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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Fackeln entzündet worden, in deren Schein schwarze Silhouetten patrouillierten.
    Juna hatte die letzten Stunden auf Posten gelegen, und was sie herausgefunden hatte, war nicht gerade ermutigend. Die Anlage wurde besser bewacht als der Tempel von Glânmor. Alle vier Stunden fand eine Wachablösung statt. Erst nachdem die eine Gruppe eingetroffen war, verließ die andere den Wall. Nie entstand eine Lücke. Der Wachwechsel funktionierte so reibungslos, dass immer mindestens zwei Posten anwesend waren. Durch ihr Netz könnte nicht mal eine Maus schlüpfen. Der anfängliche Plan, mit Haken und Seilen die Mauerkrone zu erklettern, war aussichtslos. Auch das Tor war gut bewacht. Die wenigen Fahrzeuge, die hier hinein- oder herausfuhren, wurden immer von mindestens vier schwerbewaffneten Wachposten begleitet. Ein offener Angriff würde einen hohen Blutzoll fordern und obendrein sofort die ganze Einrichtung alarmieren. Man brauchte keine fünf Finger, um sich auszurechnen, was dann geschehen würde. Mehr Männer, mehr Waffen, schärfere Kontrollen.
    Nein, ihre einzige Chance lag in der Überraschung. Schnell vorstoßen, Gefangene nehmen, verschwinden und darauf hoffen, dass der Zustand der Verwirrung so lange anhielt, bis sie über alle Berge waren.
Fix rein und fix raus,
wie ihre Ausbilderin immer gesagt hatte.
    Doch dafür waren sie hier an der falschen Stelle. Vielleicht sah es auf der anderen Seite der Anlage besser aus? Wenn ihre Schicht in einer Stunde zu Ende ging, wollte sie vorschlagen, die Dunkelheit zu nutzen und ihre Position zu verändern. Vielleicht hatten sie ja drüben mehr Glück.
    Ein Quietschen holte sie zurück in die Gegenwart. Drüben am Haupttor tat sich etwas. Juna richtete ihre Konzentration auf die mächtigen Schiebetüren. Einige Personen waren herausgekommen und blieben dann stehen. Gesprächsfetzen wehten zu ihr herüber. Juna zog ihr Fernglas aus der Tasche, setzte es an die Augen und justierte die Schärfe. Es waren drei. Zwei Männer in Arbeitskleidung und ein bewaffneter Posten. Sie redeten eine Weile miteinander, dann ging der Posten wieder hinein und verschloss die Tür. Die beiden Arbeiter sahen sich um, dann eilten sie mit schnellen Schritten hinüber zu der Werkshalle. Leider war das Licht zu schwach, um Details zu erkennen. Der eine von ihnen schien deutlich jünger zu sein als der andere. Die Art, wie er sich bewegte – wo hatte sie das schon einmal gesehen? Sie beobachtete, wie der Ältere an den Zaun trat, einen Schlüssel herauszog und das Vorhängeschloss öffnete. Dann marschierten die beiden in Richtung Halle und gingen hinein. Wenige Augenblicke später flammte im Inneren ein Licht auf.
    *
    David hörte ein Husten, dann ein Tuckern; plötzlich wurde es hell. Sven hatte ihn vorgewarnt, aber entweder hatte David nicht richtig zugehört, oder er war mit seinen Gedanken woanders gewesen. Jedenfalls musste er schnell die Augen zusammenkneifen. Wie hätte er ahnen können, dass es so hell sein würde? Das Licht entsprang einem kleinen birnenförmigen Gegenstand, der an einem Kabel von der Decke baumelte. Das Licht war anders als das, was er von zu Hause gewöhnt war. Kalt und hart.
    »Künstliches Licht«, sagte Sven. »Gespeist durch einen Generator – einen Motor –, der die Lampe mit Strom versorgt. Im Kloster habt ihr so etwas nicht, oder?«
    David schüttelte den Kopf. Er kannte nur Kerzen, Fackeln und Petroleumlampen. Immer noch verwundert nahm er seine Tasche von der Schulter und setzte Grimaldi auf den Boden. Der Hund beschnupperte erst Sven und fing dann an, die Halle zu erkunden. Schon nach wenigen Sekunden war er im hinteren Teil verschwunden. Sven blickte skeptisch. »Dein kleiner Freund wird doch nichts anstellen, oder? Hier liegen einige Sachen herum, die ihn auf der Stelle tot umfallen lassen würden, wenn er sie berührte. Wenn ich du wäre, würde ich ihn lieber zurückpfeifen.«
    David blinzelte gegen das grelle Licht und sah ein, dass es wohl besser sei, auf Sven zu hören. Er steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen Pfiff aus. »Komm her, Grimaldi. Komm bei Fuß.« Der kleine Hund kam angetrottet und setzte sich erwartungsvoll aufblickend neben ihn. Sven kratzte über seine Stirn. »Wo waren wir? Ach ja, der Generator. Er stinkt zwar und macht Lärm, aber an sich ist es keine schlechte Erfindung, vorausgesetzt, man verfügt über das nötige Benzin.« Sven klopfte auf den Kasten. »Mit dieser Art von Licht ist es möglich, auch in der Nacht oder

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