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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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verängstigt und dennoch von einer seltsamen Da-nicht-dort-Aura umgeben, fort war.
    Sie schaltete rasch ihr Komlink ein. »Jysella ist auf der Flucht«, sagte sie. »Wir brauchen unverzüglich Leute am Haupteingang. Ich glaube, sie wird versuchen, auf diesem Wege zu entkommen.«
    Es folgten einige Sekunden Stille, bloß unterbrochen vom protestierenden Geräusch der Tür, als das Lichtschwert langsam einen Kreis hineinschnitt. Die Türen waren dazu gedacht, aktiviert zu werden, für den Fall, dass jemand Unbefugtes in den Tempel eindrang, um das Archiv zu schützen - oder im Falle irgendwelcher anderen Katastrophen, wie beispielsweise Feuer. Dementsprechend war es kein Kinderspiel, diese Türen zu überwinden, nicht einmal für ein Lichtschwert, und Radd Minkers Klinge zog sich schleppend dahin, wie ein Stock, den man durch frisch gegossenen und fest werdenden Permabeton zieht, während er entschlossen weitermachte. Es würde noch einige kostbare Sekunden dauern, bevor sie durch waren, und Cilghal glaubte nicht, dass Jysella Horn noch einige weitere Sekunden blieben. Sie war schrecklich besorgt, dass die verwirrte junge Frau getötet werden würde.
    »Das ist unmöglich«, drang ein jäher Aufschrei aus dem Komlink. Cilghal, die genug gesehen hatte, um zu wissen, dass man das Wort unmöglich nicht leichtfertig benutzte, kommentierte den Ausruf nicht. Stattdessen fragte sie: »Was ist passiert?«
    »Die. Die Standorte der Sicherheitsdroiden sind streng geheim und niemandem bekannt, der sie nicht unbedingt zu wissen braucht.« Das stimmte - selbst Cilghal wusste nicht, wo sich die Droiden befanden. »Lediglich eine Handvoll aus meinem Team verfügen über diese Information. Und dennoch hat Jysella die beiden, die wir gerade aktivieren wollten, ins Visier genommen und zerstört. Sie hätte überhaupt nicht dazu imstande sein dürfen, ihre Positionen zu lokalisieren, ganz zu schweigen davon, in so kurzer Zeit!«
    Cilghal dachte an die sonderbaren Resonanzen, die sie einige Sekunden zuvor von Jysella wahrgenommen hatte, und Unbehagen regte sich in ihr, als ein Verdacht Gestalt annahm.
    »Und weiter?«, fragte Cilghal, ihre gewaltigen Augen auf die sich langsam bewegende Klinge gerichtet.
    »Und sie ist nicht auf dem Weg zum Haupteingang. Wir wissen nicht, wohin sie will.«
    »Sie will hier raus, dessen bin ich mir sicher«, entgegnete Cilghal. »Ich würde die Sicherheitsteams zu jedem anderen Ausgang schicken.«
    »Ja, Meisterin Cilghal.«
    Cilghal seufzte. Radd warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. »Verzeiht mir, dass das so lange dauert, Meisterin!«
    »Vielleicht kann ich dir zur Hand gehen«, meinte Cilghal. Ihr Lichtschwert erwachte mit einem Zzssssch zum Leben. Sie trat vor und rammte die Klinge in die Tür, spürte den Widerstand und zog sie langsam durch das Material, um Radds Schnitt entgegenzuarbeiten. Es war knifflig, das im Gespann zu machen. Es bestand das Risiko, dass sie plötzlich merkten, wie das Metall nachgab, sodass beide Lichtschwerter miteinander kollidierten, während sie von weißglühendem Metall umgeben waren - was auch der Grund dafür war, warum Cilghal sich nicht schon früher beteiligt hatte. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach hing Jysellas Leben an einem seidenen Faden. Cilghal würde sich ganz darauf konzentrieren müssen.
    Jysella spürte, wie sie an ihr vorbeieilten, fühlte ihr Bestreben danach, die Ausgänge zu erreichen. Ihre Konzentration darauf war so groß, dass sie es versäumten, den unmittelbaren Bereich in der Macht abzusuchen. Das war der Grund dafür, warum sie nach wie vor bloß Schüler waren.
    Nein, dachte sie. Das waren sie nicht. Das waren Blender. Deshalb hatten sie sie nicht wahrgenommen. Ein Schauder durchfuhr sie, und einen Moment lang war sie so verängstigt, dass sie sich nicht rühren konnte. Dann zwang sie ihre Beine durch schiere Willenskraft dazu, ihr zu gehorchen, und stand auf.
    Sie drückte mit einer Hand gegen die Tür, und sie glitt auf. Zwischen ihr und dem Ausgang befand sich nichts und niemand. Die Wächter-Schüler waren anderswohin verschwunden. Was war mit dem Schutzschild, das ihr
    zukünftiges Selbst zum Untergang verdammt hatte?
    Moment mal - einer der Schüler hatte in sein Komlink gesprochen, als sie auf ihn zulief. War der Schild in diesem Augenblick aktiviert worden, als sie wussten, dass sie unterwegs dahin war? Hatte er da bereits Kontakt zum Sicherheitsdienst aufgenommen?
    Ihr blieb keine Zeit, sich auf den Weg zu einem anderen Ausgang

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