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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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zerbrach, räusperte dieser sich.
    „Ich habe Ihren Auftrag durchgelesen, Ramon. Es sieht alles ganz einfach aus. So, wie ich es verstehe, wollen Sie einige Gewerbegrundstücke in London erwerben und Baugenehmigungen für Weinlokale beantragen.“
    Ramon nickte. „Das ist richtig. Ich würde gern zwei oder drei eröffnen und habe schon eine Auswahlliste von Maklern bekommen. Nun brauche ich einen Anwalt für Immobilien- und Grundstücksrecht, der sich nur mit diesem Projekt beschäftigt.“
    Er wandte den Kopf und sah sie an. „Das heißt, ich brauche Sie, Lauren. Soweit ich weiß, sind sie auf Stadt- und Landschaftsplanung spezialisiert, und ich glaube, Sie können mich am besten beraten, falls irgendwelche Probleme auftauchen.“
    Ramon wollte mit ihr zusammenarbeiten. Lauren war entsetzt. „Es gibt noch andere Anwälte für Immobilien- und Grundstücksrecht bei PGH, die erfahrener und qualifizierter sind als ich … und die Ihren Anforderungen eher gerecht werden.“ Sie warf Alistair einen Hilfe suchenden Blick zu.
    Nun kniff Ramon die Augen zusammen. „Ich habe die Berichte über Ihre jüngsten Aufträge gelesen und bin von Ihrer Arbeit beeindruckt“, erklärte er kühl. „Außerdem habe ich Ihrem Lebenslauf entnommen, dass Sie fließend Spanisch sprechen.“
    Letzteres hatte er natürlich schon damals gewusst. Bevor sie etwas erwidern konnte, wandte er sich an Alistair.
    „Soweit ich weiß, bieten Sie den Service an, dass Ihre Anwälte auch vor Ort beim Mandanten eingesetzt werden können.“
    Dieser nickte begeistert. „Ja, diesen Service bieten nicht viele Kanzleien an. So müssen unsere Mandanten keine eigenen Anwälte engagieren, wenn sie gerade nicht in London sind.“
    „Das heißt also, Lauren würde bis zum Abschluss des Projekts exklusiv für die Velasquez-Firmengruppe arbeiten?“, hakte Ramon nach und fügte dann an Lauren gewandt hinzu: „Und Sie wären damit einverstanden, Lauren?“
    Das Funkeln in seinen Augen bewies ihr, dass er ihre Gedanken lesen konnte.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie hätte am liebsten geschrien, dass sie nicht damit einverstanden war. Wie sollte sie für ihn arbeiten und jeden Tag mehrere Stunden mit ihm verbringen, ohne dass er von Matty erfuhr? Zum zweiten Mal verspürte sie den Drang, fluchtartig das Büro zu verlassen. Da sie dann jedoch vermutlich ihren Job verloren hätte, blieb sie sitzen.
    „Lauren ist eine sehr engagierte Mitarbeiterin und wird alles tun, um Sie zufriedenzustellen“, erklärte Alistair.
    „Das freut mich zu hören.“
    Ihr war richtig übel vor Panik, und sie beschloss, später mit ihrem Chef zu reden. Aber wie sollte sie begründen, dass sie nicht für einen einflussreichen neuen Mandanten arbeiten wollte? Deshalb musste sie vorerst gute Miene zum bösen Spiel machen.
    „Ich werde natürlich mein Bestes tun, damit alle Vorgänge so schnell wie möglich abgeschlossen werden können“, sagte sie kühl.
    „Gut.“
    Sein Lächeln versetzte ihr einen Stich, weil sie Ramon schmerzlich vermisst hatte. Schnell presste sie die Lippen zusammen, denn diese bebten verräterisch.
    „Ich hoffe, diesen Sommer wenigstens eine Weinbar eröffnen zu können“, fuhr er fort und sah sie dabei unverwandt an. „Deswegen sollen Sie sich voll auf dieses Projekt konzentrieren. Wir müssen eng zusammenarbeiten, und darum lasse ich in der Firmenzentrale hier in London ein Büro für Sie einrichten.“
    „Ich glaube, es wäre besser, wenn ich hier bei PGH bleiben würde, weil ich noch einige andere Mandanten habe …“
    „Damit werde ich Ihre Kollegen betrauen, Lauren“, warf Alistair ein.
    Offenbar wollte er unbedingt, dass sie exklusiv für Ramon arbeitete, denn es war eine Dienstleistung, mit der die Kanzlei viel Geld verdiente.
    „Ich lasse gleich einen Vertrag aufsetzen, sodass Lauren Ihnen ab sofort zur Verfügung steht.“
    „Hervorragend.“
    Ramons zufriedener Tonfall brachte Lauren noch mehr auf, doch zu widersprechen hätte vermutlich das Aus für ihre Karriere bedeutet. Angesichts der möglichen Beförderung war es eine fantastische Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, und diese neue Position würde auch mehr Gehalt bedeuten, denn die Kita-Gebühren für Matty waren sehr hoch. Allerdings wurde sie das Gefühl nicht los, dass dies alles kein Zufall war. Warum hatte Ramon sie engagiert? Was wollte er von ihr?
    Sie war sich seiner Nähe schmerzlich bewusst. Der vertraute Duft seines Aftershaves betörte ihre

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