Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
mit ihr getroffen?«
    »Ja. Ich war im Haus ihrer Schwester - Lily -, an dem Tag, als wir den Mord inszenierten. Wir, Anne und ich, fuhren mit den Detectives hin, um uns zu vergewissern, dass alles in Ordnung war, und um die anderen Familienmitglieder zu beruhigen. Und um Lola Mut zu machen.«
    Frankel war aufgestanden und verstellte die Jalousien an seinem Fenster, sodass die Sonne von den vereisten Oberflächen der Autos unten auf dem Parkplatz nicht mehr blendete.
    »Muss ein sehr angespannter Vormittag gewesen sein. Waren Sie dort, als die ganze Sache über die Bühne ging?«
    Wieder die »Ich«-Masche. »Ich?«
    »Ja.«
    »Nein. Ich tat, was ich tun musste, und verdrückte mich. Ich hatte hier im Büro zu tun.«
    »Was?«
    »Ich hatte ein Treffen mit einem der Jungs bezüglich eines Einbruchs, unbefugtes Eindringen. Ich musste ihm bei der Formulierung der Anklageschrift helfen.«
    »Steht das in Ihrem großen roten Kalender?«, fragte Mike.
    »Was?«
    »Das Treffen, das Sie gerade erwähnt haben?«
    »Das, äh, ergab sich kurzfristig. Es ist wahrscheinlich nicht hier drinnen.« Frankel tätschelte den Einband des Kalenders.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir Ihre Einträge ansehe?«
    »Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass ich bezweifle, dass es hier drinnen steht.«
    »Ich meine die Einträge über Lola. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir die Termine aufschreibe?«
    Frankel schlug den Kalender auf das erste Septemberdatum auf und reichte ihn Chapman. »Bedienen Sie sich, Detective.«
    Mike legte seinen Notizblock auf den Schreibtisch. Er durchblätterte den Kalender und schrieb Datum und Uhrzeit der Dakota-Reininger-Frankel-Zusammenkünfte ab. Als er zu dem Tag kam, an dem Lola ermordet worden war, hielt er inne und las laut vor: »Donnerstagvormittag, neunzehnter Dezember. Neun Uhr. Treffen mit Reininger bei Dakota. Vorbereitung des Coups. Zwölf Uhr. Mittagessen mit Vinny. Vierzehn Uhr. Außendienst.«
    »So ein Zufall. Wenn mein Partner diesen Ausdruck verwendet - >Außendienst< -, dann heißt das, dass er den Rest seiner Schicht freinimmt, um sich flachlegen zu lassen. Aber wir sind ja nur Cops. Was heißt das bei Ihnen, Mr. Frankel? Wie war das mit dem unbefugten Eindringen?«
    »Wer hat hier das Sagen, Alex, Sie oder dieser ungehobelte -?«
    »Mike und ich wollen genau die gleichen Informationen haben. Was haben Sie an jenem Nachmittag getan?«
    »Ich, äh, ich muss wohl ... ich glaube, ich bin früh hier weg. Ich habe wahrscheinlich irgendwelche Weihnachtseinkäufe erledigt.«
    »Wie Miss Cooper den Pennern sagt, die sie den ganzen Tag in ihrem Büro anlügen, ist es mit >wahrscheinlich< und >ich glaube< und >ich muss wohl< nicht getan. Wir reden hier nicht von vorsintflutlicher Vergangenheit, Mr. Frankel. Das war genau heute vor einer Woche. Als Sie und Fat Vinny mit dem Essen fertig waren - wohin sind Sie danach und was haben Sie getan?«
    »Meine Tochter kam am nächsten Tag vom College nach Hause. Ich fuhr hinüber ins Einkaufszentrum, um einige Geschenke für meine Kinder zu besorgen.«
    »Welche Läden? Ich nehme an, Sie können mir sagen, was Sie gekauft haben und mir Quittungen für die Sachen geben.«
    »Hören Sie, Detective, ich bin der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt für diesen Bezirk. Sie schneien hier rein, als ob Sie für eine Nebenrolle als Klugscheißer in Die Sopranos vorsprechen wollen. Alles nur Bluff und großmäuliger Schwachsinn, und ich lasse mich von Ihnen auch noch nervös machen, so als ob ich mir über irgendetwas Sorgen machen müsste. Nun, dieses Mal sind Sie an den Falschen geraten. Ich habe diese Ermittlungen geleitet. Ich bin nicht ihr Gegenstand. Warum kriechen Sie beide nicht zurück durch den Tunnel, oder wie auch immer Sie hier rübergekommen sind, und lösen Ihren Fall wie Profis, okay?«
    »Haben Sie Lola in Ihrem eigenen Auto nach Manhattan gefahren, oder haben Sie dafür einen Dienstwagen benutzt?«
    Frankel ging zur Tür seines Büros und machte sie weit auf. Mike stand auf, als ob er gehen wollte, ging dann aber hinter Frankels Schreibtisch. Er bückte sich, griff in den Papierkorb und holte den in das Taschentuch eingewickelten Kaugummi heraus, den Frankel dort hineingeworfen hatte. Er hielt ihn ins Licht und bewunderte ihn, als ob er eine Trophäe sei.
    »Was, zum Teu-?«
    »Es tut mir Leid. Würden Sie es vorziehen, dass ich das Büro versiegeln lasse, während uns Ms. Cooper einen Durchsuchungsbefehl für Ihre Abfälle

Weitere Kostenlose Bücher