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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Brigantinnen schwangen sich in die Sättel und prüften ihre Waffen. Philippa und ihre Helferinnen blieben bei den Maultieren zurück. Juna spürte, wie ihre Hände vor Aufregung feucht wurden. Dies war ihre erste echte Bewährungsprobe, die Chance, auf die sie so lange gewartet hatte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Das Motorrad, die Jeeps und der Laster hatten den Wald verlassen und fuhren den Hang hinauf. Sie bemühten sich erst gar nicht, die Feldwege zu benutzen. Sie rollten einfach mitten durch die Felder und Weiden und rissen dabei Abgrenzungen und Zäune um. Die Männer scherte es einen Dreck, ob dabei Tiere oder Pflanzen zu Schaden kamen.
    Die Frauen von Alcmona waren – dem Plan entsprechend – zurückgelaufen und hatten sich in ihren Häusern verschanzt. Schließlich sollte der Eindruck entstehen, dass sie verängstigt und unvorbereitet seien.
    Die Teufel schienen davon nichts zu bemerken. Sie fuhren einfach weiter, bis sie den Dorfeingang erreicht hatten. Dann stiegen sie ab. Angeführt wurden sie von einem Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Er trug eine rote Maske mit einem unheimlichen Grinsen, das von einem Ohr zum anderen reichte. Juna konnte nicht verstehen, was er rief, aber seine Gesten waren eindeutig. Er würde sich nicht damit begnügen, nur einen Teil der Vorräte zu nehmen. Er wollte plündern und brandschatzen. Als alle Teufel die Fahrzeuge verlassen hatten und hinter der Palisade des Dorfes verschwunden waren, gab Brianna das Zeichen zum Angriff. Waffen klirrten, Pferde schnaubten, dann ging es los. Juna trat ihrem Schecken in die Flanken. Das Pferd riss den Kopf zurück und sprengte aus der Deckung hervor. Keuchende Atemlaute ausstoßend, galoppierte es über die Weide. Der Wind peitschte Juna ins Gesicht und ließ die Augen tränen. Sie spürte die Muskeln des Pferdes zwischen ihren Schenkeln.
    Hoch über ihr zog Camal seine Kreise. Der Falke wartete auf den Ausgang dieser Unternehmung. Sollte Juna Gefahr drohen, würde er eingreifen, da war sie sicher. Sie hatte ihn für die Jagd, aber auch für den Kampf abgerichtet. Ein Pfiff, und er würde wie ein Pfeil vom Himmel herabstoßen und seinem Opfer die Krallen in die Haut bohren.
    Sie hatten das Dorf beinahe erreicht.
    Noch immer hatten die Teufel nichts von ihrer Anwesenheit bemerkt. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, den Bewohnerinnen Angst und Schrecken einzujagen. Brandgeruch strömte Juna in die Nase.
    Der erste Mann, der ihr in die Quere kam, als sie in vollem Galopp ins Dorf hineinstürmte, war ein Fackelträger. Er hielt ein brennendes Holzscheit über dem Kopf und wedelte damit wild hin und her. Juna ritt dicht an ihm vorbei, riss ihm die Fackel aus der Hand und warf sie in hohem Bogen über die Palisade. Der Mann war so verblüfft, dass er ins Taumeln geriet, über einen Eimer stürzte und sich dann auf den Hosenboden setzte. Jetzt ritten auch die anderen Brigantinnen ins Dorf ein. Das Donnern der Hufe hallte von den Häusern wider.
    Imogen, die Anführerin, hatte sich mit einigen ihrer engsten Vertrauten vor dem Tempel versammelt und hinderte die Männer am Weitergehen. Offensichtlich wollten die Eindringlinge das Heiligtum schänden, ehe sie mit der eigentlichen Plünderung begannen. Juna ritt auf sie zu, zog ihre Armbrust aus dem Halfter und richtete sie auf den Kerl mit der roten Maske. »Halt«, rief sie. »Keinen Schritt weiter.«
    Die Kriegerinnen bildeten einen Ring um die Männer, so dass niemand entfliehen konnte. Einen Moment lang herrschte Verblüffung unter den Eindringlingen, dann griffen sie hektisch nach ihren Waffen. Die Kriegerinnen spannten ihre Bögen und Armbrüste. Juna krümmte den Finger um den Abzug. Sie wusste, dass die nächsten Sekunden über Leben und Tod entscheiden konnten.
    In diesem Moment hob der Anführer die Hand. »Stopp«, rief er. »Nicht schießen, wir verhalten uns gemäß den Vereinbarungen. Männer, lasst eure Waffen stecken!« Und dann, als nichts geschah: »Hände weg von den Waffen,
sofort!
«
    Die meisten leisteten seinem Befehl Folge, ein paar nestelten jedoch trotzdem weiter an den Verschlüssen ihrer Pistolen herum, ganz so, als hofften sie damit durchzukommen. Die Situation stand auf Messers Schneide.
    Kendra war neben einen derjenigen getreten, die offenbar nicht klein beigeben wollten, und hielt ihre Armbrust an seine Schläfe.
    »Hast du nicht gehört, was dein Anführer befohlen hat? Du sollst die Finger von der Kanone nehmen. Mach den Verschluss

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