Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
sprach noch, als Meisterin Cilghal und ihre Assistentin Tekli erschienen und zwischen den beiden Reihen eingetopfter Olbio-Bäume entlanggingen. In ihren weißen Medikitteln machte das Paar einen tristen Eindruck: Cilghal eine Iangköpfige Mon Calamari mit traurigen Kugelaugen, Tekli eine zierliche Chadra-Fan, die ihre klappenartigen Ohren eng an das Kopffell angelegt hatte. Cilghal streckte ihre flossenartige Hand erst Leia und dann Hau entgegen, während sie mit plätschernder Mon-Calamari-Stimme das Wort ergriff. »Jedi
Solo, Captain Solo, danke für das schnelle Kommen. Ich vertraue darauf, dass es möglich war. so kurzfristig jemanden zu linden, der auf Amelia achtgibt?«
»Kein Problem«, antwortete Hau. »Barv hat ein Auge auf sie.«
»Barv?«. quiekte Tekli. »Etwa Bazel Warv?«
»Ja. Amelia liebt den großen Kerl einfach.« Hau lächelte. »Ich fange an. zu glauben, dass dieses Mädchen einen Ramoaner heiraten wird, wenn sie groß ist.«
Der Blick, den Tekli Cilghal zuwarf, war beinahe unmerklich, ebenso wie die Reaktion der Mon Calamari darauf, die kurz mit dem Auge, das ihrer Assistentin zugewandt war. nach unten schaute - allerdings geschah das alles nicht rasch genug, um der Aufmerksamkeit einer ehemaligen Diplomatin zu entgehen.
»Ist das ein Problem?«, fragte Leia. »Barv ist schon immer sehr gut mit ihr zurechtgekommen.«
»Ich bezweifle ernsthaft, dass es irgendetwas gibt, worüber man sich Sorgen machen müsste«, meinte Cilghal. »Es ist nur so, dass die einzige Verbindung, die wir bislang zwischen den Patienten finden konnten, ein gewisser gemeinsamer Nenner ist.«
»Was für ein gemeinsamer Nenner?«, fragte Han.
»Alter und Aufenthaltsort«. erklärte Tekli. »Alle vier Opfer befanden sich unter den Schülern, die in der Zuflucht versteckt waren.«
Leia nickte. Die Zuflucht war eine geheime Basis, in der die Jedi während der letzten Phase des Krieges gegen die Yuuzhan Vong ihre Jüngsten in Sicherheit gebracht hatten. Tief im Innern des Schlunds mit seiner Ballung Schwarzer Löcher verborgen und aus den Überresten eines verlassenen
Waffenlabors zusammengeschustert, war die Zuflucht ein recht düsterer Ort gewesen, um sich dort um die jungen Jedi zu kümmern - und womöglich ein gefährlicher, wie es jetzt schien.
»Denkt Ihr an Umweltgifte?«, fragte Leia.
»Wir haben den Ort ziemlich gründlich dekontaminiert«, fügte Han hinzu. »Aber ich nehme an, wir könnten etwas übersehen haben. Die Imperialen haben dort einiges ziemlich sonderbares Zeug hergestellt.«
Cilghal breitete die Hände aus. »Das lässt sich unmöglich sagen. Im Moment ist das Ganze nichts weiter als eine schlichte Beobachtung.« Sie senkte ein mahnendes Auge in Richtung ihrer Assistentin. »Die Patientengruppe ist zu klein, um eine statistische Übereinstimmung nachzuweisen.«
»Stimmt, aber es ist der einzige konkrete Hinweis, den wir haben«, konterte Tekli. »Und ganz gleich, ob das die Ursache für die Erkrankung ist oder nicht, Bazel hatte sowohl zu Valin als auch zu Jysella ein überaus enges Verhältnis.«
»Ja, genau wie zu Yaqeci Saav'etu«, sagte Han. »Ich habe gehört, dass Barv die vier die >Einheit< nennt.«
Leia hob eine Augenbraue. »Gehört Seff auch zu dieser Einheit?« Sie schaute auf und sah, dass Seff noch immer auf seine Hände starrte; in der Zelle nebenan machte sich Natua weiterhin an ihrem Schloss zu schaffen. »Oder Natua?«
»Nicht, dass ich wüsste«, entgegnete Han.
Tekli bestätigte dies mit einem Schütteln ihres goldpelzigen Kopfes.
»Wie wir sehen«, fuhr Cilghal wieder fort, »gibt es zahlreiche Pakten und Verbindungen. Aber welche davon sind wichtig? Oder ist das am Ende überhaupt nicht relevant?«
»Wenn irgendjemand darauf eine Antwort finden kann, dann Ihr«, meinte Leia. »In der Zwischenzeit spricht nichts dagegen, vorsichtig zu sein.«
»Natürlich nicht«, sagte Cilghal. »Wenn ihr also lieber unverzüglich zu Amelia zurückkehren möchtet.«
»Nein, ich denke nicht, dass das notwendig sein wird«, unterbrach Leia sie. »Erzwo-Dezwo ist auch da, und er hat die grundsätzliche Anweisung, mit uns in Kontakt zu treten, wenn irgendetwas anfängt, ungewöhnlich auszusehen. Und wir sind sehr darauf erpicht, Euch zu helfen.«
»Ja.« Han warf einen Blick zum Zellblock hinüber. »So. wie die beiden da oben aussehen, könnt Ihr jede Unterstützung brauchen, die Ihr kriegen könnt.«
»Vielen Dank.« Cilghal drehte sich um und winkte sie in Richtung des
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