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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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nach Disney World fahren, so aufgeregt ist sie. Ich sagte ihr, dass ich die Verabredung wegen dir nicht einhalten könnte. Das war die einzige Möglichkeit, einen Aufschub zu bekommen.«
    »Sag ihr, dass wir sie besuchen und zum Mittagessen einladen werden, sobald dieser Fall gelöst ist. Stört es dich auch, dass Frankel derjenige ist, den Lola angerufen hat?«
    »Hey, falls es streng dienstlich gewesen wäre, hätte man dafür gesorgt, dass sie von Detectives abgeholt und sicher in ihre Wohnung gebracht wird. Oder bilden die großen Tiere in der Manhattaner Staatsanwaltschaft etwa den Begleitschutz? Ich stell mir gerade vor, wie Battaglia Pat McKinney bittet, jemanden nach Harlem zu begleiten. Vergiss es. Kennst du Frankel?«
    »Ich habe ihn nur einmal getroffen, als Sinnelesi uns eine Delegation schickte, um uns zu bitten, bei der Inszenierung von Lolas Mord mitzuhelfen. Anne Reininger machte ihren Job sehr gut. Sie hatte einige wirklich gute Ideen, zum Beispiel, an einem Undercoverpolizisten ein Mikrofon zu verstecken und den Fall allein durch belastende Eingeständnisse von Kralovic zu lösen. Aber der Bezirksstaatsanwalt dachte, dass ihm diese Operation gute Schlagzeilen einbringen würde, gerade rechtzeitig zum Wahlkampf. Battaglia und ich waren anderer Meinung. Der Plan war gefährlich und unnötig. Frankel kam in unser Büro, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Irgendeine Vorstellung, wie er so ist?«
    »Ich habe gehört, dass er und Sinnelesi zusammen Jura studiert haben, also sind sie wohl ungefähr gleich alt. Um die Fünfzig. Sie waren zusammen an der NYU. Frankel fing direkt nach der Uni bei der Staatsanwaltschaft von Brooklyn an -«
    »Was zweifellos heißt, dass er von euch eine Absage bekam.«
    »Er war sechs oder sieben Jahre dort, vor meiner Zeit. Danach wechselte er als Strafverteidiger zu einer privaten Anwaltskanzlei in New Jersey. Als Sinnelesi gewählt wurde, machte er Bart zu seiner rechten Hand. In Wirklichkeit schmeißt er den Laden.«
    »Hat Lola ihn dir gegenüber jemals erwähnt?«
    »Nein. Aber wir hatten ja auch nicht mehr viel Kontakt, nachdem Jersey den Fall übernommen hatte. Und als Bart mit Anne zu mir kam, verhielt er sich lediglich wie ein Supervisor. Ich hätte nie gedacht, dass er bei dem Fall seine Hände im Spiel hatte.«
    »Was heißt hier Hände? Wie wär's mit Geschlechtsteilen? Ich kann's kaum erwarten, seine Erklärung zu hören.«
    Wir parkten hinter dem Verwaltungszentrum und waren kurz nach ein Uhr oben in Sinnelesis Büro. Die Dame an der Rezeption war überrascht, an diesem ruhigen Nachmittag nach den Feiertagen Besucher zu sehen.
    »Wir sind hier, um mit Mr. Frankel zu sprechen«, verkündete Mike. »Erwartet er Sie?«
    Mike zeigte mit dem Kopf in meine Richtung. »Sie ist eine alte Freundin von Bart. Auf der Durchreise. Wir würden ihn gern überraschen.«
    »Wie nett«, sagte sie und lächelte mich an. »Da wird er sich sicher freuen. Er rief an, um mir zu sagen, dass er sich auf dem Rückweg noch ein Sandwich besorgen wird, aber er sollte jede Minute hier sein.«
    Ich zog meinen Mantel aus und hängte ihn an den Kleiderständer im Warteraum. »Was, zum Teufel, ist denn dieser Riesenklunker, der da an deinem Anzug steckt?« Mike starrte auf die Brosche, die mir Jake zu Weihnachten geschenkt hatte.
    »Nun, ich war noch nicht in meiner Wohnung, und ich wollte ihn nicht in meinem Koffer im Büro lassen.«
    Verlegen nahm ich den Vogel ab, wickelte ihn in ein Taschentuch und steckte ihn in meine Umhängetasche.
    »Da scheint sich Mr. NBC ja stark in Unkosten gestürzt zu haben. Dass du dich überhaupt noch mit mir blicken lässt, Blondie. Damit könntest du wahrscheinlich die gesamte Staatsverschuldung von Sri Lanka tilgen, wenn du -«
    »Alex? Wie schön, Sie zu sehen.«
    Bart Frankel kam durch die Tür auf mich zu, um mir die Hand zu schütteln. Ich stellte ihn Mike vor.
    »Sind Sie hier, um mit dem Bezirksstaatsanwalt zu sprechen?«
    »Nein, Bart. Wir wollen mit Ihnen sprechen.«
    In der einen Hand eine große braune Papiertüte, drückte Frankel mit der anderen die Tür zu seinem Flügel auf. »Kommen Sie herein. Ich kann immer noch nicht fassen, was mit Lola passiert ist. Was für eine Tragödie!« Er bat uns in seine Ecksuite und legte seinen Rucksack und seinen Mantel ab. Dieses kleine moderne Büro in einem suburbanen Bürokomplex war um Längen eleganter und komfortabler als unsere Büros. Vor Frankels Schreibtisch standen zwei Stühle. Mike und ich

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