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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Berufungsgericht kommt nach mir rein, dreht sich um, und wumm!, schon hab ich neun Pfund Gesetzestexte in der Visage. Wenn man mit der High School fertig ist, sollte man sich etwas anderes einfallen lassen, wie man sein Zeug mit sich rumschleppt. Woran denkst du?«
    »Die Lage, in die sich Frankel gebracht hat. Dass er noch vor Neujahr seinen Job los sein wird. Mal abgesehen davon, ob er etwas mit Lolas Tod zu tun hat oder nicht, war es schrecklich unüberlegt von ihm, mit ihr zu schlafen. Und wir werden Sinnelesi sagen müssen, dass er uns Beweise vorenthalten hat. Uns nicht zu sagen, dass er mit Lola zusammen war, nachdem sie Lilys Haus verließ, und dass er sie tatsächlich mit einem Zeugen, von dem wir bisher noch nicht einmal etwas wussten, ins Haus gehen sah? Unverantwortlich und ein Verstoß gegen das Berufsethos.«
    »Es muss einen Grund geben, warum Bart uns nicht sagen wollte, dass er in Lola Dakotas Büro gewesen ist«, sagte Mike. »Lass uns, bevor wir ihn noch einmal vernehmen, auf Nummer sicher gehen und das Inventarverzeichnis und die Fotos, die Hal Sherman am College gemacht hat, ansehen. Noch übler wäre der Gedanke, dass er dorthin ging, nachdem er herausfand, dass sie tot war. Willst du am Bezirksgefängnis vorbeifahren und sehen, ob uns Ivan etwas zu sagen hat? Mit ihm über seinen studentischen Spion Julian Gariano reden? Sehen, wie er drauf ist?«
    »Liebend gern, aber am Dienstag rief mich sein Anwalt an, während ich bei dir im Büro war. Er sagte, dass Anne Reininger ihm meinen Namen und meine Nummer gegeben hatte. Er hinterließ mir eine Nachricht, wer er sei und wie ich ihn erreichen könne. Und dass niemand, unter keinen Umständen, versuchen solle, in seiner Abwesenheit mit seinem Mandanten zu sprechen. Macht dir Ivan auch noch Kopfzerbrechen?«
    »Aber sicher. Es ist zu einfach, davon auszugehen, dass er nichts mit dem Mord an Lola zu tun hat, nachdem er schon so viel unternommen hatte, um seine Frau loszuwerden. Was, wenn er herausbekommen hat, dass die Killer Agenten einer Regierungsoperation waren? Es ist zu spät, seine Stimme von den Bändern zu entfernen und ungeschoren davonzukommen. Aber sagen wir mal, er legt sich ein Argument zurecht - wie nennt ihr Juristen das? -, dass er sich aus dem Plan zurückgezogen hatte und diese Trantüten nur weitermachen ließ, um zu zeigen, was für Wichtigtuer sie waren. In der Zwischenzeit heckt er Plan B aus, um Lola umzubringen. Er bezahlt jemanden in der Stadt, der ihm Bescheid sagt, wenn sie nach Manhattan zurückkehrt. Lola wird umgelegt und den Aufzugsschacht hinuntergeworfen. Ivan der Schreckliche hat, selbst für den Fall, dass niemand daran glaubt, dass es ein Unfall war, ein bombensicheres Alibi, da er letzten Donnerstag in Jersey hinter Gittern saß und auf seine Vernehmung wartete. Und Fat Vinny steht so inkompetent da, wie er ist.«
    Die meisten Leute denken, dass häusliche Gewalt ein Problem der Unterschicht, von Minderheiten, Armen und Ungebildeten ist, alles, nur nicht »unser Problem«. Mike und ich, ebenso wie jeder andere Polizist und Staatsanwalt im Land, hatten gegen Ärzte, Rechtsanwälte, Richter, Geschäftsleute und Priester ermittelt und prozessiert wegen häuslicher Gewalt, Vergewaltigung, Missbrauch und Mord an ihren Ehefrauen. Ich würde Ivan Kralovic, der bereits bewiesen hatte, dass er bestenfalls zum Missbrauch neigte, schlimmstenfalls ein Killer war, weiterhin im Visier behalten.
    »Soll ich dich im Büro absetzen?«
    »Lass mich meine Nachrichten abhören. Es sollte eigentlich ein ruhiger Tag sein. Es gibt keinen Grund, hinzufahren, wenn ich nicht muss.« Ich wählte auf meinem Handy meine VoiceMail an. Die automatische Ansage teilte mir mit, dass ich vier neue Nachrichten hatte. Die ersten beiden waren von Anwälten in meiner Abteilung, die mich über die neuen Fälle informierten, die über die Feiertage hereingekommen waren. Der dritte Anruf war von Sylvia Foote.
    »Deine Freundin Sylvia hat vor einer Stunde angerufen«, sagte ich Mike. »Es geht um Professor Lockhart, den Historiker -«
    »Der Kerl, der der Jurastudentin, die wir interviewt haben, >Nachhilfestunden< gegeben hat?«
    »Ja. Er wird morgen Nachmittag wieder in der Stadt sein. Sie hat uns seine Nummer gegeben. Er hat sich bereit erklärt, jederzeit am Wochenende mit uns zu sprechen. Sylvia sagt, dass Lockhart kooperativ ist. Er mochte Lola sehr gern. So viel von ihr dazu. Sie sucht noch immer nach Grenier und Lavery.« Ich drückte die

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