Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)
gewisses Funkeln in ihren Augen.
»Du hast eine äußerst charmante Art, dich über mich lustig zu machen, weißt du das?«
»Was, wegen des Kreuzes? Nichts läge mir ferner, als mich darüber lustig zu machen.« Er zwinkerte ihr zu. »Komm doch rein. Warte, ich nehme dir die Tasche ab.«
Magda schnürte in die Wohnung und hob die Nase. »Mmh, was riecht denn hier so lecker?«
»Spaghetti mit Meeresfrüchten. Ich dachte, ich überrasche dich mit einem kleinen Abendessen.«
»Überraschung gelungen. Ich liebe Meeresfrüchte, aber noch mehr liebe ich Knoblauch. Zum Glück bist du wirklich kein Vampir, auch wenn du manchmal so aussiehst. Ich habe noch einen Salat gekauft, den können wir dazu machen.«
»Perfekt. Übrigens, die Sache mit dem Kreuz hat ja auch ihre Vorteile. Man kann die größten Schweinereien anstellen und kommt trotzdem ins Himmelreich. Man braucht hinterher nur zu beichten.« Er lächelte schelmisch.
»Aber nur bei uns Katholiken. Die armen Protestanten müssen zeit ihres Lebens mit dieser Schuld leben.«
»Weswegen sie auch immer so miesepetrig aus der Wäsche gucken.«
»Mann, bist du fies.« Magda lachte. »Aber jetzt lass uns zusammen kochen. Vor lauter Knoblauch und Schweinereien läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen.«
Zwei Stunden später lagen sie immer noch im Bett. Es war schon fast halb neun, und draußen hinter den Fenstern gingen die ersten Lichter an. Ein wundervoller Spätsommerabend! Eigentlich hatten sie vorgehabt, sich noch mit Freunden im Biergarten vom Merlin zu treffen, doch Ben verspürte gerade keine Lust, seinen Fuß vor die Tür zu setzen. Seine Haut kribbelte immer noch von den zärtlichen Berührungen Magdas, und auf seinem Gesicht lag dieses Dauergrinsen, das seine Freunde einfach nur dämlich fanden. Er war so glücklich, dass von ihm aus die Welt hätte untergehen können. Hauptsache, er und Magda waren beisammen.
Sie lag neben ihm, ihren Kopf auf seiner Brust, den Körper nur von einem dünnen Laken bedeckt, während ihre Finger über das Display ihres iPhones huschten.
»Ich habe uns übrigens noch einen Film ausgeliehen«, sagte er. »Wenn du Lust hast, können wir uns einen gemütlichen Abend zu Hause machen. Ich serviere uns ein paar Cocktails, wir hängen hier ab, später gehen wir noch duschen und verkriechen uns dann wieder ins Bett.«
Magda hob ihren Kopf leicht an, wandte ihren Blick aber nicht vom Handy ab. »Faulpelz.«
Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Ach, weißt du, nach dieser Sache mit Greipel habe ich geschworen, es mir heute richtig gutgehen zu lassen. Im Merlin sind sowieso nur wieder dieselben Nasen, es gibt Bier, und aus den Lautsprechern tönt Duran Duran.«
»Es sind unsere Freunde …«
»Ja klar, aber das sind sie doch morgen auch noch. Lass uns heute eine Ausnahme machen, bitte. Lass uns hierbleiben, nur wir zwei – wie ein altes Ehepaar.«
Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn aus ihren unergründlichen Augen an. »Würdest du mich denn heiraten, wenn ich dich fragte?«
Sein Grinsen verschwand. »Du meinst, so richtig? Mit allem Drum und Dran?«
»Bis dass der Tod uns scheidet.«
Er überlegte kurz, dann nickte er. »Würde ich. Ohne mit der Wimper zu zucken. Du bist meine große Liebe. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen.«
Sie sah ihn eine Weile ernst an, dann erschien plötzlich dieses schalkhafte Lächeln auf ihrem Gesicht, bei dem er immer so ein Kribbeln im Bauch bekam. »Dann sei froh, dass ich nicht frage – noch nicht. Ich glaube, meine Eltern würden das nicht überleben. Also schön, bleiben wir eben hier. Was hast du denn für einen Film? Ich hoffe, keine langweilige Liebesschnulze, dabei schlafe ich nämlich ein.«
»Keine Sorge. Ein echter Kultfilm. The Wicker Man aus dem Jahre 1973 mit Christopher Lee in der Hauptrolle.«
»Horror?«, fragte sie hoffnungsvoll.
»Eher Mystery. Der Film handelt von einem katholischen Polizisten, der nach einem verschwundenen Mädchen sucht und dabei auf eine schottische Insel gerät, deren Bewohner einem seltsamen, archaischen Heidenkult angehören.«
»Klingt gut.«
»Ist allerdings in Englisch mit Untertiteln. Der Film hat in Fachkreisen einen absoluten Kultstatus, und ich wollte ihn immer schon mal sehen.«
Magda richtete sich auf. »Na schön, gib mir noch eine Viertelstunde im Bad, dann können wir deinen Wicker Man anschauen. Und ich will einen von deinen Cocktails haben, okay?«
»Ist gebongt.«
Er schaute ihr
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