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Das Valentinsduell

Das Valentinsduell

Titel: Das Valentinsduell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Printshop zu holen. Da ihr Internet aus unerfindlichen Gründen nicht funktionierte, obwohl das Telefon ja mittlerweile angeschlossen war, und sie sich also nicht einfach ein PDF-Dokument schicken lassen konnte, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich auf den Weg zu machen.
    Aber wie der Zufall es wollte, war es wahrscheinlich Jake, der anrief. Oder Kevin. Oder einer der Lieferanten. Seufzend schlug sie die Decke zurück, die sie sich um die Beine geschlungen hatte, und stand auf.
    „Hi, Darcy.“
    In der Tat war es Jake. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer vor Freude – wie jedes Mal, wenn sie seine Stimme hörte. Dennoch hielt sie den Ton sachlich, als sie antwortete. „Hi. Was gibt’s?“
    „Ich bin jetzt im Baumarkt und brauche die Telefonnummer der Leute, die bei uns die Kühlkammer installiert haben. Die Visitenkarte von denen liegt … irgendwo in der Wohnung. Wärst du so gut, mal nachzuschauen und mich dann zurückzurufen? Es ist wirklich dringend.“
    „Bist du sicher, dass du sie nicht in der Brieftasche hast? Vielleicht ist sie auch bei dir im Wagen?“ Es war eine von Jakes Angewohnheiten, Visiten- und Geschäftskarten hinter die Sonnenblende zu stecken.
    „Da hab ich überall schon nachgesehen. Wahrscheinlich liegt sie auf dem Küchentresen oder auf dem Couchtisch.“
    „Ich ruf gleich wieder an.“ Gleich – das war optimistisch. Jakes Angaben waren nicht gerade präzise.
    Auf dem Küchentresen lag nichts, auf dem Couchtisch alles Mögliche, aber keine Visitenkarte. Sie sah in der Schale nach, in die er die Hausschlüssel zu werfen pflegte, und auch in dem Kaffeebecher, in dem das Kleingeld landete, das er in den Hosentaschen herumtrug. Alles ohne Erfolg. Es blieb nur noch sein Schlafzimmer.
    Auch, wenn sie sich sonst sehr nah waren, hatte sie sein Zimmer bisher noch nie betreten. Wenn sie zusammen schliefen, war das in ihrem Raum. Gemeinsame Stunden verbrachten sie im Wohnzimmer oder in der Küche, ansonsten respektierte jeder das Reich des anderen, und die Türen blieben geschlossen. Zögernd öffnete sie die Tür und steckte ihren Kopf ins Zimmer, das ihrem recht ähnlich ah. Auch hier fraß das unansehnliche Braun jegliche Gemütlichkeit. Sein Bett war größer als ihres. Außer einem Sessel mit einer geraden Lehne und eine Kommode trug nichts zur Einrichtung bei.
    Für einen Mann schien Jake erstaunlich ordentlich zu sein. Es lagen keine Socken oder andere Klamotten verstreut in der Gegend herum. Alles sah erstaunlich aufgeräumt aus. Auf der Kommode lag ein Stapel von Papieren, den sich Darcy näher anschauenwollte. So ordentlich, wie sein Zimmer aussah, so chaotisch war seine Zettelwirtschaft. Auf jedem Papierfitzelchen hatte Jake irgendetwas vermerkt. Auf der Rückseite der Gasrechnung stand eine Erinnerung daran, die Sprinkleranlage abnehmen zu lassen. Der Name eines Handwerkers stand samt einer Telefonnummer auf einer Papierserviette. Je mehr sie sich durch die Notizen arbeitete, desto weiter zurück lagen die Stadien der Renovierung, die die Notizen betrafen.
    Auf einem zerknüllten Blatt las Darcy die interessante Überschrift „Nachsehen bei Google“. Darunter stand in Jakes Krakelschrift eine Reihe von Stichworten: Barquiz Concord, NH; Tresenquiz Bars Concord, NH; Dienstagsquiz Concord, NH . In Großbuchstaben waren daneben Namen von Bars und deren Telefonnummern notiert, und jede dieser Zeilen war durchgestrichen. Auf einem weiteren Zettel standen Name und Adresse einer Autowerkstatt sowie die Adresse und Telefonnummer der öffentlichen Bücherei. Ganz unten fand sie zu guter Letzt einen Zettel, der reichlich ramponiert aussah und auf dem auch einmal etwas gestanden haben mochte, was aber nicht mehr zu lesen war. Am oberen Rand erkannte Darcy das Muster wieder, das zu dem Block gehörte, auf dem sie ihre Einkäufe zu notieren pflegte.
    Er hatte ihr also nichts vorgemacht. Sie hielt den schlagenden Beweis dafür in der Hand, dass er wirklich keinen Aufwand gescheut hatte, sie ausfindig zu machen, um mit ihr in Kontakt zu treten. Darcy war zutiefst gerührt. Warum hatte sie nicht gleich auf ihr Herz gehört und ihm geglaubt?
    Jetzt spielte das jedoch keine Rolle mehr. Sie waren über diesen Punkt längst hinaus. Trotzdem – angesichts der Mühe, die er sich offensichtlich gegeben hatte, nachdem sie gerade einmal eine Nacht zusammen verbracht hatten, traten ihr die Tränen in die Augen.
    Sie liebte diesen Mann! Ob es nun Liebe auf den ersten Blick gewesen war, oder

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