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Das Tor des Suedens

Das Tor des Suedens

Titel: Das Tor des Suedens Kostenlos Bücher Online Lesen
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links und rechts zu sehen. Es genügte ihr, was sie aus den Augenwinkeln sehen konnte.
    Endlich war sie an den Alptraumgeschöpfen vorbei, und sie rannte auf eine schmale Öffnung zu, als sie mit einem Schreckensschrei stehenblieb.
    Eine riesige graue Gestalt trat aus der Öffnung. Der mit einem dichten Pelz bewachsene Kopf war rund und das Gesicht menschenähnlich, während der Körper mit den gedrungenen Beinen und den mächtigen Armen bärenartig wirkte.
    Olinga sprang einen Schritt zurück und umklammerte stärker das glühende Messer.
    »Wirf Messer fort, Frau!« sagte der Schneemensch.
    Olinga zögerte. Als sie hinter sich kratzende Geräusche hörte, wandte sie den Kopf. Drei Schneemenschen standen hinter ihr.
    »Du keine Möglichkeit haben zu flüchten«, radebrechte der Kerl vor ihr. »Lass Messer fallen!«
    Die Karsh-Frau wusste, wann sie geschlagen war. Wütend warf Olinga das Messer zu Boden. Es zischte, und Dampf stieg auf, dann fraß sich das Messer in den Eisboden und verschwand. Kurze Zeit danach hörten auch die Dampfwolken auf, die aus der Öffnung gedrungen waren.
    »Mitkommen, Frau!«
    Jede Hoffnung war in Olinga erstorben. Wortlos folgte sie dem grauen Riesen.
    *
    Sadagar konnte lediglich den linken Arm und den Kopf bewegen. Sein Körper und die anderen Gliedmaßen steckten unter einer dicken Eisschicht. Eines der Monstren trug ihn durch endlose Gänge und wild verzweigte Höhlenlabyrinthe. Meist konnte er kaum etwas erkennen, da es dunkel war, doch das Monstrum fand seinen Weg auch in der Finsternis.
    Der Steinmann klopfte gegen die Eisschicht, die seinen Körper einhüllte. Sie war kalt, und er erwartete eigentlich, dass er erfrieren würde, doch seltsamerweise war gerade das Gegenteil der Fall: Ihm war warm!
    Irgendwann warf ihn das Monstrum zu Boden. Sadagar lag auf dem Rücken und strich mit der linken Hand über den Boden, der glatt und beißend kalt war.
    »Dardo?« fragte er. »Olinga?«
    Aber er bekam keine Antwort. Ein paarmal raffte er sich auf und versuchte die störende Eisschicht zu lösen, doch sie war zu dick.
    Aber er erinnerte sich an Nadomirs Worte. Wenn du meine Hilfe brauchst, Feged, dann reibe die Ringe gegeneinander. Und rufe meinen Trollnamen: Nexapottl.
    Sadagar fuhr sich mit der linken Hand über den Hals. Aber auch hier war eine Eisschicht, die über den goldenen Ringen lag. Doch sie war nicht besonders dick. Sofort begann er daran zu kratzen, und nach und nach lösten sich kleinere Eisstücke. Es schien endlos lange zu dauern, bis endlich die Ringe eisfrei waren.
    Kurze Zeit entspannte sich der Alte, dann rieb er die Ringe gegeneinander. »Nexapottl!«
    Nichts geschah. Enttäuscht ließ er den Kopf zurücksinken. Ich werde es später noch einmal versuchen, dachte er, vielleicht klappt es dann.
    In diesem Augenblick spürte er einen sanften Druck an der Stirn.
    »Ich habe deinen Hilferuf vernommen, mein Bruder«, war plötzlich Nadomirs Stimme in seinem Kopf. »Aber ich darf mich dir nicht zeigen, Feged. Du bist ein Gefangener des Eisgottes, der sich Ukko nennt. Ich werde euch helfen, aber noch weiß ich nicht, wie ich es tun kann. Ich werde mich umsehen, Bruder, und dann werde ich dir berichten. Verliere nicht den Mut, Feged.«
    Zufrieden schloss Sadagar die Augen. Er wusste, dass er sich auf den Gnomen verlassen konnte. Er würde sie alle retten. Nadomir verfügte anscheinend über viel stärkere magische Fähigkeiten, als Sadagar bis jetzt geglaubt hatte.
    *
    Nottr war es endlich gelungen, Aravo und Barko zu beruhigen. Die beiden hatten jeglichen Mut verloren; am liebsten hätten sie sich hingesetzt und den Tod erwartet. Aber das war nicht nach Nottrs Geschmack. Er wollte dem Tod lieber kämpfend entgegentreten.
    Der Barbar war überraschend ruhig und gefasst. Er kniete nieder und brannte mit dem glühenden Schwert stufenartige Vertiefungen in den Eisturm, auf dessen Spitze sie noch immer gefangen waren. Im Schein des Schwertes sah er bald festen Eisboden, der zu den funkelnden Wanden führte. Er ging einmal um den kegelförmigen Turm herum und besah dabei die spiegelglatten Wände. Als er wieder zurück bei den Stufen war, blieb er stehen und stieß mit dem Schwert in die Wand, riss es heraus und trieb es eine Handbreit weiter wieder hinein. Nach etwa zehn Schritten entdeckte er eine Stelle, die wesentlich dünner war. Sofort stach er nochmals zu, dann kniete er nieder und blickte durch das Loch. Hörbar zog er den Atem ein.
    »Ich habe einen Gang gefunden«, sagte

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