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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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nichts gegessen habe. Das Mittagessen mit meinen Eltern ist ja ausgefallen.
Immer wenn ich Stress habe, bekomme ich fürchterlichen Hunger!
Es soll ja auch Leute geben, denen bei Stress der Appetit vergeht. Bei mir ist das leider nicht so. Ich bekomme dann immer wahnsinnigen Hunger auf furchtbar ungesunde Sachen. Ich beschließe an der nächsten Tankstelle zu halten und mich mit Tiefkühlpizza, Schokolade, Chips und Gummibärchen einzudecken.

„Like a virgin, touched for the very first time ...“, singt mein Handy. Das ist Olgér. Er hat mein Handy so eingestellt, dass sein Lieblingssong ertönt, wenn er anruft. Ich gehe ran.
„Hmmmpf“, mache ich. Mein Mund ist vollgestopft mit Gummibärchen. Das ist nun schon die zweite Tüte, die ich verdrücke. Neben mir auf dem Sitz liegen noch zehn Tafeln Schokolade, zwei Chipstüten und drei Salami Tiefkühlpizzen. Der Hersteller wirbt mit einen Gewinnspiel „In 1.000 Schachteln wartet ein Brillant Ring auf Sie“. Ein Brillant Ring ist jawohl das Mindeste, was ich in dieser Situation verdient habe, denke ich. Vielleicht habe ich ja Glück und habe einen gewonnen. Zur Vorsicht habe ich deshalb gleich drei Packungen gekauft.
In Svens Auto sieht es ziemlich müllig aus. Die leeren Getränke und Süßigkeitenverpackungen habe ich einfach achtlos auf den Beifahrersitz und in den Fußraum geschmissen. Dazwischen liegen etliche Taschentücher, mit denen ich meine Nase putzen musste, wenn mich nach einer Fressattacke wieder eine Heulattacke überkommen hat.
„Lola- Schätzelein?“, tönt es aus meinem Handy. „Wo bist du denn? Ich mache mir Sorgen. Hast du mit Sven gesprochen?“
„Hmmpf“, mache ich wieder, versuche dem Hmmpf aber eine ärgerliche Note zu verleihen.
„Ich verstehe nix. Erzähl doch mal!“, fordert Olgér ungeduldig.
Ich würge den Gummibärchenklumpen in meinem Mund hinunter und verschlucke mich prompt. Der Hustenreiz bringt den Klumpen wieder nach oben und ich spucke die Gummipampe im hohen Bogen gegen das Armaturenbrett. Einzelne Gummibärchenfetzen hängen nun klebrig an den Knöpfen für die Klimaanlage, an der Musikstation, zwischen den Lüftungsschlitzen – eigentlich überall.
Ich fange an zu kichern. Wenn Sven das jetzt sehen würde – einfach herrlich! Gummibärchenschleim in seinem geliebten Auto! Überall!

„Lola, was ist denn da los? Wo bist du?“, Olgér klingt nun besorgt.
Ich versuche mein Kichern in den Griff zu bekommen und stammele mühsam: „Auto Sven!“
„Du bist mit Sven im Auto?“, hakt Olgér nach.
„Ne, ich habe Svens Auto!“ Ich versuche mich zusammen zu reißen, aber so ganz gelingt mir das nicht.
„Wie, du hast Svens Auto? Ich verstehe das nicht. Jetzt sprich doch mal Klartext!“
Mein Kichern verebbt langsam und meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich fühle, dass eine erneute Heulattacke naht.
„Ich habe geklingelt und Sven hat nicht aufgemacht. Da bin ich einfach über die offene Terrassentüre in seine Wohnung geschlichen. Sven war im Bad, unter der Dusche. Mit dieser, mit dieser ...“
Meine Stimme bricht und ich schluchze: „Er hat mich betrogen. Und mich auch noch ausgelacht. Da habe ich sein Auto mitgenommen!“
„Ach du Schande, Schätzelein! Dieser verdammte Schuft! Aber mach keinen Unsinn, hörst du? Das ist er nicht wert. Stell das Auto ab! Wo bist du denn gerade?“, fragt Olgér betroffen.

Wo bin ich gerade? Gute Frage!
Ich putze meine Nase, wische mir die Tränen aus den Augen und versuche mich zu orientieren. Eigentlich erschreckend, wie geistesabwesend ich war. Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, wo ich in den letzten Minuten lang gefahren bin. Aber irgendwie scheine ich in der Innenstadt gelandet zu sein. Vor mir ist das Parkhaus der Aurora Einkaufspassage. Ich beschließe hinein zu fahren und Svens Auto einfach dort abzustellen. Womöglich hat er schon die Polizei angerufen und sein Auto als gestohlen gemeldet.
Zuzutrauen wäre ihm das. Auf meinem Handy hat er in den letzten Minuten dutzende Male angerufen, aber ich habe ihn immer weg gedrückt.
 
    „ Lola?“, ertönt Olgérs Stimme aus meinem Handy.
„Olgér, ich stelle Svens Auto jetzt in der Aurora Passage ab. Ich komme nachher irgendwann nach Hause. Ich brauche erst Mal Zeit für mich!“, antworte ich. Ich weiß Olgérs fürsorgliche Art wirklich zu schätzen, aber im Moment könnte ich es nicht ertragen, von ihm bemuttert zu werden.
„Ok, verstehe ich. Aber meld dich, wenn ich dich irgendwo abholen

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