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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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vernichteten Schiffen und der zerstörten Raumstation?
      Er drehte sich langsam und vorsichtig, um sich und Rhea kein unkontrolliertes Bewegungsmoment zu geben. Der Shuttle verschwand in einem der silbernen Bänder, die ihm von Anfang an seltsam erschienen waren. Das Androidenschiff tauchte ebenfalls in die Gashülle des Planeten; mit seiner Panzerung sollte es imstande sein, den Aufenthalt in der dichten Atmosphäre lange genug zu überstehen, um den Shuttle einzuholen. Es blieb Data ein Rätsel, warum die Androiden so versessen darauf waren, das viel kleinere Raumschiff zu erreichen.
      Eine silberne Wolke umgab den Androidenraumer und hielt ihn fest. Das Glühen im Schubbereich des Impulstriebwerks wurde heller und verblasste dann. Es fiel Data immer schwerer, Einzelheiten zu erkennen, aber er gewann den Eindruck, dass sich die Außenhülle des Raumschiffs aufzulösen begann. Die silberne Wolke schien wie Säure auf den Rumpf des Schiffes zu wirken. Aber wenn die Wolke korrosiv ist – wieso bleiben Rhea und ich unbetroffen?
      Das Androidenschiff verschwand im glitzernden Nebel.
      Data fühlte Druck in seinem Rücken. Eine weitere silberne Wolke stieg auf und trug sie nach »oben«, der Enterprise entgegen. Er sah Rhea an, die ruhig zu sein schien, sogar entspannt, und dann spürte er, dass sie an seinen Arm klopfte.
      Im Morsealphabet buchstabierte sie ein Wort, doch das war gar nicht mehr nötig. Data verstand plötzlich. Vermutlich handelte es sich um ein weiteres von Waslowicks Befreiungsprojekten, so wie bei den Exocomps: Wesley Crushers Naniten, jene mikroskopischen Roboter, die auf unerklärliche Weise eine Kolonie mit künstlicher Intelligenz gebildet hatten. Sie waren von Waslowick zum Planeten Odin gebracht worden und hier gediehen sie, vermehrten und entwickelten sich in der wasserstoffreichen Atmosphäre des Gasriesen.
      Von einem Augenblick zum anderen begriff Data im vollen Ausmaß, was gerade geschehen war. Er hielt noch immer Rheas Hand, als er den Mund öffnete, um in der Leere des Alls lang und lautlos zu lachen. Er hatte auf einen geeigneten Moment dafür gewartet und der war nun gekommen.

28
     
      » W ie fühlen Sie sich?«, fragte Picard mehrere Stunden später.
      »Meine Systeme funktionieren innerhalb akzeptabler…«, begann Data automatisch. Er unterbrach sich und begann erneut. »Ich fühle mich gut, Captain. Danke. Wie geht es Ihnen?«
      »Ich bin erleichtert, Data, sehr erleichtert.« Picard saß auf einem der hohen Stühle, die Data für Besucher und Mitarbeiter in seinem Laboratorium bereit hielt. »Ich muss zugeben, dass ich nicht sicher war, wie die Sache ausgehen würde. Ich weiß noch immer nicht, ob ich alles glauben soll, was Waslowick uns erzählt hat.«
      »Über die Nanitenkolonie?«, erwiderte Data und schloss die Klappe in seinem Hinterkopf. Er hatte sich gerade vom diagnostischen Computer untersuchen lassen und zu seiner großen Zufriedenheit festgestellt, dass nichts beschädigt war.
      Außerdem: Wenn die Ergebnisse des Selbsttests stimmten – und es gab keinen Grund für ihn, daran zu zweifeln –, hatte ihn Waslowick während der Reparatur mit einigen neuen Programmen ausgestattet. Datas erster Impuls bestand darin, sie zu löschen, aber nach einigem Nachdenken entschied er sich dagegen. Er hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass Waslowick etwas Schädliches installiert hatte. Größe und Konfiguration der Dateien deuteten darauf hin, dass es sich um Datenblöcke aus dem Hauptcomputer der Raumstation handelte. Offenbar hatte der Professor das Ende der Station vorausgeahnt und einen Teil seiner Arbeit retten wollen. Data beschloss, die Dateien eingehend zu untersuchen – später.
      »Ja, aber auch über das Schicksal der Androiden von Exo III.
      Er meinte, sie seien nicht zerstört worden, stellten aber kein Problem mehr dar.«
      »Die Kolonie hat sie aufgenommen. Ihre Erinnerungen und Besonderheiten sind dem Ganzen hinzugefügt worden.«
      »Ja«, sagte Picard, aber es klang etwas besorgt. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich zur Assimilation der letzten Repräsentanten einer Spezies beigetragen habe. In Hinsicht auf die Borg bin ich immer bestrebt gewesen, so etwas zu verhindern.«
      »Die Borg versklaven fremde Wesen gegen ihren Willen, Captain. Das Bewusstsein der Androiden von Exo III war bereits gefangen und voller Leid. Die Naniten befreiten ihre Selbstsphären und Sie halfen dabei. Jetzt genießen sie Frieden.«
     

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