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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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würde sie für die Regierung auch zu einer größeren Bedrohung machen als die Gruppen, mit denen sie sich bislang hatte auseinandersetzen müssen. Und am wichtigsten: Einige der Terroristen waren keine Selbstmordattentäter, sondern hatten vor, lebend aus dem Hotel zu entkommen – was der Spannung des Buches nur guttun konnte.
    Ich brauchte Monate, um den Plot zu entwickeln. Mir war durchaus bewusst, dass eine Geiselnahme nicht unbedingt ein gutes Format für einen Thriller ist, weil nach dem großen Knall am Anfang oft lange Zeit nicht viel passiert, da beide Seiten, die Geiselnehmer und die Behörden, miteinander verhandeln. Deshalb habe ich den Sub-Plot um Arley Dale hinzugefügt. Dadurch blieben die Dinge im Fluss, und Sie, lieber Leser, bekamen keine Zeit, sich zu langweilen. Anfänglich wollte ich Tina Boyd gar nicht in das Buch hereinnehmen; im ersten Entwurf fiel ihre Rolle Ray Mason zu, einem ehemaligen Liebhaber von Arley. Ray ist ebenfalls ein unberechenbarer Cop, und ich mochte ihn so sehr, dass ich ihn definitiv wieder einsetzen werde – vielleicht sogar schon im nächsten Buch. Doch aus irgendeinem Grund funktionierte es mit Tina besser. Sie zählt zu den Charakteren, die sich immer wieder in meine Romane drängen, dabei war ich fest entschlossen, ihr bei Das Ultimatum eine Pause zu gönnen.
    Im März 2011 war ich schließlich so weit, dass ich mich an das Schreiben der ersten Fassung machen konnte. Eigentlich hätte alles glattgehen müssen. Ich hatte eine umfangreiche, vierzig Seiten lange gradlinige Zusammenfassung geschrieben, in welcher der Plot von Anfang bis Ende durchkomponiert und in die einzelnen Kapitel unterteilt war. Ich war ehrlich überzeugt, die ganze Geschichte bis zum Ende des Sommers unter Dach und Fach zu haben.
    Doch wie ich nicht zum ersten Mal während meiner Karriere als Schriftsteller feststellen musste, zeigte es sich, dass ein gradliniger Plot sich nicht immer gradlinig erzählen lässt. Kaum hatte ich mit dem Schreiben begonnen, tauchten schon die ersten Schwierigkeiten auf. Wegen der großen Anzahl der Figuren und des begrenzten Umfeldes, in dem sie handelten, sowie angesichts der (fast immer mit einem Cliffhanger endenden) kurzen Kapitel wurde die Plotlogik – das heißt, die Figuren so zu positionieren, dass sie sich bei den Höhepunkten am richtigen Ort befanden – bald zum Albtraum. Auch war es eine Herausforderung, die Reaktion der Polizei realistisch zu schildern. Ehe ich mit dem Buch begann, hatte ich die Vorstellung eines Polizei-Hauptquartiers, das ein bisschen an 24 erinnerte und wo die Beamten mit Laptops und Hightech-Kommunikationsmitteln ausgerüstet hocheffizient ihre Aufgaben erfüllten. Doch als ich mit einem leitenden Beamten der Antiterrorismus-Abteilung sprach, erklärte der mir, dass, obwohl man solche Szenarien regelmäßig durchspiele, die ersten Stunden sich nichtsdestotrotz einigermaßen chaotisch gestalten würden, weil die Beamten aufgrund von fragmentarischen und sich oftmals widersprechenden Informationen handeln müssten, es aufgrund des zu erwartenden Verkehrschaos schwierig sein würde, zum Tatort vorzudringen, und außerdem diejenigen, die sich vor Ort befanden, gezwungen wären zu improvisieren. Dieses Gefühl anfänglicher Verwirrung und Furcht wollte ich einfangen, ebenso wie daraus dann die Strategie der Polizei entsteht, sobald sich die Kommandostruktur etabliert hat. Ich habe mir ein paar Freiheiten genommen (am offensichtlichsten die Entscheidung, den Silver Commander weitgehend aus dem Spiel zu nehmen und Arley direkt mit Gold interagieren zu lassen, was normalerweise nicht so ablaufen würde), aber ich hoffe, ich konnte eine ungefähre Vorstellung davon vermitteln, wie sich die Dinge in einer solchen angespannten und sich immer wieder verändernden Situation abspielen.
    Merkwürdigerweise haben einige Charaktere sehr viel besser funktioniert als andere. Die Hotelgäste und Elena, die Managerin, sind mir quasi zugeflogen, wahrscheinlich weil ich selbst ein gewöhnlicher Mensch bin und ich mich deshalb mit ihnen identifizieren konnte. Etwas irritierend fand ich, dass es mir mit den Terroristen fast genauso ging. Besonders mit Fox, dessen Charakter zu entwickeln mir richtig Spaß gemacht hat. Ich hatte sogar vor, ihn am Ende entkommen zu lassen, aber weil er so ein eiskalter Killer war, bei dem sich kaum Möglichkeiten zur Besinnung und Erlösung boten, änderte ich schließlich meine Meinung.
    Scope dagegen bereitete mir von

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