Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
Vom Netzwerk:
Haar. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, überprüfte Data sein internes Chronometer und stellte einen erheblichen Unterschied zwischen subjektiv und objektiv verstrichener Zeit fest.
      Irgendetwas hatte sein Zeitgefühl durcheinander gebracht.
      Rhea lächelte verschmitzt, doch dann wurde ihr Lächeln traurig. »Es tut mir Leid, Data. Ich wünsche mir sehr, mit dir zusammen zu sein. Aber wenn ich eine solche Entscheidung träfe… Es würde nicht lange dauern, bis ich das Gefühle bekäme, gehen zu müssen, und dann fiele mir der Abschied weitaus schwerer.« Sie wandte sich halb ab. »Ich glaube nicht, dass meine Zukunft hier liegt. Die Galaxis ist noch nicht für Wesen unserer Art bereit. Vielleicht sollte ich ebenfalls verschwinden.«
       Data spürte Panik in sich aufsteigen. Er hatte dies erwartet, denn es war eine logische Konsequenz. Trotzdem konnte er sich nicht damit abfinden. »Das Wissen existiert, Rhea. Es lässt sich nicht einfach tilgen.«
      Sie seufzte und drückte seine Hand. »Die entsprechenden Daten wurden gelöscht, Data. Die Computer der beteiligten Laboratorien enthalten keine Informationen mehr. Waslowick hat sich darum gekümmert. Ja, irgendwann, früher oder später, wird jemand alles zusammenfügen, aber bis dahin haben die Menschen vielleicht etwas dazugelernt. Du könntest es sie lehren.«
      »Daran liegt mir nichts…«
      Rhea unterbrach ihn, indem sie den Finger an seine Lippen hob. »Nein, natürlich nicht. Zumindest nicht jetzt. Und mir liegt ebenfalls nichts daran.« Bevor sie die Hand zurückziehen konnte, küsste Data ihre Fingerkuppe. Rhea lächelte und fuhr fort: »Du sollst noch etwas wissen: Sam hinterließ eine Nachricht für mich. Er speicherte sie in einem isolinearen Chip, bevor er mit dem Shuttle aufbrach, und er überließ ihn Riker mit der Bitte, ihn mir zu geben. In der Mitteilung heißt es, dass er nicht nur wegen des Problems mit den Androiden von Exo III zur Enterprise kam, obgleich er damit rechnete, dass Picards Schiff in diese Sache verwickelt werden würde.
      Ihm ging es hauptsächlich um mich. Offenbar hat die Gemeinschaft künstlicher Intelligenzen Maddox’ Arbeit im Auge behalten. Sie wollte, dass ich mich ihr anschließe, um das Universum so zu erfahren wie sie.«
      Rhea wich zurück – allem Anschein nach brauchte sie jetzt Distanz.
      »An Bord der Station hast du gefragt, was ich brauche.« Sie sah Data an und der wehmütige Schatten eines Lächelns huschte über ihre Lippen. »Ich glaube, inzwischen kennen wir beide die Antwort: Ich muss fort.« Rhea streckte die Hand nach ihm aus, ließ sie aber sinken, bevor er näher kommen konnte. »Ich liebe dich, Data, aber ich muss fort.«
      Data hätte am liebsten gesagt: »Und ich kann dich nicht begleiten.« Aber erneut kam ihm die Intuition zu Hilfe, ließ ihn schweigen. Er begriff plötzlich, dass Rhea ihn gar nicht gefragt hatte.
      Im Shuttlehangar verabschiedeten sie sich voneinander. Der Captain hatte sich großzügig bereit erklärt, Rhea einen Shuttle zu »leihen«; als Gegenleistung sollte sie die Gemeinschaft künstlicher Intelligenzen bitten, der Föderation einen Botschafter zu schicken.
      »Ich werde einen solchen Vorschlag unterbreiten«, sagte Rhea. »Aber ich weiß nicht, wie man darauf reagieren wird.«
      Picard nickte. »Es ist in jedem Fall einen Versuch wert.« Er streckte die Hand aus, doch Rhea griff nicht danach, nahm stattdessen Haltung an. »Bitte um Erlaubnis, das Schiff verlassen zu dürfen, Sir.«
      Picard zögerte nur einen Sekundenbruchteil und lächelte dann. »Erlaubnis erteilt.«
      Rhea erwiderte das Lächeln. »In Datas Laboratorium habe ich Ihnen noch etwas sagen wollen, aber ich wusste nicht genau, welche Entscheidung ich treffen würde. Es war mir eine Ehre, Mitglied Ihrer Crew gewesen zu sein. Auch wenn ich ein falscher Starfleet-Offizier gewesen bin.«
      »Sie wären ein guter Offizier«, erwiderte Picard. »Sie waren einer. Starfleet würde Sie bestimmt mit offenen Armen empfangen, wenn Sie sich dazu durchringen könnten, die Akademie zu besuchen.«
      »Danke, Sir, aber derzeit halte ich das nicht für angebracht.
      Warten wir ab, was die Zukunft bringt.«
      »Gute Reise, Rhea«, sagte Picard und wich dann zur Rückwand des Shuttlehangars zurück. Data blickte ihm nach, dankbar für seine Anwesenheit. Gleichzeitig fragte er sich ein wenig unsicher, welche Verhaltensweise seinerseits während der Präsenz des Captains angemessen

Weitere Kostenlose Bücher