Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)
zensiert.
Das Terrakotta-Soldaten-Museum bei Xi’an (Kapitel 6) bildet einen wichtigen Schauplatz dieses Romans. Als die Wanderausstellung der Terrakotta-Soldaten im High Museum in Atlanta, Georgia ankam, habe ich sie zweimal besucht. Ich war so begeistert, dass ich die Replik eines Soldaten gekauft habe, die jetzt in meinem Arbeitszimmer steht. Ich habe versucht, einen so großen Teil des Xi’an-Museums wie möglich einzubeziehen und mich dabei auf die riesige Grube eins (Kapitel 6) und die faszinierende Grube drei (Kapitel 53) konzentriert. Die Kammer mit der kaiserlichen Bibliothek ist allerdings von mir erfunden. Die Tatsache, dass der Streitwagen nach links ausgerichtet ist und dass auf der linken Seite von Grube drei keine Krieger stehen (Kapitel 53), ist nicht mir selbst aufgefallen. Ich habe sie aus The Terracotta Warriors: The Secret Codes of the Emperor’s Army von Maurice Cotterell.
Qin Shis Grabhügel, der sich in der Nähe der unterirdischen Armee erhebt, ist korrekt dargestellt (Kapitel 38). Die Entwässerungskanäle, die vor mehr als zweitausendzweihundert Jahren angelegt wurden, sind noch immer vorhanden (Kapitel 55). Die in Kapitel 38 zitierte Beschreibung des Grabinneren ist der einzige existierende schriftliche Bericht. Meine Darstellung des Inneren (Kapitel 55–57) entspringt meiner Fantasie, aber ich habe mich dabei an dem orientiert, was nicht nur aus dem Shiji , sondern auch aus weiteren Kaisergräbern bekannt ist. Bis zum heutigen Tag gestattet die chinesische Regierung keinerlei Ausgrabungen am Ort von Qin Shis letzter Ruhestätte. Die Beschreibung Qin Shis in Kapitel 38 beruht auf seiner beliebtesten Darstellung, aber diese wurde erst Jahrhunderte nach seinem Tod angefertigt. Tatsächlich weiß niemand, wie dieser Mann ausgesehen hat.
Erstaunlicherweise haben die Chinesen tatsächlich vor zweitausendfünfhundert Jahren, wie in Kapitel 21 beschrieben, nach Öl gebohrt. Sie waren damals das einzige Volk, das zu einer derartigen Meisterleistung fähig war. Sie fanden nicht nur Rohöl, sondern auch Erdgas, und lernten, beides in ihrem Alltag zu verwenden. Chinas derzeitige Abhängigkeit vom Erdöl (Kapitel 17) ist eine Realität, ebenso seine Beschwichtigungspolitik gegenüber ausländischen Mächten, die ihm gestattet, sich mit ausreichend großen Mengen des Rohstoffs zu versorgen. Die fehlenden Reserven sind eine strategische Schwäche, ebenso die Tatsache, dass eine einfache Seeblockade zweier von China weit entfernter Meeresstraßen die Chinesen in die Knie zwingen könnte (Kapitel 17).
Die Diskussion zwischen den Anhängern der Theorien des biotischen und des abiotischen Erdöls ist real und wird bis heute geführt. Stammt Erdöl aus den Umwandlungsprozessen verfallender Organismen oder wird es natürlich von der Erde erzeugt? Im ersten Fall wäre es eine endliche Ressource, im zweiten Fall unendlich verfügbar. Auf Stalins Initiative hin verfolgten die Russen in den 1950ern die abiotische Theorie und finden mit diesem Konzept bis heute Öl an Stellen, wo fossile Rohstoffe unmöglich vorhanden sein können (Kapitel 15 und 17). Und wie Stephanie Nelle in Kapitel 15 aufzeigt, laufen Bohrlöcher im Golf von Mexiko zur Verwirrung amerikanischer Experten erstaunlich langsam trocken. Diamantoide oder Adamantane (Kapitel 44) wurden 1933 zum ersten Mal aus tschechischem Erdöl isoliert und Ende der 1950er aus US-amerikanischen Proben. Seit kurzem zeigen diese verblüffenden Verbindungen vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten in der Nanotechnologie. Ich habe sie als Beweis für die abiotische Theorie des Erdöls verwendet, da Diamantoide sich nur unter Bedingungen extremer Hitze und großen Drucks bilden, wie sie tief unter der Erde herrschen – aber keineswegs da, wo fossile Brennstoffe lagern.
Und was ist mit diesem alten Mythos der Begrenztheit der Erdölvorräte?
Die Behauptung, dass Erdöl fossilen Ursprungs ist, ist einfach nur eine Theorie, die 1757 von einem russischen Wissenschaftler namens Michail Lomonossow aufgestellt wurde. Lomonossow schrieb: Der Ursprung des Gesteinsöls sind winzige, in den Sedimenten eingeschlossene Tierleichen, die sich unter dem Einfluss hoher Temperaturen und hohen Drucks, die über einen unvorstellbar langen Zeitraum einwirken, in Gesteinsöl verwandeln.
Viele Wissenschaftler stellen diese Behauptung in Frage, aber im Laufe der Zeit sind wir einfach zu der Überzeugung gelangt, dass Erdöl seinen Ursprung ausschließlich in organischen
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