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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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erhellte einen Echoimpuls am linken Rand des Schirms, in ungefähr zwölf Meilen Entfernung.
    Nillson hob eine Augenbraue.
    Die
Stockholm
hatte Gesellschaft.
    Nillson wusste nicht, dass im selben Moment unsichtbare elektronische Wellen auf Rumpf und Aufbauten der
Stockholm
trafen und zu einer rotierenden Radarantenne reflektiert wurden, die sich hoch über dem Deck eines Schiffs befand, welches sich mit hoher Geschwindigkeit aus entgegengesetzter Richtung näherte. Auf der geräumigen Brücke des italienischen Linienpassagierschiffs
Andrea Doria
hatte der Offizier am Radarschirm sich wenige Minuten zuvor an einen stämmigen Mann gewandt, der eine weiße Marinemütze und eine nachtblaue Uniform trug.
    »Kapitän, ich sehe ein Schiff, siebzehn Meilen entfernt, vier Grad an Steuerbord.«
    Das Radar war auf eine Reichweite von zwanzig Meilen eingestellt und wurde seit drei Uhr nicht mehr aus den Augen gelassen, als Kapitän Piero Calamai auf das Oberdeck getreten war und über den westlichen Gewässern graue Dunstschwaden entdeckt hatte, die dort wie die Seelen Ertrunkener schwebten.
    Sofort hatte der Kapitän befohlen, das Schiff für eine Nebelfahrt klarzumachen. Die 572 Mann starke Besatzung befand sich in ständiger Alarmbereitschaft. Das Nebelhorn gab alle hundert Sekunden ein automatisches Signal ab. Der Ausguck wurde vom Krähennest zum Bug geordert, von wo aus er eine bessere Sicht haben würde. Die Mannschaft des Maschinenraums hielt sich bereit, um im Notfall sofort reagieren zu können. Die Schotten zwischen den elf isolierten Kammern des Schiffs wurden geschlossen.
    Die
Andrea Doria
befand sich auf dem letzten Stück einer 4.000 Meilen langen, neuntägigen Reise, die in ihrem Heimathafen Genua begonnen hatte.
    Das Schiff trug 1.134 Passagiere und 401 Tonnen Fracht an Bord. Trotz des dichten Nebels, der sich auf ihr e Decks legte, fuhr die
Doria
beinahe mit Höchstgeschwindigkeit. Ihre riesigen Zwillingsturbinen schoben das große Schiff mit der Kraft von 35.500 Pferdestärken und einer Geschwindigkeit von zweiundzwanzig Knoten durchs Meer voran.
    Die italienische Schifffahrtsgesellschaft setzte weder ihre Schiffe noch das Leben ihrer Passagiere aufs Spiel. Aber sie bezahlte ihre Kapitäne auch nicht dafür, mit Verspätung einzutreffen. Zeit war Geld. Niemand wusste dies besser als Kapitän Calamai, der die
Andrea Doria
auf allen Atlantiküberfahrten kommandiert hatte. Er war fest entschlossen, dass das Schiff bei der Ankunft in New York nicht eine Sekunde mehr Verspätung haben würde als jene Stunde, die es zwei Nächte zuvor in einem Sturm verloren hatte.
    Als die
Doria
um zwanzig nach zehn das Feuerschiff passiert hatte, hatte die Besatzung es mit dem Brückenradar orten und das einsame Klagen seines Nebelhorns hören können, aber sein Lichtsignal blieb unsichtbar, obwohl die Entfernung weniger als eine Meile betrug. Nachdem das Feuerschiff hinter ihnen lag, befahl der Kapitän der
Doria
einen westlichen Kurs nach New York.
    Der Echoimpuls fuhr in östliche Richtung, direkt auf die
Doria
zu. Calamai beugte sich stirnrunzelnd über den Radarschirm und beobachtete den Kurs des anderen Schiffs. Das Gerät konnte dem Kapitän nicht verraten, um welche
Art
von Schiff es sich handelte oder wie groß es war. Er wusste nicht, dass er einen schnellen Ozeandampfer vor sich hatte. Mit der vereinten Geschwindigkeit von vierzig Knoten kamen die beiden Schiffe sich alle drei Minuten um zwei Meilen näher.
    Die Position des Schiffs war verwirrend. Schiffe mit östliche m Kurs sollten eigentlich einer Route folgen, die zwanzig Meilen
südlich
lag. Vielleicht ein Fischerboot.
    Nach den allgemeinen Gepflogenheiten auf See fahren sich begegnende Schiffe mit den Backbordseiten aneinander vorbei, linke Seite an linker Seite, wie Autos, die sich auf der Straße treffen. Falls hierzu gefährliche Kreuzmanöver erforderlich sind, kann man sich auch Steuerbord an Steuerbord begegnen.
    Nach der Radaranzeige zu urteilen, würde das andere Schiff problemlos zur Rechten der
Doria
passieren, sofern beide Beteiligten ihren jetzigen Kurs beibehielten. Wie die Autos auf einer Straße in England, wo Linksverkehr herrscht.
    Calamai wies seine Mannschaft an, das andere Schiff ständig im Auge zu behalten. Es konnte nie schaden, vorsichtig zu sein.
    Die beiden Schiffe waren noch ungefähr zehn Meilen voneinander entfernt, als Nillson das Licht unter dem Kartentisch neben dem Radargerät einschaltete und sich anschickte, die veränderliche

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