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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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aller Öffentlichkeit gedemütigt“, bestätigte er trocken. „Ich kam mir so dumm vor. Noch schlimmer war allerdings, dass ich meinen Vater enttäuscht hatte. Catalina habe ich schnell vergessen, nachdem mir klar geworden war, dass sie nur ein geldgieriges Flittchen war. Und in gewisser Weise war es eine wertvolle Erfahrung für mich, weil ich danach keiner Frau mehr so leicht vertraut habe. Das Vermögen meiner Familie ist ein starkes Aphrodisiakum für einen bestimmten Typ“, fügte er spöttisch hinzu.
    „Für mich nicht“, erklärte sie, denn sie war entsetzt über die Vorstellung, dass Ramon sie bei ihrer Begegnung für eine Mitgiftjägerin gehalten haben könnte. „Ich habe immer Wert auf eine gute Ausbildung gelegt, damit ich später mein eigenes Geld verdiene und von keinem Mann abhängig bin.“
    „Dein Unabhängigkeitsdrang ist ja schön und gut, aber es war falsch, mir meinen Sohn vorzuenthalten“, sagte er schroff. „Du hast deine eigenen Bedürfnisse vor seine gestellt.“
    Nervös biss sie sich auf die Lippe. „Ich habe dir bereits erklärt, dass ich dachte, du wolltest ihn nicht. Schließlich hattest du gerade verkündet, dass du eine Adelige heiraten wolltest. Hätte ich gewusst, dass du ihn lieben würdest, hätte ich dir an dem Abend von der Schwangerschaft erzählt.“
    Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen. Dann riss Matty Ramon den Becher aus der Hand, sodass der Joghurt auf dessen Hemd spritzte.
    „Zielen kann er“, bemerkte Ramon, als Lauren Matty schnell den Becher wegnahm, bevor dieser noch mehr Schaden anrichten konnte.
    Besorgt blickte sie Ramon an, doch er hob den Kleinen lachend hoch.
    „Auch wenn du es mir gesagt hättest, hätte ich mir wahrscheinlich nicht vorstellen können, was es bedeutet, ein Kind zu haben. Genauso wenig hätte ich geahnt, wie sehr ich meinen Sohn lieben würde“, gestand er leise. „Vor meiner ersten Begegnung mit ihm hatte ich es immer nur als meine Pflicht betrachtet, ein Kind zu zeugen. Mir war nicht klar, wie es ist, Vater zu sein und diese bedingungslose Liebe für ein Wesen zu empfinden, für das ich sogar mein Leben geben würde.“
    Erschrocken über diese Gefühlsäußerung, schluckte sie. „Ich weiß, was du meinst“, erwiderte sie heiser. „Schon als ich ihn das erste Mal in den Armen gehalten habe, wurde ich von meiner Liebe für ihn überwältigt, und alles andere erschien mir in dem Moment unwichtig, selbst meine Karriere.“
    Für einige Sekunden sahen sie sich in die Augen. Durch Matty sind wir für immer miteinander verbunden, erkannte Lauren. Zum ersten Mal seit der Hochzeit glaubte sie, dass sie das Richtige getan hatte und dass der Verzicht auf ihre Karriere nur ein kleines Opfer war. Nachdem Ramon seine Liebe zu Matty erklärt hatte, sehnte sie sich umso mehr danach, dass er ihre Gefühle erwiderte.
    „Ich habe meinen Vater immer respektiert, aber erst in den letzten Monaten vor seinem Tod ist mir bewusst geworden, wie sehr ich ihn liebe – und dass er mich auch liebt“, gestand er bewegt. „Man hatte mir immer vermittelt, dass Männer stark sein müssen und keine Gefühle zeigen dürfen. Aber meine Schwäger sind alle tolle Väter und halten es nicht für eine Schwäche zu zeigen, wie viel ihre Kinder ihnen bedeuten. Ich wäre gern so wie sie. Allerdings ist es nicht einfach, alte Gewohnheiten abzulegen.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Hilf mir bitte dabei, ein guter Vater zu sein, Lauren.“
    Sein unsicherer Unterton ging ihr zu Herzen. Nur ein starker Mann konnte zugeben, wie verletzlich er war, und sie liebte Ramon umso mehr für seine Offenheit. Spontan beugte sie sich zu ihm hinüber, um ihn auf die Wange zu küssen. „Du machst dich schon sehr gut“, versicherte sie leise. „Man wächst mit der Aufgabe, und ich helfe dir dabei.“
    „Das klingt gut, querida .“ Er wandte den Kopf, sodass seine Lippen ihre zärtlich berührten.
    In dem Kuss hatte ein Versprechen gelegen, wie Lauren später überlegte, als sie den schlafenden Matty ins Haus brachten. Nachdem sie ihn in sein Bett gelegt und die Tür angelehnt hatten, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie allein waren – und dies waren ihre Flitterwochen.
    Offenbar hatte Ramon ihre Gedanken gelesen, denn er hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Das unverhohlene Verlangen in seinen Augen ließ ihr Herz schneller schlagen. „Dass Matty Siesta macht, ist eine gute Idee“, erklärte er, bevor er sie aufs Bett legte und sein Hemd

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