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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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entstanden lange Risse. Eine enorme Staubwolke verhüllte den Drachenleib. Die Männer, die von der Mauer aus versuchten, etwas zu sehen, begannen heftig zu husten, als die Wolke sie erreichte.
    »Welcher ist es?«, rief Markus erneut.
    »Maristara«, erwiderte Nem. »Sie ist tot.«
    Markus blickte nach oben, wo der rote Drache müde über ihnen kreiste. Er umrundete die Überreste des gewaltigen Ungeheuers, dessen Körper sich über mehrere Hügel erstreckte. Maristara war so schnell und von solcher Höhe abgestürzt, dass ihr Körper sich halb in den Boden gegraben hatte.
    »Geht nach Hause«, forderte Drakonas die anderen Drachen auf. »Die Schlacht ist vorüber.«
    »Für heute«, fauchte Mantas. Nach einem letzten Blick auf Maristara zogen er und seine Genossen ab.
    »Für heute«, wiederholte Drakonas. Seine Farben waren dabei so dunkel und voller Leid, dass Markus sich lieber nicht einmischte. Behutsam zog er sich zurück und überließ den Drachen seiner Trauer.
    Der Kampfgeist der Drachenkrieger war verflogen. Der Tod des Drachen, der sie angeführt hatte, hatte ihnen den Rest gegeben. Sie sammelten ihre Gefallenen auf und zogen sich hinter die letzte Illusionsmagie zurück, die ihnen noch geblieben war. Ihre Kraft reichte nur noch für den Heimweg. Als die Fischer und Bootsleute nach Ramsgate-upon-the-Aston zurückkehrten, stellten sie erzürnt fest, dass jedes Segelboot im Hafen verschwunden war. Das Heer war ruhmlos auf dem Strom nach Drachenburg zurückgekehrt.
    Die Bürger von Ramsgate pflegten die Verwundeten, begruben unter Lobeshymnen ihre Toten und feierten an diesem Abend ihre Rettung mit einem Gottesdienst. Ihre größte Sorge war, was sie mit dem Drachenleib anstellen sollten, der bald verwesen würde. Um ihn zu verbrennen, würden sie einen ganzen Wald fällen müssen, und der Rauch eines solchen Großbrands würde die Menschen halb ersticken, falls der Wind ungünstig stand.
    Doch es stellte sich heraus, dass sie sich nicht zu sorgen brauchten. Am Tag nach der Schlacht tauchte ein Dutzend Drachen am Himmel auf, angeführt von einem Drachen mit feuerroten Schuppen. Sie brachten ein magisches Netz, das sternenhell funkelte, als sie es losließen, damit es sich über ihre tote Artgenossin legen konnte. Dann hoben sie den Leichnam auf, schoben ihn in das blinkende Netz und trugen ihn mit sich fort. Zurück blieb nur ein riesiger Krater, den der Einschlag in die Erde gegraben hatte.
    Dieser Ort würde für immer Drachental heißen.
    In den folgenden Tagen verbrachten Markus und Nem viel Zeit miteinander. Oft gesellte sich Anna, die Hohepriesterin aus Seth, zu ihnen. Zusammen mit Nem erzählte sie Markus von Herzeleid und Lucien und von den anderen Kindern. Der Prinz hörte staunend zu. Was er hörte, verstörte ihn, aber er freute sich dennoch für Nem, dass dieser noch etwas Gutes für sein Leben gefunden hatte.
    Den dreien waren nur wenige Tage miteinander vergönnt, denn die Kriegerinnen aus Seth drängten zum Aufbruch. Sie befürchteten, die Drachen könnten während ihrer Abwesenheit Seth angreifen. Auch Nem wollte gern zu seiner Familie zurück.
    Der König belud die Frauen aus Seth mit so vielen Geschenken, wie diese nur annahmen, und erwies ihnen bei der Abfahrt zusammen mit seinen Rittern alle erdenklichen Ehren.
    »Ich danke Euch und den Euren für alles, was Ihr für uns getan habt«, sagte Edward zu der Hohepriesterin, als diese in den Wagen stieg, der sie nach Hause bringen sollte. »Ohne Eure Hilfe hätten wir diesen Krieg nicht überlebt. Und«, fügte er mit einem Lächeln in den Augen hinzu, »ich freue mich auf die Allianz unserer beiden Reiche.«
    Die Hohepriesterin von Seth und der Prinz von Idlyswylde lächelten einander an. Manchmal haben Herrscher doch ein Mitspracherecht in Heiratsfragen.
    »Genau wie ich, meine künftige Tochter«, ergänzte Ermintrude und schloss die junge Frau liebevoll in die Arme. Ihre Grübchen waren zurück und tief wie eh und je.
    Nem wurde von König und Königin zurückhaltender verabschiedet. Keiner der beiden fühlte sich in Gegenwart des Halbbruders ihres Sohnes wirklich wohl. Besonders Ermintrude wusste kaum, wohin mit ihren Augen, die trotz all ihrer Bemühungen immer wieder an den schuppenüberzogenen Klauenfüßen hängen blieben.
    »Was machen wir nur bei der Hochzeit mit ihm?«, fragte sie ihren Mann mit leiser Stimme, als sie zum Palast gingen. »Meinen Vater wird der Schlag treffen.«
    »Na, das wäre doch gar nicht so schlecht, meine

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