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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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signalisierten den Leuten unten, sie sollten Hilfe schicken. Doch niemand wusste auch nur ungefähr, was vor sich ging. Scope machte sich keine allzu großen Gedanken. Die Situation hier oben ähnelte dem üblichen Schlachtenchaos: Verwirrung und Verzögerungen. Die Rettungseinheiten würden demnächst eintreffen, und nun, da Abby zu sich gekommen war, eilte es nicht mehr ganz so sehr. Und er hatte sie noch im Zimmer in die Daunendecke gewickelt, die das Schlimmste abhielt.
    Er lächelte Ethan zu. »Siehst du, deine Ma wird schon wieder.«
    Doch als Ethan sein Lächeln erwiderte, fielen irgendwo im Gebäude Schüsse, auf die dann eine Explosion folgte. Wenige Augenblicke später stürmte ein junges Paar, das zwei kleine Kinder im Arm hatte, auf die Terrasse.
    »Die Terroristen kommen!«, rief die Frau atemlos.
    »Und sie haben Gewehre und Handgranaten«, fügte ihr Mann hinzu. »Die schießen auf alles, was sich bewegt.«
    Scope sprang auf. »Wie viele sind es?«
    »Ich weiß nicht, aber sie müssten gleich da sein.«
    Panisches Gestammel erhob sich in der Menge, die sich unwillkürlich von den Terrassentüren wegbewegte. Scope hob Abby auf und brachte sie an den Rand der Terrasse, wo eventuelle Retter sie sehen und problemlos aufnehmen oder behandeln konnten.
    Eine weitere Salve zerriss die Luft, deutlich näher als vorhin, und die ersten Geiseln begannen zu schluchzen.
    »Warte hier bei deiner Mutter, Ethan. Ich gehe noch mal rein.«
    Ethan wirkte verängstigt. »Aber dir könnte was passieren. Bleib bei uns. Immer gehst du.«
    Scope lächelte. »Dafür komme ich auch immer zurück. Nicht wahr?«
    Er sah sich nach der blonden Managerin um und entdeckte sie, wie sie, sich ein blutiges Stück Stoff unter die Nase haltend, die Leute vom Terrassenrand wegdirigierte.
    »Ich gehe rein und versuche sie aufzuhalten«, sagte er zu ihr. »Würden Sie sich bitte um die beiden da kümmern und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit gebracht werden?«
    »Natürlich. Und seien sie vorsichtig.«
    »Sie auch.«
    Scope drehte sich um und sprintete zurück ins Restaurant. Er hatte das AK-47 unter einem Sessel deponiert, damit die Einsatzkräfte nicht dachten, er gehöre zu den Terroristen. Nun hob er es auf und hielt es dicht am Körper, während er zu den Türen ging, die zur Feuertreppe führten. Er spähte durch die Scheibe und sah einen barfüßigen jungen Mann, der durch den Korridor auf ihn zugerannt kam, als wäre der Teufel hinter ihm her. Scope trat beiseite, um ihn durchzulassen, der Mann war so in Panik, dass er ihn kaum wahrnahm und direkt weiter auf die Terrasse lief.
    Wieder hallten Schüsse durch das Treppenhaus, noch näher jetzt. Als Scope durch die Scheibe sah, entdeckte er einen Mann, der aus dem Treppenhaus taumelte. Er war offensichtlich getroffen worden und hielt sich die Seite, sein Hemd war bereits blutdurchtränkt. Unfähig, das Gleichgewicht zu halten, stolperte er gegen die Wand und fiel auf die Knie.
    Scope hob das Gewehr, stieß mit dem Fuß die Tür auf und trat hinaus, um ihm zu helfen.
    Doch im selben Moment flog die Seitentür auf, und ein Mann in Kampfanzug und Sturmhaube kam hereingerannt und eröffnete sofort das Feuer auf den knienden Mann, der mit einem gellenden Schrei nach vorne kippte.
    Dann drehte der Mann sich zu Scope um. Er war klein, aber athletisch und bewegte sich mit der Selbstgewissheit desjenigen, der eine Waffe hat, während alle anderen unbewaffnet sind. Als er Scope sah, machte er einen überraschten Schritt rückwärts und zögerte eine halbe Sekunde zu lange.
    In einer einzigen fließenden Bewegung legte Scope an, stellte den Hebel auf Vollautomatik und eröffnete das Dauerfeuer.
    Der Maskierte flog nach hinten, feuerte aus der Hüfte, doch seine Kugeln schlugen in die Decke. Scope lief auf ihn zu, suchte ein klares Ziel für einen Kopfschuss. Der Terrorist war gestürzt und lag nun reglos auf dem Rücken, aber Scope ging davon aus, dass er eine kugelsichere Weste trug und vielleicht nur schauspielerte. Obwohl er in die Brust getroffen worden war, hielt er seine Waffe immer noch fest.
    Drei Meter vor ihm blieb Scope stehen und nahm seinen Kopf ins Visier.
    Zu spät merkte der Terrorist, dass er verspielt hatte. Er versuchte noch, die Waffe hochzubringen, doch er war zu langsam.
    Scope schoss ihm zweimal in den Kopf. Das Gewehr fiel ihm aus der Hand, und er war tot.
    Einen Augenblick lang betrachtete Scope die Leiche, dann öffnete er vorsichtig die Tür zur Feuertreppe. Von unten

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