Das Traumschloss
erinnerte, als sie das sechsmonatige Bestehen ihrer Beziehung hatte feiern wollen.
„Damals hast du gesagt, Jahrestage würden dir gar nichts bedeuten.“
Nun lächelte er. „Die Dinge haben sich geändert. Ich habe mich geändert, querida . Und ich finde, sechs Wochen Ehe sollten gefeiert werden. Du nicht?“
Dann verschloss er ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. Und eine ganze Weile später musste Lauren ihren Lippenstift nachziehen, bevor sie beide nach unten eilten, um die Gäste zu begrüßen.
Am Spätnachmittag kehrten die Gäste nach einer wunderschönen Zeremonie von der Kapelle ins Schloss zurück, um dort auf die Zwillinge Sancho und Tadeo anzustoßen.
Die beiden sind so süß, überlegte Lauren versonnen. Sie hatte ganz vergessen, wie winzig Babys waren. Im Vergleich dazu kam Matty ihr richtig groß vor, und nun, da er laufen konnte, mischte er sich ständig unter seine Cousins und Cousinen. Sein erster Geburtstag war sowohl für sie als auch für Ramon mit den unterschiedlichsten Gefühlen verbunden gewesen. Als sie ihren Mann jetzt betrachtete, wurde ihr klar, dass er an all die Monate dachte, die er in Mattys Leben verpasst hatte.
Nach einer Weile gesellte Juanita sich zu ihnen. „Ihr müsst euch beeilen und noch ein Baby bekommen, wenn ihr uns noch einholen wollt, Lauren“, meinte sie fröhlich. „Ich habe zwei, Alissa hat drei und Valentina vier. Jetzt seid ihr dran.“
Da die Gespräche zwischen den anderen Gästen gerade ins Stocken geraten waren, blickten viele nun neugierig in ihre Richtung. Lauren rang sich ein Lächeln ab. „Mateo ist gerade erst ein Jahr alt geworden, und vorerst genügt es mir, mich an ihm zu erfreuen“, erwiderte sie betont locker.
Während des restlichen Nachmittags gingen die Worte ihrer Schwägerin ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie hätte Matty gern einen Bruder oder eine Schwester geschenkt, und obwohl sie nicht mit Ramon darüber gesprochen hatte, wusste sie, dass er sich noch mehr Kinder wünschte. Seufzend ging sie zum Fenster und beobachtete, wie Valentina den Kinderwagen durch den Garten schob.
Traurig fragte sie sich, warum sie anders als seine Schwestern keine Erfüllung allein in der Mutterrolle fand. Sie liebte Matty über alles und war gern mit ihm zusammen, doch manchmal musste sie sich eingestehen, dass sie ihren Job vermisste. Wenn Matty älter war, hoffte sie, irgendwann eine Teilzeitstelle antreten zu können.
Ramon hatte den Salon verlassen, um einen Anruf entgegenzunehmen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es schon eine Weile her war. Und noch während sie überlegte, was ihn so lange von der Feier fernhalten mochte, kehrte er zurück und kam mit finsterer Miene auf sie zu.
„Warum bist du nicht einfach mit der Sprache herausgerückt und hast Juanita gesagt, dass du keine Kinder mehr willst, weil deine Karriere dir wichtiger ist?“, fragte er eisig. Er kochte vor Zorn und riss sich offenbar nur der Gäste wegen zusammen. „Und warum hast du mir nicht erzählt, dass du bald eine Woche im Monat in London arbeiten wirst? Oder liegt dir das Wohl unseres Sohnes so wenig am Herzen, dass du ganz vergessen hattest, es zu erwähnen?“
„Natürlich liegt mir sein Wohl am Herzen“, erwiderte sie scharf. „Matty ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.“ Dann krauste sie die Stirn. „Woher weißt du …?“
„… dass man dir einen Job in einer Kanzlei in England angeboten hat?“, beendete er den Satz für sie. „Meine Mutter wollte gern das Album mit den Babyfotos von Mateo sehen. Als ich es aus deiner Nachttischschublade genommen habe, habe ich den Brief gesehen, den du darunter versteckt hattest.“
Starr betrachtete Lauren den Brief, den er ihr in die Hand gedrückt hatte. „Ich kann es dir erklären …“, begann sie, doch Ramon ließ sie nicht ausreden.
„Ja, sicher“, bemerkte er spöttisch. „Aber es ist Mateo, der eine Erklärung von dir verlangen wird, wenn er älter ist – und zwar warum du ihn jeden Monat für eine Woche verlassen hast, um zu arbeiten.“
„Ich habe nicht die Absicht, ihn allein zu lassen“, erwiderte sie angespannt. „Und als du letzte Woche drei Tage geschäftlich unterwegs warst, hast du dir auch keine Gedanken darüber gemacht, dass Matty dich so lange nicht sieht.“
„Das ist etwas anderes“, sagte er scharf. „Als Vorstandsvorsitzender der Firmengruppe muss ich nun mal Geschäftsreisen machen. Du hingegen brauchst nicht zu arbeiten. Schließlich gebe ich dir alles, was du
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