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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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niemanden.«
    »Was ist mit dem Barkeeper? Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Corinne dachte nach. »Ja. Nachdem wir eine Zeit lang dort waren, wurde es in der Bar ziemlich leer. Er und Craig haben sich lange unterhalten - über Filme, glaube ich. Sie mochten beide dieselben Filme. Science Fiction. Da kenne ich mich nicht aus.«
    »Also besteht die Möglichkeit, dass der Barkeeper Teague mit ein paar Informationen weiterhelfen kann, an die Sie sich nicht erinnern, zum Beispiel, was los war, als Sie die Bar verließen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wie Sie beide miteinander umgingen. Er kann sich vielleicht erinnern, worüber Sie und Craig sich an der Bar unterhalten haben, wie viele Drinks er Ihnen serviert hat, und wie betrunken Sie waren. Oder welche Art von körperlicher Interaktion zwischen Ihnen und Craig stattgefunden hat.« Es war oft nützlich, eine Zeugin daran zu erinnern, dass andere Leute uns helfen konnten, einige der Vorgänge, die sie in ihrem Zustand nicht mehr registriert hatte, zu rekonstruieren.
    »Sie werden wirklich mit dem Barkeeper sprechen?«
    »Wollen Sie nicht, dass wir das tun? Schließlich ist es Teil Ihrer Behauptung, dass Sie nicht freiwillig und aus eigenem Antrieb mit in Craigs Hotelzimmer gegangen sind.«
    Sie streckte einen Arm auf dem Tisch vor sich aus und legte wieder ihren Kopf darauf. »Was, wenn er Ihnen sagt, dass Craig und ich in der Bar, na ja, rumgemacht haben?«
    »Das gibt ihm noch immer nicht das Recht, Sie dazu zu zwingen, mit ihm zu schlafen, oder die Situation auszunutzen.« Ich konterte mit dem gleichen Argument, das sie zuvor mir gegenüber angebracht hatte. Falls Craig mit ihr geschlafen hatte, nachdem sie bewusstlos geworden war, dann könnten wir vielleicht einen Fall aufbauen, dass ein Verbrechen stattgefunden hatte.
    »Ja, aber was, wenn Ihnen der Barkeeper erzählt, dass wir beide eine Zeit lang auf die Herrentoilette verschwunden sind? Wie sieht es dann aus?«
    »Das hängt davon ab, was Sie mir erzählen, was in der Herrentoilette passiert ist, meinen Sie nicht auch?«
    »Sie werden mich verurteilen.« Corinne richtete ihren Blick auf eine Stelle an der Decke über meinem Kopf und sah noch mürrischer drein als zuvor.
    »Ich habe keinen Grund, Sie zu verurteilen. Sie sagen mir, was die Fakten sind, und ich sage Ihnen, ob genügend Beweise für eine Straftat vorliegen.«
    »Aber es ist nur mein Wort gegen seines?« Jetzt winselte sie.
    »Das ist ohnehin alles, was wir brauchen - Ihr Wort. Vor zwanzig Jahren war das noch anders. Da brauchte man mehr Beweise als die Aussage der Frau, die Anzeige erstattet. Aber jetzt ist Vergewaltigung ein Verbrechen wie jedes andere auch. Ihre Zeugenaussage - Ihre glaubhafte Zeugenaussage - ist es, was ich den Geschworenen präsentieren werde. Dann werden Sie von Craigs Anwalt ins Kreuzverhör genommen. Danach erzählt Craig ihm alles, woran er sich erinnern kann.«
    Ich hielt inne, um ihr Zeit zu geben, diese Fakten zu verarbeiten. »Corinne, was ist auf der Toilette der Bar passiert? Haben Sie Sex mit ihm gehabt?«
    Ihr Blick wanderte zurück zu dem Fleck an der Decke. »Keinen Sex. Ich habe ihm einen geblasen. Ich habe mich von ihm nicht anfassen lassen.«
    Ich hatte ihr gesagt, dass ich Leute nicht verurteilte. Das hinderte mich allerdings nicht daran, mich über ihre Definition von sexuellen Handlungen zu wundern. Vielleicht war es eine Generationenfrage, obwohl sie nur zehn Jahre jünger war als ich. Ich hatte es oft genug gehört, um den jungen Anwälten in meiner Abteilung einzuschärfen, nachzuhaken, wenn eine Zeugin sagte, es hätte »kein Sex« stattgefunden. Fragt, bläute ich ihnen ein, welche Körperteile miteinander Kontakt gehabt haben. Die meisten Leute setzen viel zu viele Kenntnisse darüber voraus, was andere Leute Sex nennen.
    Sie rieb sich die Augen und gähnte. »Wissen Sie, Miss Cooper, ich wollte deshalb nie die Polizei anrufen. Es war nicht meine Idee. Diese Frau im Krankenhaus drängte mich dazu. Der einzige Grund, warum ich in die Notaufnahme ging, war, mir die Pille danach zu besorgen. Ich meine, was, wenn er, na ja, mit mir schlief, ohne ein Kondom zu benutzen, und ich herausfinde, dass ich schwanger bin?«
    »Glauben Sie, dass das passiert ist?«
    Sie stöhnte. »Ich weiß es nicht. Ich weiß einfach nicht, was passiert ist. Verstehen Sie das denn nicht? Genau das Gleiche habe ich auch dem Arzt gesagt, der mich untersucht hat. Und nachdem er sagte, dass er nichts Ungewöhnliches feststellen

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