Das Traumschloss
Sinne, und plötzlich schnürte sich ihr die Kehle zu.
Als Lauren ihn ansah und seinem Blick begegnete, ließ der entschlossene Ausdruck in seinen Augen sie erschauern. Dann lächelte Ramon ausdruckslos, während er einen Ordner aus seiner Aktentasche nahm.
„Hierin finden Sie alle Einzelheiten über die Grundstücke, die mich interessieren. Vielleicht machen Sie sich heute Vormittag damit vertraut, damit wir beim Mittagessen darüber sprechen können?“
„Wie wäre es, wenn ich Ihnen meine Gedanken nach der Lektüre per E-Mail mitteilen würde?“, fragte sie betont höflich. „Ich möchte Ihren Terminplan nicht durcheinanderbringen.“
„Wir sehen uns um eins im Vine , Covent Garden.“ Seine braunen Augen funkelten, doch sein Ton duldete keinen Widerspruch. Ramon stand auf und streckte Alistair die Hand entgegen. „Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Alistair.“
„Es ist mir ein Vergnügen, Sie als neuen Mandanten begrüßen zu dürfen, Ramon.“
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits.“
Auf der Schwelle blieb Ramon noch einmal stehen, um Lauren einen Blick zuzuwerfen. Der Ausdruck in ihren Augen veranlasste ihn, die Stirn zu runzeln. Warum sah sie ihn an, als hätte sie Angst vor ihm?
Von Anfang an war sie sehr nervös gewesen. Aber vielleicht war sie einfach nur überrascht, ihn nach achtzehn Monaten wiederzusehen. Er erinnerte sich noch genau an ihre lächerliche Auseinandersetzung und seine Aussage, dass er sie nicht zurückhaben wollte, wenn sie ihn verließe.
Später hatte er sich dann eingestanden, dass er es nicht so gemeint hatte, und sich gefragt, ob es bei ihr auch der Fall gewesen war. Zu dem Zeitpunkt hatte er sich allerdings schon in Spanien befunden, weil es seinem Vater so schlecht ging, und wichtigere Probleme gehabt, als sein Privatleben zu regeln.
Und nun war er nicht nur aus geschäftlichen Gründen nach England zurückgekehrt, wie Ramon zugeben musste. Trotz ihrer Aussage, sie wollte nicht seine Geliebte sein, hoffte er, Lauren dazu bewegen zu können, ihre Affäre fortzusetzen.
Er war der Herzog von Velasquez und musste seine Pflicht erfüllen. Aber er wollte erst heiraten, wenn er das Interesse an Lauren verloren hatte. Zuerst musste er jedoch herausfinden, warum sie solche Angst vor ihm zu haben schien.
2. KAPITEL
Pünktlich um zwei Minuten vor eins traf Lauren in dem Restaurant ein. Ramon, der an der Bar saß, beobachtete, wie sie ihren Mantel ablegte und dem Ober gab. Ihr Lächeln war einfach unwiderstehlich.
Sie trug immer noch den strengen Knoten und das Designerkostüm mit den hochhackigen Pumps – das typische Outfit einer Karrierefrau. Doch er erinnerte sich noch gut an die andere Lauren, die leidenschaftliche und sinnliche Frau, die immer so stark auf seine Zärtlichkeiten reagiert hatte. Als sie auf ihn zukam, hätte er am liebsten die Spange in ihrem Nacken geöffnet, die Finger durch ihr Haar gleiten lassen und sie geküsst, bis sie sich ihm entgegendrängte.
„Ramon.“
Er stand auf und fragte sich dabei, warum sie ihn nicht anlächelte. „Pünktlich wie immer“, bemerkte er leise.
„Zu einem Termin mit einem Mandanten zu spät zu kommen, wäre ja auch sehr unprofessionell“, erwiderte sie knapp.
Wollte sie ihm damit zu verstehen geben, dass dieses Treffen rein geschäftlich war? Ihre Entschlossenheit, ihn in seine Schranken zu weisen, amüsierte ihn. Gleichzeitig verspürte er den Drang, sie aus der Fassung zu bringen.
„Unser Tisch ist fertig.“ Nach einer Pause fügte er leise hinzu: „Schade, dass kein Sommer ist, sonst hätten wir draußen sitzen können, so wie früher. Erinnerst du dich, Lauren?“
Aha, jetzt siezte er sie nicht mehr. Lauren blickte Ramon an. Natürlich erinnerte sie sich daran. Wie hätte sie die schönen Momente mit ihm je vergessen können? Das Vine war einer ihrer Lieblingsorte gewesen.
Ein Ober führte sie zu ihrem Tisch. „Was möchtest du trinken?“, erkundigte Ramon sich, sobald sie Platz genommen hatten.
„Mineralwasser, bitte. Und ich hätte gern die Seezunge mit neuen Kartoffeln.“ Da sie keine Vorspeise und keinen Nachtisch bestellt hatte, würde das ganze Essen hoffentlich nicht länger als eine halbe Stunde dauern.
Sobald der Ober gegangen war, funkelte sie Ramon wütend an. „Was willst du eigentlich, Ramon?“
Er antwortete nicht sofort, sondern zog die Brauen hoch und betrachtete sie forschend, was sie noch wütender machte.
„Warum hast du mich hierher bestellt?“, hakte
Weitere Kostenlose Bücher