Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
fuhr Djor fort, »gelange ich allmählich zu der Überzeugung, dass eine allgemeine Wahl für die imperialen Bürger nicht zweckdienlich wäre. Die meisten unserer Untergebenen sind schlichtweg nicht imstande, sich angemessen in diesen demokratischen Prozess einzubringen.«
Während Djor sprach, dehnte Tahiri ihre Machtwahrnehmung in Jaggeds Richtung aus. Als sie feststellte, dass seine Präsenz von Einsamkeit und Furcht erfüllt war, verstand sie schließlich den Grund dafür, warum er mit den Gedanken ganz woanders zu sein schien. Der Sturm auf den Jedi-Tempel war in vollem Gange, und es lief nicht gut. Es war nur logisch, dass er auf eine Wortmeldung von Jaina wartete. Vermutlich hatte er Djors politische Unterweisung deshalb für diesen Zeitraum angesetzt – weil er von vornherein gewusst hatte, dass seine Sorgen ihn vom eigentlichen Thema ablenken würden und er derweil nicht irgendetwas Wichtiges verpassen wollte. Es entsprach absolut Jags Naturell, auf diese Weise vorauszuplanen, und Tahiri konnte nicht umhin, ein bisschen eifersüchtig auf Jaina zu sein. Nicht, dass sie Jagged für sich selbst wollte – vielmehr wollte sie diese Art von Liebe einfach noch einmal selbst empfinden, das Wissen, dass es da draußen jemanden gab, dem sie so sehr am Herzen lag, dass er tatsächlich sogar Zeit einplante, um sich um sie zu sorgen.
Djor verstummte abrupt und sah Jagged stirnrunzelnd an. Sie wirkte wie eine Schuloberin, die gerade einen ihrer Schüler dabei ertappt hatte, wie er sich auf seinem Datapad die jüngste Folge von Flackernde Flammen anschaute.
»Bitte, fahren Sie fort, Kommodore«, sagte Jagged, ohne sich die Mühe zu machen aufzublicken. »Ich höre zu.«
»Sie hören vielleicht zu, Staatschef Fel«, entgegnete Djor. »Doch ohne diese Bilder konkret vor sich zu sehen, bezweifle ich, dass Sie in der Lage sind, die Situation vollends zu erfassen.«
Jaggeds Machtaura loderte vor plötzlichem Zorn, und er sah auf, um Djors Blick zu begegnen. »Kommodore Djor«, begann er, »Ihre Befehle lauteten, auf Bastion zu bleiben, um die Entwicklung eines ordnungsgemäßen Wahlsystems zu überwachen. Und dennoch sind Sie den ganzen Weg nach Exodo Zwei gekommen, um … was genau zu tun? Um mich davon zu überzeugen, dass die imperiale Bevölkerung zu ignorant ist, um sich an einer allgemeinen Wahl zu beteiligen? Dass das Imperium so schlechte Arbeit bei der Schulbildung seiner Bürger leistet, dass sie schlichtweg zu dumm sind, um für ihren eigenen Anführer zu stimmen?«
Djor nahm Haltung an. »Nicht im Geringsten, Staatschef Fel«, sagte sie. »Allerdings deuten die Fakten darauf hin, dass die Bevölkerung gegenwärtig nicht darauf vorbereitet ist, verantwortungsbewusst zu handeln. Es besteht berechtigter Grund zu der Annahme, dass sie … nun, dass sie möglicherweise eine unkluge Entscheidung treffen.«
»Und mit einer ›unklugen Entscheidung‹ meinen Sie, dass die Bürger für Daala stimmen könnten?«, fragte Ashik. Der blauhäutige Chiss, Jaggeds Chefberater und persönlicher Leibwächter, stand an der Seite seines Vorgesetzten, Tahiri direkt gegenüber. »Ist das korrekt?«
Djor warf Ashik einen raschen Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder Jagged zuwandte. »Ich fürchte, dass Leutnant Pagorskis Bemühungen nicht unerheblich dazu beitragen, die öffentliche Meinung gegen Sie einzunehmen, Staatschef«, sagte sie. Sobald die Wahl bekannt gegeben worden war, war Lydea Pagorski – eben jene Sicherheitsoffizierin, die bei Tahiris Mordprozess auf Coruscant eine Falschaussage gemacht hatte – als Daalas leitende Wahlkampfkoordinatorin auf der Bildfläche erschienen. »Ihr Beharren darauf, Daala und ihre Verbündeten innerhalb der Blockade zu halten, wird als Schwäche gedeutet. Die meisten Leute nehmen an, dass Sie einfach Angst vor ihrer Flottenstärke haben.«
»Oder davor, dass sie die bessere Taktikerin ist?«, fragte Jagged.
Djor nickte bestätigend. »Auch das, Staatschef«, sagte sie. »Das lässt Sie einfach … ängstlich wirken.«
»Und dennoch sind Sie der Ansicht, dass die Bevölkerung nicht bereit für diese Wahl ist«, sagte der überraschend zufrieden aussehende Jagged. Er schaute hinüber zu Ashik. »Jedenfalls klingt es definitiv so, als würde sie die aktuellen Entwicklungen aufmerksam verfolgen.«
Ashik nickte. »Das tut es absolut, Staatschef.«
Djors Blick schweifte verwirrt von Jagged zu dem Chiss, ehe sie sagte: »Verzeihen Sie mir, falls ich mich irre, aber wir sind uns
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