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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Partikeln, die Analysemöglichkeiten enorm. Bei dieser Methode benötigt man nur eine winzige Menge des Materials, und sie ist sogar bei alten und verschmutzten Proben erfolgreich anzuwenden. In der kurzen Zeit, in der ich als Anwältin tätig war, hatte die DNA-Technologie unsere Arbeit revolutioniert und ermöglichte die Aufklärung von Verbrechen, wovon man einige Jahre zuvor noch nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
    Innerhalb einer Woche konnten wir anhand der Abstriche vom Körper des Opfers den Code ermitteln, den auf der ganzen Welt nur dieser eine Mensch hatte, der sie vergewaltigt oder sexuell genötigt hatte. Er wurde analysiert und gespeichert, die Serologen isolierten mindestens dreizehn unterschiedliche loci, also Stellen in dem genetischen Fingerabdruck des Angreifers, die nur zu einem Menschen auf der ganzen Welt passten. Sie gaben den Code in die gerichtsmedizinische Computerdatenbank ein, um zu prüfen, ob der gleiche Täter in New York City bereits ein ähnliches Verbrechen begangen hatte. Nach einem Monat wurde das Profil in die bundesstaatliche Datenbank in Albany und in das FBI-System in Washington eingespeist, in der Hoffnung, dass eine dieser Quellen den Verdächtigen in einem anderen Zusammenhang gespeichert hatte und dass man den Fall mit einem computergenerierten »Treffer« lösen könnte.
    Das Telefon klingelte erneut um halb zehn. »Nur noch drei Einkaufstage bis Weihnachten. Wo sollen wir uns treffen? Heute haben alle Geschäfte in der Stadt länger geöffnet. Ich muss noch ein Geschenk für Jim besorgen und mir eines für mich ausdenken, was du ihm geben musst, für den Fall, dass er noch nichts für mich hat.«
    Eine meiner besten Freundinnen, Joan Stafford, war übers Wochenende in der Stadt, und wir hatten geplant, den Tag gemeinsam zu verbringen und unsere Einkaufslisten abzuarbeiten. »Er hat es bereits eingepackt und in deinen Strumpf gesteckt, Joan. Ich weiß genau, was es ist, und du wirst dich sehr über den Weihnachtsmann freuen. Du musst mir mit Jakes Geschenk helfen. Außer für ihn habe ich fast alle. Ich bin fertig, wenn du es bist.«
    »Also, ich habe unsere Route schon geplant. Deine Zeit ist zu wertvoll, um sie zu vergeuden. Wir fangen mit James II an. Die besten antiken Manschettenknöpfe in der Stadt. Dann auf die andere Straßenseite zu Turnbull. Du musst Jake noch welche von diesen tollen gestreiften Hemden mit den weißen Kragen besorgen. Er wird nie besser angezogen sein als Brian Williams, aber du solltest nicht aufgeben.« Eine großartige Erholung von der Woche, die hinter mir lag, und der, die noch vor mir lag. Joan konnte mich immer zum Lachen bringen. »Dann schauen wir kurz bei Escada rein, um sicherzugehen, dass Elaine etwas ausgesucht hat, in dem dich Jake in Washington stilvoll zum Abendessen des Presseklubs ausführen kann. Eine Stippvisite bei Asprey. Dann im Triumphmarsch die Madison Avenue hinauf, durch all die kleinen Boutiquen. Hast du schon was für les deux divines detectives, Messieurs Chapman und Wallace? Wir müssen den beiden etwas besorgen - sie sind so gut zu dir. Mittagessen bei Swifty's mit einer pikanten Bloody Mary, und Abendessen im Lumi's. Für dich Dewar's und für mich einen köstlichen Rotwein. Du kannst mir helfen, das Menü für mein Silvesterdinner zu planen. Wie sieht's aus - sind wir dann pleite?«
    »Wir sind am Kreditkartenlimit, und es wird eine wunderbare Ablenkung für mich sein.«
    »Und du wirst deinen verdammten Piepser ausschalten, richtig?«
    »Ich schalte ihn in den Vibriermodus. Du wirst gar nicht merken, dass ich ihn dabei habe.« Sogar meine besten Freunde mussten mit der Tatsache fertig werden, dass meine Tage oft mit einer Vergewaltigung anfingen oder von einem Mord unterbrochen wurden.
    »Hitzewelle, Alex. Heute sollen die Temperaturen sage und schreibe bis auf zwei Grad unter Null klettern. Bis in einer Stunde.«
    Der Tag verlief genauso wie geplant. Wegen der Kälte warm angezogen kauften wir bis zur Erschöpfung ein. Die meisten Geschenke für meine Familie hatte ich schon mit der Post geschickt, damit sie noch rechtzeitig vor den Feiertagen ankamen. Den Rest konnte ich im Laufe der Woche an meine Freunde verteilen, eine Fuhre mit dem Auto ins Büro mitnehmen, und Jakes Geschenk würde bis zum Weihnachtsabend warten.
    Wir schlürften gerade genüsslich unseren letzten Espresso nach dem Abendessen, als der kleine Apparat an meinem Hosenbund zu vibrieren anfing. Ich nahm ihn ab und sah auf der

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