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Das Valentinsduell

Das Valentinsduell

Titel: Das Valentinsduell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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lässt, wird diesen Job nicht lange haben.“
    Darcy mochte nicht einmal daran denken, was für ein Aufwand es sein würde, ihren Wagen freischaufeln zu müssen. Aber gegenwärtig brauchte sie ihn ja auch nicht. Sie zog sich einen Stuhl heran und ließ sich von Jake Karens Bewerbungsmappe geben, um noch einmal einen Blick hineinzuwerfen.
    „Ich habe als Bedienung gearbeitet, bis ich meine Kinder bekam“, erklärte Karen. „Dann habe ich für sie gesorgt, bis sie in die Schule kamen, und bin danach wieder in meinen Beruf zurückgekehrt. Das Restaurant wurde später allerdings geschlossen. Wenn das Geschäft nicht läuft, kann man das nicht einfach dadurch wettmachen wollen, dass man für einen Cheeseburger neun Dollar verlangt. Haben Sie denn schon eine Karte?“
    „Die ist noch in der Entstehung.“ Jake kramte aus einem Ordner sein Exemplar ihres bisherigen Entwurfs hervor und reichte ihn Karen.
    Sie lachte, als sie einen Blick darauf geworfen hatte, tippte mit einem Zeigefinger auf die Seite und meinte: „Ich wüsste keinen Mann, der sich ein Mördersteak entgehen lässt.“
    Darcy hatte alles versucht, Jake davon abzuhalten, das auf die Karte zu setzen. Ihrer Meinung nach reichte die übliche Bezeichnung zusammen mit dem Gewicht vollkommen aus. Aber er war entschlossen, ihre Ansicht zu widerlegen, und bislang schien er auf Erfolgskurs zu sein. Anscheinend waren alle begeistert von seiner Idee. „Ich mache mir ein wenig Sorgen deshalb. Ich glaube ja, die Gäste könnten vielleicht ein wenig … Hemmung haben, das zu bestellen, weil es doch ein wenig derb klingt.“
    „Honey, wenn jemand Schwierigkeiten hat, das auszusprechen“, gab Karen süffisant lächelnd zurück, „ist er mit Sicherheit auch mit der Größe eines solchen Steaks überfordert. Der sollte dann wirklich lieber das Grillhähnchen oder überbackenen Hüttenkäse bestellen.“
    Jake versuchte krampfhaft, sich das Lachen zu verkneifen, und Darcy gab ihm unter dem Tisch einen leichten Tritt vors Schienbein.
    Karen fuhr mit dem Finger die Liste der Gerichte entlang. „Die Kinderteller sind ein bisschen teuer“, meinte sie. „Hier stehen ein paar für zwei neunundneunzig – Erdnussbuttersandwich mit Pommes und Hotdog – und Hähnchennuggets und Fischstäbchen für vier neunundneunzig. Für die meisten Kindergerichte aber wollen Sie drei neunundneunzig, Toast Hawaii, Cheeseburger, Makkaroni mit Käsesahne. Also, ich finde, das könnte alles einen Dollar günstiger sein.“
    Sie musste den etwas pikierten Blick aufgefangen haben, den Jake und Darcy tauschten, und ruderte daraufhin sofort etwas zurück. „Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und arbeite seit meinem fünfzehnten Lebensjahr in der Gastronomie. Aber die Preise sind natürlich Ihre Sache.“
    Danach gingen sie Punkt für Punkt den Entwurf der Speisekarte durch. Anschließend nannte Karen ihnen eine Reihe von Namen, bei denen sie sich in Acht nehmen sollten, falls sie unter den Bewerbernamen auftauchten. Dieser hätte ein Drogenproblem und beklaute seine Arbeitgeber, jene sei zwar eine Seele von Mensch, aber so tollpatschig, dass kein Kaffee ohne Fußbad bei den Gästen ankäme. Jake und Darcy vermochten nicht zu sagen, ob von den Genannten einige unter den bisherigenBewerbungen waren, aber Jake notierte sorgfältig jeden Namen, den Karen nannte, auf seinem Block.
    Fast eine geschlagene Stunde hatte das Gespräch mit Karen gedauert, und Darcy schwirrte danach der Kopf. Am Schluss waren sie und Jake über fast jeden in der Umgebung informiert und wussten alles über dessen kulinarische Vorlieben.
    „Sie kennt sich wirklich gut aus“, meinte Jake, nachdem Karen gegangen war und sie beide noch bei einer Flasche Wasser zusammensaßen, die Darcy aus der Küche geholt hatte. „Sie ist qualifiziert und fühlt sich offenbar auch wohl in ihrem Beruf.“
    Darcy hatte da allerdings noch Zweifel. „Leute wie sie tun sich manchmal schwer. Wenn jemand zu vertraut mit den Kunden ist, kann das auch richtig schwierig werden. Zu freundlich zu den Gästen sein wird möglicherweise zum Problem, wenn es mal nötig ist, dass man Tacheles mit den Leuten redet, die Stress machen.“
    „Trotzdem steht sie auf meiner Liste ganz oben.“
    „Auf meiner auch. Ich wollte damit nur sagen, dass es gut überlegt sein sollte, bevor wir ihr gleich ein Angebot machen. Wenigstens wissen wir schon, dass schlechtes Wetter sie nicht davon abhalten wird, zur Arbeit zu kommen.“
    Er schaute auf die Uhr und

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