Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
doch alle darin einig, dass Staatschef Fel die erste Wahl ist, oder nicht? Falls nicht, was würde es sonst überhaupt für einen Sinn machen, sich Daala zu widersetzen?«
»Ganz genau, Kommodore«, sagte Jagged. »Welchen Sinn hätte das?«
Das Funkeln in Jaggeds Augen verriet Tahiri, dass hinter seinem Plan mehr steckte, als er bislang preisgegeben hatte – selbst ihr gegenüber. So hatte er die Bedenken, die Djor zur Sprache gebracht hatte, nicht bloß vorausgesehen, sondern sogar darauf gebaut.
Als Jagged keine weitere Erklärung folgen ließ, sagte Admiral Reige: »Ich fürchte, ich muss Kommodore Djor zustimmen.« Reige, der rechts neben Jagged saß, war die einzige andere Person in der Kabine, die nicht stand. »Leider kann ich nicht erkennen, wie diese Art von Volksabstimmung Ihnen helfen soll – oder dem Imperium.«
Jagged schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. »Das liegt bloß daran, dass Sie noch nie in einer Demokratie gelebt haben, Admiral.« Er nahm das Datapad vom Schoß, stellte es auf den Tisch und warf schließlich einen Blick auf den holografischen Tumult. »In einer richtigen Demokratie ist es nicht das Ergebnis, das zählt, sondern der Prozess, der dahin führt.«
Reiges Augen verrieten seine Zweifel, und er und Djor tauschten besorgte Blicke.
Jag lächelte geduldig. »Das Volk folgt einem Anführer nur dann mit ganzem Herzen, wenn es diesen Anführer selbst bestimmt hat.«
Djor verdrehte die Augen, und Reige schaute noch besorgter drein.
»Falls es mir gestattet ist«, sagte Tahiri an Jagged gewandt, »würde ich den Anwesenden gern den wahren Grund für die Zustimmung zu dieser Wahl erläutern.«
Jags Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, und er wirkte tatsächlich beeindruckt. »Nur zu.« Er schaute zu zwei verwirrt dreinschauenden Imperialen hinüber und fügte hinzu: »Ich bin genauso gespannt darauf, das zu hören, wie Sie alle.«
Obgleich Tahiris Zuversicht bezüglich der Richtigkeit der Schlüsse, zu denen sie gelangt war, bei Jags Worten ein wenig schwand, sagte sie: »Der Staatschef stellt seiner Widersacherin zweifellos eine Falle.«
»Und?« Jag legte die Fingerspitzen zusammen und sah sie erwartungsvoll an. »Ich hoffe, du hast noch mehr zu bieten als das, Tahiri. Der Gedanke, dass das Vertrauen, das Jaina in dich setzt, nicht gerechtfertigt ist, gefällt mir ganz und gar nicht.«
Tahiri runzelte die Stirn. »Jainas Vertrauen ?« Sie blickte auf das Datapad hinab. »Ich dachte, sie befindet sich noch immer im Jedi-Tempel.«
»Tut sie auch«, sagte Jag. »Und nein, ich habe bislang nicht gehört, dass die Schilde schon unten sind. Diese Sache hat sie vorgeschlagen, nachdem ihr letzter Versuch zum Scheitern verurteilt war.«
»Eine Kom-Verbindung, um sie um Rat zu fragen?«, erkundigte sich Tahiri. »Mitten in einer Schlacht?«
»Nicht ganz«, sagte Jagged. »Sie hat sich bei mir gemeldet, als sie gerade dabei waren, sich neu zu formieren, und sie hatte ein paar Minuten Zeit. Also hat sie das Hauptquartier gebeten, für sie eine S-Signal-Verbindung herzustellen.«
In seinen Augen lag ein Anflug von Kummer, und Tahiri wusste, dass es bei diesem Gespräch um mehr gegangen war, als Jag vor seinen Untergebenen preisgeben würde. Vermutlich hatte Jaina darum gebeten, mit ihm sprechen zu dürfen, weil sie fürchtete, dass es ihre letzte Gelegenheit sein könnte, ihm Lebewohl zu sagen. Tahiri hielt Jags Blick ein wenig länger als nötig, um ihn so wissen zu lassen, dass sie verstand, wie schwierig es für ihn sein musste, hier zu sein, anstatt Jaina auf Coruscant zur Seite zu stehen. Dann bedachte sie ihn mit einem unterstützenden Lächeln.
»Und als die sonstigen Themen ausgegangen sind, über die man sich miteinander unterhalten könnte, kam das Gespräch natürlich auf Daala«, sagte Tahiri. »Jaina hat einen Weg vorgeschlagen, wie man mit ihr umgehen sollte.«
»Etwas in der Art«, sagte Jagged. Er wandte sich an Reige und Djor. »Wenn es die Umstände verlangen, besitzt Jedi Solo einen wundervoll verschlagenen Verstand.«
»Hinter jedem großen Anführer steht ein großartiger Ratgeber«, erklärte Djor knapp. »Wie auch immer, es wäre vielleicht sinnvoll, ihre Rolle bei alldem geheim zu halten, bis sie zu einer imperialen Bürgerin geworden ist, meinen Sie nicht auch?«
»Jaina?« , entfuhr es Tahiri, außerstande, ihre Überraschung angesichts dieser Vorstellung für sich zu behalten. »Eine imperiale Bürgerin?«
»Natürlich«, sagte Reige, der sie
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