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Das Valentinsduell

Das Valentinsduell

Titel: Das Valentinsduell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich stecke fest“, sagte sie verzweifelt.
    „Das sehe ich!“, erwiderte Jake, bereute jedoch seine ironische Bemerkung sofort. „Aber allzu schlimm sieht es nicht aus.“
    „Können Sie mich rausziehen?“
    „Ich habe kein Abschleppseil dabei, und ich vermute mal, Sie auch nicht.“ Wie er erwartet hatte, schüttelte sie den Kopf. „Da es nur ein kleines Stück ist, müsste ich es schaffen, Sie wieder auf die Straße zu schieben. Schalten Sie die Automatik an und lassen Sie die Bremse los, wenn ich es Ihnen sage. Dann geben Sie vorsichtig Gas. Aber schön langsam, nicht zu viel!“ Sie nickte und zog die Tür wieder zu.
    Der Graben war eigentlich nicht besonders tief, doch der Regen hatte sich darin gesammelt, sodass Jake nun das Wasser in die knöchelhohen Stiefel schwappte, als er hinter dem Wagen seine Position bezog. Er warf noch einen kurzen Blick auf die Stellung der Räder, dann presste er mit aller Kraft die Hände flach von hinten gegen das Heck und brüllte: „Gas geben!“
    Die Fahrerin war offenbar ziemlich nervös. Beim ersten Versuch gab sie zu wenig Gas, beim zweiten zu viel: Die Räder drehten durch. Beim dritten Mal gelang es endlich, und Jake schaffte es, den Wagen zurück auf die Fahrbahn zu schieben. Dummerweise verlor er die Balance, als das Auto einen Satz nach vorn machte, und landete unsanft der Länge nach im Matsch. Da er jedoch vorher schon völlig durchnässt und von oben bis unten schlammbesudelt gewesen war, entwich ihm nun nicht mal mehr ein Fluch.
    Die Frau bedankte sich überschwänglich, bot ihm einen Kartoffelsack an und riet ihm, diesen auf seinen Fahrersitz zu legen. Jake lehnte dankend ab, nutzte aber die Gelegenheit, um sich nach dem Weg zu dem alten ehemaligen Landhandelsbetrieb zu erkundigen. Wenig später wendete er seinen Pick-up und machte sich auf den Weg.
    Als er vor dem Backsteinhaus – dem künftigen Jasper’s Pub – vorfuhr, kam Jake sich vor wie eine nasse, dreckige Kanalratte. Er war gerade noch rechtzeitig in die Straße eingebogen, um zu sehen, wie ein Mann in einen Kleinlaster stieg, auf dem seitlich der Schriftzug „Peterson Construction“ prangte. Jake hupte mehrmals, um auf sich aufmerksam zu machen, stieg kurz darauf aus und eilte zu dem Laster hinüber, der auf der anderen Straßenseite parkte. Der Mann, wahrscheinlich Derek Peterson, kurbelte das Fenster herunter.

    „Tut mir leid, dass ich so spät komme“, entschuldigte sich Jake. „Ich hatte mich total verfranzt. Dann musste ich auch noch einer Mutter mit zwei Kindern helfen, die im Straßengraben gelandet war. Wenn Sie noch fünf Minuten Zeit haben, könnten wir ins Haus gehen und kurz die Pläne durchsprechen.“
    „Kein Problem“, meinte Peterson. Ihm wäre nicht im Traum eingefallen, jetzt alles sausen zu lassen – nur, weil sein Geschäftspartner sich um eine halbe Stunde verspätet hatte. Lukrative Aufträge wie dieser hier waren im Norden sonst nur schwer aufzutreiben.
    Jake sprintete zu seinem Wagen zurück, um seine Reisetasche und die Schlüssel für das Haus zu holen, die Kevin ihm mitgegeben hatte. Schnellen Schrittes nahm er dann die hintere Treppe hinauf zu seinem neuen Heim.
    Kevin hatte ihn schon vorgewarnt, dass die Wohnung im Obergeschoss ein wenig altmodisch wäre. Er hielt es jedoch nicht für notwendig, zu erwähnen, wie fürchterlich … dunkelbraun hier alles aussah! Die Wände waren bis unter die Decke mit Furnierholzplatten verkleidet, ein abgenutzter brauner Teppich lag auf dem Boden, und nahezu das gesamte Mobiliar war dunkel und klobig – sogar die Sitzgelegenheiten waren in dem hässlichen Braun bezogen. In der düsteren Atmosphäre sehnte Jake sich in Darcys Wohnung zurück, in der er sich auf Anhieb wohlgefühlt hatte. Darcy …
    „Ach du heilige Scheiße!“, fluchte er und begann, in seinen Hosentaschen zu wühlen. Entsetzt blickte er einen Augenblick später auf einen völlig aufgeweichten Fetzen Papier, den er eben zutage gefördert hatte. Wo vorher Darcys Name und ihre Telefonnummer gestanden hatten, waren nun nur noch zwei verwischte Tintenflecke zu sehen. Und sie hatte noch nicht mal seine Nummer. Na wunderbar!
    Sechs Wochen später
    „Darcy, kann ich dich einen Augenblick im Büro sprechen?“
    „Ja, natürlich.“ Darcy hatte augenblicklich ein ungutes Gefühl. Die Aufforderung klang ziemlich ernst. Ein wenig zu ernst, denn ihr Chef war eigentlich ein stets freundlicher und allzeit

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