Brandt rollte mit den

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