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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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den Grund für ihr Zuspätkommen nannte?
    Dann rief sie sich jedoch ins Gedächtnis, dass er ihn ihr als neuen Mandanten vorgestellt hatte. Er konnte also nicht Mattys wegen gekommen sein. Allerdings hatte Ramon gewusst, bei welcher Kanzlei sie kurz vor ihrer Trennung angefangen hatte zu arbeiten, sodass es sich nicht um einen Zufall handeln konnte.
    Was mochte er vorhaben? Auf jeden Fall war es einfacher, in Alistairs Gegenwart Ramons Spiel mitzuspielen, als ihrem Chef von einer Affäre zu erzählen, die der Vergangenheit angehörte. Ihr Stolz und ihre Professionalität waren ihre Waffen gegen Ramons gefährlichen Charme, und deshalb rang sie sich ein Lächeln ab und streckte ihm die Hand entgegen. „Ganz meinerseits …“, sie zögerte kurz, „Ramon.“
    Bevor er ihr die Hand schüttelte, musterte sie ihn flüchtig. Er war älter geworden, denn er hatte feine Fältchen in den Augenwinkeln, und seine aristokratischen Züge wirkten härter. Auch das schwarze Haar trug er jetzt kürzer, sodass er nicht mehr wie ein Playboy, sondern wie ein gestandener Mann wirkte.
    Vor einem Jahr hatte sie aus der Presse vom Tod seines Vaters erfahren. Ramon war nun Vorstandsvorsitzender der Velasquez-Firmengruppe, zu der unter anderem ein Weingut, eine Bank und eine Kette von Fünf-Sterne-Hotels auf der ganzen Welt gehörten. Inzwischen musste er auch den Titel tragen, wie ihr in diesem Moment bewusst wurde. Als er jedoch im nächsten Moment ihre Hand nahm, durchzuckte es sie heiß, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Ramon musterte Lauren beiläufig und runzelte leicht die Stirn, als er spürte, wie er körperlich auf ihre Nähe reagierte. Obwohl er kein testosterongesteuerter Teenager mehr war, begehrte er sie noch genauso wie vor achtzehn Monaten.
    Sie trug dasselbe rote Kostüm wie an ihrem letzten gemeinsamen Abend, hatte es diesmal aber nicht mit jenem verführerischen schwarzem Bustier, sondern einer hochgeschlossenen weißen Bluse kombiniert. Die eng geschnittene Jacke betonte ihre schmale Taille, der kurze Rock und die hochhackigen schwarzen Pumps ihre langen, schlanken Beine. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie immer noch gern halterlose Strümpfe trug …
    Er riss sich zusammen und ließ den Blick höher schweifen. Sie hatte das dunkelblonde Haar hochgesteckt, sodass ihre Züge noch besser zur Geltung kamen. Gereizt fragte er sich, was sie nur an sich hatte, das ihn so anzog. Er war mit einigen der schönsten Frauen ausgegangen – Schauspielerinnen und Models, deren Aussehen ihr Kapital war. Doch nur Lauren hatte ihn im Bett um den Verstand gebracht, was er sich damals allerdings nicht eingestanden hatte.
    Die letzten achtzehn Monate waren schnell vergangen. Er hatte kaum Zeit gehabt, um seinen Vater zu trauern, weil er dessen Nachfolge antreten und gleichzeitig seine Mutter und seine Schwestern trösten musste. Auch wenn er kaum zur Ruhe gekommen war, so hatte er oft an Lauren gedacht – an ihr seidiges Haar, ihren tollen Körper, ihre lustvollen Schreie, wenn er mit ihr schlief …
    Grimmig musste er sich eingestehen, dass er sie nicht hatte vergessen können. Er hatte seine Sehnsucht auf sexuellen Frust zurückgeführt, den er jedoch nicht mit anderen Frauen abbauen konnte. Nun war er nach London zurückgekehrt, um ein Projekt zu leiten – die ideale Gelegenheit für ihn, herauszufinden, ob die Erinnerung ihn trog oder die Anziehungskraft noch genauso stark war wie damals.
    „Bitte setzen Sie sich, Ramon. Ich weiß, dass Sie viele Termine haben, und wir müssen eine Menge besprechen“, erklärte Alistair, der die angespannte Atmosphäre nicht zu bemerken schien.
    Lauren versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie noch einige Sekunden fest, bevor er sie losließ.
    Er hatte seine Antwort. Sein Verlangen war nicht eingebildet. Tatsächlich ging seine Fantasie gerade mit ihm durch, und er stellte sich vor, dass sie allein in diesem Büro waren und Lauren unter ihm auf dem Schreibtisch lag, die Beine um ihn geschlungen …
    Als sie ihn vor achtzehn Monaten verließ, war er wütend gewesen und hatte sich geschworen, sie zu vergessen. Es war ihm allerdings nicht gelungen. Und auch sie schien noch etwas für ihn zu empfinden, das hatten der Ausdruck in ihren Augen und das Zittern ihrer Hand verraten.
    Da sie ganz weiche Knie hatte, sank Lauren auf den Stuhl neben Ramon. Sie wusste nicht, warum Alistair sie zu der Besprechung dazugebeten hatte, und noch während sie sich den Kopf darüber

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