Das Ultimatum - Thriller
über sich, und als sie aufsah, erkannte sie einen riesigen Armeehubschrauber, der ein paar Meter über ihr stehen blieb und alles andere blockierte. Ein Seil wurde heruntergelassen, und Sekunden später hangelten sich ein Dutzend schwarz gekleidete Soldaten auf die Terrasse herab und formierten sich sofort in Vierergruppen.
Plötzlich sah Elena hinter ihnen einen Mann durch das Restaurant Richtung Terrasse stolpern. Er trug einen Anzug, und Elena erkannte ihn sofort als den Mann, hinter dem Martin hergerannt war.
Die Soldaten sahen ihn auch, und sofort kreiste ihn eine der Vierergruppen mit schussbereiten Gewehren ein, während von oben ein Suchscheinwerfer auf ihn herabstrahlte.
Der Mann blieb im Türrahmen stehen, schirmte mit der Hand die Augen ab, und als die Soldaten ihm befahlen, die Hände hochzunehmen, taumelte er und ging in die Knie.
»Er ist verwundet«, rief einer der Soldaten, die sich ihm schnell näherten, sich auf ihn warfen und ihn zur Seite zerrten, während ihre Kameraden ins Innere stürmten.
Elena lief zu ihnen hinüber und sah, dass sie ihn auf den Rücken gebettet hatten und, obwohl sein Hemd blutdurchtränkt war, nach Waffen durchsuchten. Offensichtlich war er schwer verletzt.
»Bitte«, rief sie, »das ist kein Terrorist.« Sie versuchte, einen der Soldaten am Arm zu zerren, doch da sprang bereits ein anderer herbei und drängte sie unsanft ab. »Er hat die Terroristen angegriffen und uns im Restaurant das Leben gerettet.«
»Treten Sie bitte zurück, Ma’am«, sagte der Soldat bestimmt und versetzte ihr einen Stoß.
Hinter ihm waren seine Kameraden mit der Durchsuchung fertig, und zwei von ihnen stellten den Mann auf die Beine. Als sie ihn an Elena vorbeigeleiteten, trafen sich ihre Blicke.
»Wo ist Martin?«, rief sie ihm zu. »Ich habe gesehen, dass er Ihnen gefolgt ist.«
»Er hat es nicht geschafft«, sagte der Mann im Anzug. »Es tut mir aufrichtig leid.«
Dann hoben ihn die Soldaten schon in den Korb, wo ihn zwei Feuerwehrleute in Empfang nahmen.
»Kommen Sie, Ma’am, Sie fahren jetzt auch mit runter.«
Elena sah hinauf in den Abendhimmel, und einen Augenblick lang vergaß sie die Welt um sich herum und genoss das Prickeln des Regens auf ihrem Gesicht.
Der Albtraum war zu Ende. Sie war frei.
91
22:32
Als sie das Hotel verließen, wurden die Geiseln einzeln von Mitgliedern des draußen wartenden SAS-Teams durchsucht. Die Verletzten schaffte man beiseite, wo sie von Notärzten behandelt wurden, die anderen leitete man durch einen schmalen, von Flatterbändern begrenzten Korridor, hinter dem bewaffnete Polizisten Wache standen. Der Korridor endete in einem Zelt, das bereits zuvor auf dem Mittelstreifen der Park Lane errichtet worden war. Das Zelt diente als Clearing-Stelle, die Geiseln mussten sich dort ausweisen und erklären, aus welchen Gründen sie im Hotel waren. Mit dieser Methode sollte sichergestellt werden, dass mögliche überlebende Terroristen nicht durchs Netz schlüpfen konnten.
Fox war einigermaßen gelassen, als er sich in eine der Schlangen stellte, die zu den vier Schreibtischen am Ende des Zeltes führten, wo mit Laptops ausgerüstete Offiziere die Geiseln befragten. Auch dass überall bewaffnete Polizisten sowie ein Team schwarz gekleideter und maskierter SAS-Männer dafür sorgten, dass niemand einen Fluchtversuch wagte, beeindruckte ihn nicht. Er trug einen zerknitterten Anzug, sein Gesicht war rauchverschmiert, und er sah aus wie die anderen Zivilisten um ihn herum.
Vor ihm standen nur einige wenige Leute, und während er wartete, checkte er sein neues ziviles Handy, das vor zwei Wochen auf den Namen Robert Durran registriert worden war. Er hatte Empfang, und er fühlte sich sicher genug, eine SMS an eine Nummer zu schicken, die er auswendig kannte. Der Inhalt klang unverdächtig.
HABE ES NACH DRAUSSEN GESCHAFFT. MORGEN UM 10. HABE TOLLE NEUIGKEITEN. RD XXX
Fox glaubte nicht, dass irgendjemand sich die Mühe machen würde, sein Handy zu überprüfen, aber falls doch, würde er ihnen sagen, dass er – nun, da er lebendig der Hölle entkommen war – seiner Freundin einen Heiratsantrag machen wollte.
In Wahrheit bedeutete morgen um zehn seinen Zahltag, dann nämlich würde er die Informationen, die er Michael Prior unter der Folter abgepresst hatte, für fünf Millionen Dollar seinem Kunden überlassen. Bei der Information handelte es sich lediglich um einen Namen. Weiter nichts. Doch es handelte sich um den Namen eines hochrangigen Mitglieds
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