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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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dass du das Zeug nie wieder abgewaschen kriegst. Da nützt auch ein Vollbad mit Kernseife nichts.«
    »Was ist denn Eure Aufgabe?« David war nicht wirklich interessiert, aber er hatte das Gefühl, dass Sven es ihm ohnehin gleich erzählen würde.
    »Ich bin Konstrukteur«, lautete die Antwort. »Fahrzeuge aller Art, Schweißerarbeiten, Wartung von Motoren und Verstärkung von Panzerung. Ich glaube, ich bin schon mit einem Schraubenschlüssel in der Hand zur Welt gekommen.« Er lachte. »Doch mittlerweile erscheint mir das alles wie Kinderkram. Alles nur Fingerübungen, verglichen mit dem, woran ich gerade arbeite.«
    »Und was ist das?«
    Sven legte verschwörerisch seinen Finger auf die Lippen.

21
    J una blickte zum Himmel empor. Hoch über ihr zog Camal seine Kreise. Wie gern hätte sie jetzt mit ihm getauscht. Dort oben hätte sie sich weniger Sorgen machen müssen. Sie wäre einfach auf und davon geflogen. Doch sie war nun mal kein Vogel, und nur aus einem frommen Wunsch heraus wuchsen ihr so schnell keine Flügel.
    Seit sie das Ende des Grenzlandes erreicht hatten und sich der Verbotenen Zone näherten, wurde die Situation zunehmend schwieriger. Die Wälder waren zurückgewichen und hatten Weiden und Ackerflächen Platz gemacht, auf denen meterhoch Gras und Unkraut wuchsen. Das Gestrüpp war schwer zu durchqueren, bot aber trotzdem zu wenig Schutz, um nicht entdeckt zu werden. Eine gefährliche Kombination. Sie mussten zusehen, dass sie schnell hier herauskamen und eine Straße fanden, die halbwegs vor den Blicken der Aussichtsposten – von denen es hier sicher einige gab – geschützt war.
    Fern, hinter einer Reihe von Pappeln, ragten die Türme der Raffinerie auf. Monströse, klobige Töpfe, in denen Tausende und Abertausende Liter Treibstoff lagerten. Wie viel davon tatsächlich noch übrig war, ließ sich schwer einschätzen, doch es würde garantiert ausreichen, um ein hübsches Feuerchen zu geben.
    Erneut musste die Gruppe anhalten, um sich den Weg mit Schwertern freizuschlagen. Eine schier unüberbrückbare Dornenbarriere stoppte ihren Weiterritt.
    »Verdammtes Grenzland«, fluchte Kendra und schüttelte missmutig den Kopf. »Seit ich das letzte Mal hier gewesen bin, ist das Gestrüpp noch höher geworden. Irgendwann wird die Gegend komplett unpassierbar werden.«
    »Was ja nicht das Schlechteste wäre«, erwiderte Juna. »Je dichter es zuwächst, desto schwieriger wird es für die Teufel werden, uns zu überfallen.«
    »Das wird sie nicht aufhalten«, sagte Kendra. »Die fackeln einfach alles ab, dann fahren sie mit ihren Lastern drüber.«
    »Umso wichtiger, dass wir unseren Auftrag erledigen und ihre Treibstoffvorräte zerstören«, sagte Maren, die abgestiegen war und Kendra dabei half, den Weg freizuschlagen. Juna nickte. Sie wusste, dass ihre Gefährtin recht hatte. Klagen half nichts, sie mussten weiterkommen. Sie stieg ebenfalls ab und zog ihr Schwert.
    Ein paar Minuten später hatten sie eine Schneise durch den Dornenwald geschlagen und konnten weiterreiten. Die Stimmung war gedrückt. Niemand wusste, was sie bei der Raffinerie erwartete. Vielleicht würden sie so lange ausharren müssen, bis einer der Wachmänner seinen Posten verließ. Das konnte Tage, vielleicht sogar Wochen dauern. Andererseits musste ja wenigstens hin und wieder ein Tanklastzug ein- oder ausfahren. Wie sonst sollte der Treibstoff aus der Raffinerie in die Stadt geschafft werden? Es bestand natürlich die Möglichkeit, dass er über den breiten Strom transportiert wurde. Laut Karte lag die Raffinerie dicht genug am Wasser. Wenn das der Fall war, hätten sie ein Problem. Auf einen Kampf zu Wasser war niemand vorbereitet, und die wenigsten Brigantinnen konnten schwimmen.
    Juna kehrte zu ihrer jetzigen Aufgabe zurück. Sie musste sich zwingen, positiv zu denken. Sie ritt ein paar Meter weiter und hielt dann an. Inmitten des braunen Grases hatte sie ein paar Sprenkel von Grün entdeckt. Als sie näher ritt, sah sie, dass es ein ganzes Band war. Vor ihr lag ein Graben, von dessen Grund ein leises Plätschern an ihr Ohr drang.
    Juna sprang aus dem Sattel und stieg hinunter. Er war ganz schön tief. Kühl und schattig ragte das Gras über ihr auf. Es bildete eine Art Baldachin über ihrem Kopf. Ein kleines Rinnsal schlängelte sich vor ihren Füßen, die Ufer zu beiden Seiten waren mit Löwenzahn, Ackerwinde und Sumpfdotterblumen überwuchert. Der Graben war tief genug, um die Pferde vor neugierigen Blicken zu schützen. Es

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