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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zerstört und so vielen den Tod gebracht hatte. Kurz darauf war unter ungeklärten Umständen die Abtei eingestürzt. Grald war verschwunden, und ein Heer geheimnisvoller Krieger, von deren Existenz niemand etwas geahnt hatte, marschierte durch die Straßen.
    Fliegend hatte Maristara die Armee begleitet und den Palast in der Obhut der Mönche zurückgelassen. Nie wäre sie darauf gekommen, dass die Menschen unter der Führung eines verfluchten Schmieds, der ihnen Waffen verschafft hatte, dort eindringen könnten. Sie hatten die Leichen der unglückseligen Frauen gefunden, die Grald geschwängert hatte. Auf diese Weise war die Wahrheit über sein Zuchtprogramm ans Licht gekommen, und nun herrschte in weiten Teilen von Drachenburg offene Rebellion.
    Das Königreich Seth war für Maristara verloren. Auch dort kannten die Menschen die Wahrheit. Nem hatte ihnen den Körper der Meisterin im Sarkophag gezeigt. Nachdem die Hohepriesterin das erfahren hatte, hatte sie in das Auge gesehen und ihren Blick weit in die Ferne gerichtet. Mit Hilfe des Auges hatte sie die Vergangenheit und die Gegenwart geschaut. Maristara hatte sie nicht daran hindern können. Offenbar hatte das Wachsame Auge all die Jahre auch sie überwacht.
    Nun sann Maristara über Anoras letzte Worte nach. Die Farben von Anora waren schon am Verblassen gewesen, als der Drache sie aussprach.
    »Wir sind unser eigener Untergang, Maristara«, hatte Anora geflüstert.
    In ihre Farben hatte sich ein Anflug von Entsetzen gemengt, dass diese Erkenntnis zu spät kam.
    Das Parlament war aufgelöst, der Krieg unvermeidbar. Maristaras neue Verbündete waren aufbrausende, junge Drachen, die ohne diesen Krieg Viehherden gescheucht hätten, einfach nur aus Spaß daran. Sie konnte die Burschen nicht aufhalten. Sie würden nicht auf sie hören.
    Und da erhob sich mitten aus den Nebeln ihres Zorns und ihrer trübsinnigen Gedanken plötzlich ein Mensch – der Prinz, der Nem geholfen hatte, Grald zu töten. Der Prinz, der Anora umgebracht hatte. Er war in ihrem Geist und versuchte, auch sie zu erledigen.
    Maristara war nicht gerade dazu aufgelegt. Ihre Wut loderte wie das Feuer in ihrem Bauch, und sie wollte sie schon auf ihn loslassen, ihn mit einem Feuerstoß angreifen, der sein Hirn schmelzen lassen würde, als der Prinz unvermittelt wieder verschwand. Er verließ ihre Gedanken, als wäre er durch eine Falltür gerutscht. Maristara blieb keine Zeit, sich zu wundern, denn an seiner Stelle stand nun der Zweibeiner.
    Er zeigte sich in seiner Menschengestalt mit Menschenstiefeln.
    Sie sah Drakonas in ihrem Kopf, während ihre Augen auf das unter ihr liegende Schloss gerichtet waren, über das gerade der Schatten ihrer Flügel hinwegglitt. Die Frauen aus Seth wirkten ihre Magie. Sie fühlte, wie diese Macht auf sie selbst gerichtet wurde, so wie sie dieselben Kräfte einst auf ihre Artgenossen gelenkt hatte.
    »Du hast also Stellung bezogen«, verhöhnte sie Drakonas. »Du wendest dich gegen deine eigene Art.«
    Einer ihrer jungen Begleiter schoss auf das Schloss hinab, um es mit seinem Feuer zu überziehen. Sie versuchte, Litard zu warnen, doch er wollte nicht hören. Die Flammen trafen auf die magische Schranke der Schwestern und schnellten zurück. Nur durch eine abrupte, gewaltsame Wende konnte Litard verhindern, von seinem eigenen Odem gebraten zu werden.
    »Ich will nicht mit dir oder den anderen kämpfen«, gab Drakonas zurück. »Du kannst das alles immer noch aufhalten, Maristara. Deine Armee ist erschöpft und demoralisiert. Die Magie fordert ihren Preis. Allmählich sind die Krieger zu schwach zum Kämpfen. Das ist der eigentliche Grund, weshalb so viel Zeit zwischen den Angriffen liegt, nicht wahr? Es geht gar nicht darum, die Menschen zappeln zu lassen. Dein Heer war einfach nicht stark genug für eine Schlacht. Und deine Menschen sind zwar mächtige Zauberer und gute Kämpfer, aber sie haben nie gelernt, wie man außerhalb der geschützten Höhle überlebt. Grald hat nicht damit gerechnet, dass das nötig sein könnte. Er hat einen schnellen Sieg mit anschließender Kapitulation erwartet. Einen längeren Krieg, wie er jetzt herrscht, hat er nicht vorhergesehen. Deine Krieger haben wunde Füße. Sie sind müde und ausgehungert, viele sogar krank. Sie haben weder Vorräte noch Nachschub. Sie können das Schloss nicht längere Zeit belagern. Jetzt wo die Priesterinnen aus Seth gekommen sind, kann Edward gegen dein Heer sehr lange durchhalten. Blas den Angriff ab,

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