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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Glânmors. Es standen keine Götterstatuen, Tiergeweihe oder Opfergaben herum, stattdessen gab es Bücher, weiche Stoffe und sanfte Musik. Einige der Regale enthielten Gegenstände, die aus der Zeit vor den Dunklen Jahren stammten. Kleine eckige Objekte, auf denen Ziffern und mathematische Symbole abgebildet waren. Dünne, längliche Gebilde mit einer spiegelnden Oberfläche und einem Tastenfeld sowie runde Scheiben aus Plastik, die ein Loch in der Mitte besaßen und spiegelten, wenn man sie gegen das Licht hielt. Es gab seltsame Kästen mit einem Innenleben aus Drähten und Metall, große flache Bildschirme, auf deren schwarzen Oberflächen man sein eigenes Spiegelbild betrachten konnte, und Metallkästen mit runden Fenstern in der Mitte, hinter denen sich Metalltrommeln drehten. Die meisten Dinge blieben für Juna ein einziges Rätsel, weil das Wissen darüber im höchsten Maße lückenhaft war, aber manche waren ihr bekannt. Zum Beispiel Uhren, Schlüssel, Geldmünzen und Schmuck. Die gab es noch genauso wie vor dem Zusammenbruch. Natürlich war das meiste den Flammen zum Opfer gefallen, aber in den zerstörten Städten konnte man immer noch einiges finden. Meistens Dinge, die so alt waren, dass Juna sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrach, wozu sie einst gedient haben mochten.
    Warum bewahrte Mutter dieses Zeug auf?
    Kopfschüttelnd trat Juna ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Blick über den See und die Stadt. Der Mond tauchte das Land in silbriges Licht. In der Nähe des Sees entdeckte sie Gwens Haus. Die Lichter waren erloschen, und aus dem Schornstein stieg ein dünner Rauchfaden. Plötzlich zuckte sie zusammen. Sie glaubte, ein Geräusch aus einem der angrenzenden Zimmer gehört zu haben.
    »Ist hier noch jemand?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Arkana. »Ich bin allein. Dieser Teil des Gebäudes ist Außenstehenden verwehrt, das weißt du doch. Vermutlich war es meine Katze, die sich hier irgendwo versteckt. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Einen Wein vielleicht?«
    Juna schüttelte den Kopf. Dass die Hohepriesterin sie bewirten wollte, erschien ihr irgendwie unpassend. »Ich habe wichtige Neuigkeiten, Mutter. Ich komme direkt aus Ingran, einer kleinen Ortschaft im Nordosten.«
    »Ich kenne Ingran. Eine nette kleine Kommune. Sie wird von einer Frau namens Megan geführt, habe ich recht?«
    Juna nickte. »Ihr Dorf wurde angegriffen, heute Morgen. Ich kam leider zu spät.«
    »Sprichst du von der Landernte? Ja, die haben leider in letzter Zeit zugenommen. Ich hörte von einer Rattenplage in der Stadt.«
    »Nein, Mutter, keine Landernte. Eine
Plünderung.
Sie haben alles genommen, was nicht niet- und nagelfest war, und dann den Tempel angezündet.«
    »Haben sich die Frauen zur Wehr gesetzt?«
    »Natürlich nicht. Sie haben sich gemäß den Vereinbarungen verhalten und das Gesetz beachtet. Trotzdem wurden sie wie Feinde behandelt.«
    Arkana runzelte die Stirn. »Das ist ungewöhnlich. Hast du dem Hohen Rat schon davon berichtet?«
    »Das werde ich morgen tun. Zuerst wollte ich mit dir darüber reden. Ich habe nämlich erfahren, dass ein weiterer Angriff bevorsteht. Megan sagte, man habe die Männer dabei belauscht, wie sie darüber sprachen, Alcmona anzugreifen.«
    »Wann?«
    »Noch in dieser Woche, spätestens Anfang der nächsten.«
    Arkana schwieg. Sie entzündete ein Streichholz und ließ es in eine Schale mit Räucherwerk fallen. Wohlduftender Rauch stieg auf. »Alcmona.« Sie stocherte in der Glut herum. »Eine unserer ältesten und schönsten Gemeinden. Das sind wirklich schlimme Neuigkeiten.«
    Juna nickte. »Ich werde dem Hohen Rat nahelegen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ich habe dabei auf deine Unterstützung gehofft.«
    »So?« Arkana hob den Kopf. »Warum sollte ich das tun?«
    »Na hör mal, Mutter. Wir wissen, was die Teufel vorhaben. Wir wissen, wann, und wir wissen, wo. Wir müssen uns rüsten und ihnen entsprechend begegnen. Die sollen ruhig noch einmal versuchen, einen unserer Tempel in Brand zu stecken.« Sie lächelte grimmig. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie lange ich schon auf eine solche Gelegenheit warte. Wir Brigantinnen wurden trainiert, um Angriffe abzuwehren, nicht um die Dorfbevölkerung zu trösten und Kindern die Tränen abzuwischen.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn sie versuchen, dasselbe Spiel wie in Ingran zu spielen, werden sie ihr blaues Wunder erleben. Wir werden ihnen eine Lektion

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