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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Auto und fuhr den Broadway hinunter. In Manhattan gibt eine Hand voll kleiner Krimibuchläden. Vier oder fünf davon in der ganzen Stadt verteilt. Ich brauchte eine Weile, bis ich einen fand. Ich nahm ein Buch mit in einen Coffee Shop und las ein bisschen. Ich hab Ihnen das schon gesagt, und es ist die Wahrheit. Ich werde zu Hause nachsehen, ob ich die Quittung finden kann.«
    Wir wussten auf Grund des Kaugummis, den Mike im Abfalleimer gefunden hatte, dass Bart in Lolas Büro gewesen war. Ich fragte mich, ob sie ihn gebeten hatte, dort etwas zu holen oder ob er aus eigenem Antrieb dorthin gegangen war. Warum wollte er das nicht zugeben? Warum log er noch immer, was das anging? Und wobei log er noch?
    »Gab es einen Grund, warum Lola nicht wollte, dass Sie mit hinauf in die Wohnung kommen?«, fragte ich.
    Bart griff sich in die Hosentasche und streifte das Papier von einem Wrigley's Spearmint.
    »Nicht wirklich.« Er rollte den Kopf hin und her und presste die Hand gegen den Nacken. »Ich meine, wir hatten ursprünglich geplant, ein paar Stunden dort zu verbringen. Aber als wir vor dem Haus hielten, ging gerade einer ihrer Freunde hinein. Wir beschlossen, dass es besser wäre, wenn ich mich für ein paar Stunden verziehen und später zurückkommen würde. Lola wollte nicht, dass uns irgendjemand Fragen stellte, dass irgendetwas passierte, was den Fall vermurksen könne. Zum Beispiel, dass Ivan herausfand, dass sie mit einem Staatsanwalt schlief. Scheiße, war ich bescheuert.«
    »Wie, zum Teufel, sollte Ivan das herausfinden? Nur weil Sie sie heimgefahren haben?«
    »Und über Nacht geblieben bin? Er hatte seine Augen überall. Lola war paranoid. Sie dachte, dass er Leute bezahlte, um an Informationen ranzukommen. Sie war überzeugt, dass Ivan es erfahren würde, wenn man uns zusammen erwischte. Sie sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen und dass sie mich später am Nachmittag auf meinem Handy anrufen würde.« Die Erinnerung schien ihm wehzutun. »Der Anruf, der nie kam.«
    »Und der Freund, der Typ, der ins Haus ging, als Sie davor anhielten. Wie heißt der?«
    »Ihr Freund, nicht meiner. Ich hab den Typen nie zuvor in meinem Leben gesehen. Ich glaube, er ist ein Kollege von ihr. Ein schwarzer Kerl mit Rastalocken und einem strubbeligen Bart.«
    Lavery. »Claude? Claude Lavery?«
    »Ja. So heißt er. Er hielt ihr die Tür auf, und sie gingen ins Haus. Danach habe ich sie nie wieder gesehen.«
     
    18
     
    Chapman juckte es, aus Frankels Büro rauszukommen. Bart begleitete uns, vorbei an der Rezeption, hinaus auf den Flur. »Was meinen Sie, Alex, muss ich Vinny davon erzählen?«
    »Hey, Bürschchen, kapieren Sie's endlich. Sie sind jetzt fixer Bestandteil meiner Akten in dem Fall, und wir sind noch nicht mal richtig in Fahrt gekommen. Coop und ich haben noch einen ganzen Berg Fragen an Sie, an die wir bisher noch gar nicht gedacht haben. Wir haben uns noch nicht über Ivan unterhalten, wir haben nicht über Lolas Arbeit gesprochen, wir haben Sie nicht gefragt, ob Sie irgendwas über das Bargeld wissen, das sie bei sich versteckte. Oder über Drogen.«
    Mike wollte nicht länger auf den Aufzug warten und zupfte an dem Gurt meiner Tasche, während er sich umdrehte, um die drei Stockwerke zu Fuß hinunterzulaufen. »Das nächste Mal sehen wir uns in meinem Büro. Suchen Sie sich einen Tag aus. Machen Sie es sich nicht unnötig schwer, Herr Staatsanwalt. Und versuchen Sie, Vinny die Wahrheit zu sagen. Ist vielleicht zur Abwechslung mal was Neues für Sie. Oder Sie sagen ihm, dass Sie im Außendienst sind. Das scheint bisher ja auch funktioniert zu haben.«
    »Lassen Sie uns versuchen, für Anfang der Woche einen Termin auszumachen, Bart«, sagte ich. »Sie wissen, was passiert, wenn das bekannt wird, also sollten Sie es Sinnelesi besser selbst sagen, bevor ihn Battaglia anruft.«
    Frankel beugte sich über das Geländer und rief uns so leise, wie er konnte, hinterher. »Glauben Sie, dass ich einen Anwalt brauchen werde?«
    »Suchen Sie sich zuerst einen guten Proktologen, Mr. Frankel. In diesen Hochsicherheitsgefängnissen geht es hoch her.«
    Mike ließ den Motor an, und wir saßen noch eine Weile im Auto auf dem Parkplatz, während er warm lief. »Der geborene Verlierer. Das hab ich sofort gesehen. Weißt du, woran? Ein erwachsener Mann mit einem Rucksack. Dafür gibt es einfach keine Entschuldigung. Bei euch hat auch die Hälfte der Blödmänner Rucksäcke. Ich steig in den Aufzug, einer der Typen vom

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