Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
niedlich beschreiben können – zumindest, wenn er kein Squib gewesen wäre. Tahiri nutzte die Macht, um das Schloss zu öffnen, ehe sie die Tür von außen aufmachte und in die enge Kabine trat.
Sie schob ihr Visier nach oben. »Hast du vielleicht Todessehnsucht?« Mit der Macht riss sie das T-21 aus seinem Griff. »Ich sagte : Imperialer Sicherheitsdienst.«
»Ja, schon klar. Und ich soll Sie einfach beim Wort nehmen?«, gab der Squib scharf zurück. »Halten Sie mich vielleicht für einen Winzling, der noch Flaum hinter den Ohren hat?«
Tahiri musterte sein geschecktes Fell und die übergroßen Ohren, und dann wurde ihr klar, dass sie eine ziemlich gute Ahnung hatte, um wen es sich bei dem Squib handelte. Kurz, nachdem sie in Jagged Fels Dienst getreten war, hatten die Solos den Staatschef mit drei Squibs bekannt gemacht – einem weiblichen und zwei männlichen. Das Trio hatte sich freiwillig gemeldet, um ein experimentelles Jugendserum auszuprobieren, das von niemand anderem als Moff Getelles entwickelt worden war. Testpersonen, die das Serum benutzten, tendierten dazu, übermäßig jugendliche Eigenschaften zu entwickeln – so wie große Ohren und scheckiges Fell. Nach einem Moment nickte sie. »Um ehrlich zu sein, siehst du tatsächlich noch aus wie ein Winzling«, sagte sie. »Welcher bist du? Du bist ein Kerl, also musst du entweder Grees oder Sligh sein.«
Der Squib verengte die Augen zu Schlitzen. » Kennen wir uns?«
»Du kennst meinen Vorgesetzten, Jagged Fel«, sagte Tahiri. In Wahrheit war sie sich nicht ganz so sicher, wie sie ihren Status als halb Gefangene und halb Agentin des Imperiums angemessen umschreiben sollte. »Du hast vor nicht allzu langer Zeit einen Undercover-Auftrag für ihn erledigt – einen Auftrag, der eigentlich längst erledigt sein sollte.«
»Dieser Auftrag ist erledigt«, versicherte der Squib. Er kroch auf dem Boden nach hinten – und stieß prompt gegen die Wand. »Das hier ist ein anderer.«
Tahiri zuckte die Schultern. »Wie du meinst …« Sie hielt inne, als würde sie die Macht auf dieselbe Art und Weise einsetzen, wie Meister Skywalker es tat – um die Namen von Leuten aus ihren eigenen Gedanken zu erfahren. Dann riet sie einfach. »Sligh.«
Als sich die Ohren des Squibs besorgt zurückbogen, wusste sie, dass sie richtig lag. »Warum erzählst du mir nichts von diesem neuen Auftrag, den ihr habt?«, fragte sie. »Und vergiss nicht: Ich merke, wenn du lügst.«
Sligh schüttelte den Kopf. »Das denke ich nicht, Blondchen.«
»Okay, dann sage ich dir , was Sache ist«, erklärte Tahiri, die gerade beschlossen hatte zu bluffen. »Ihr arbeitet jetzt für Daala.«
»Falsch« , sagte Sligh selbstgefällig. »Na, du bist mir ja ’ne feine Jedi.«
»Ich bin keine Jedi – nicht mehr«, korrigierte Tahiri. Sie öffnete sich wieder der Macht und spürte dieselbe wogende Dunkelheit, die sie bereits von außerhalb des Portals wahrgenommen hatte – und dieselbe Wolke von Kummer und Leid. »Und du hast mich nicht aussprechen lassen. Ihr arbeitet für Daala, die euch über ihre Handlangerin angeheuert hat – einen imperialen Leutnant namens Lydea Pagorski.«
Sligh wandte den Blick ab. »Das habe ich nicht gesagt.«
»Das musstest du auch nicht«, entgegnete Tahiri. »Pagorski leitet Daalas Wahlkampf, sofern man das Anstacheln von Aufständen so nennen kann.«
Sligh zuckte die Schultern. »So werden die Dinge im Imperium nun mal gehandhabt. Wer sind wir, dass es uns zustünde, darüber zu urteilen?«
»Da hast du wohl recht«, meinte Tahiri. Sie verfiel auf eine freundlichere Verhörtechnik, deaktivierte ihr Lichtschwert und bedeutete Singh aufzustehen. »Worauf ich mir allerdings keinen Reim machen kann, ist, warum Pagorski hierhergekommen ist, nach Hagamoor Drei. Das ist Getelles’ Territorium, und Getelles steht auf Jags Seite.«
»Was bringt dich auf den Gedanken, dass wir damit irgendwas zu tun haben?«, wollte Sligh wissen. »Wir sind bloß Dienstleister.«
Selbst, wenn sie die Nervosität des Squibs nicht in der Macht gespürt hätte, hätte Tahiri gewusst, dass er log. » Ihr habt Pagorski hergebracht … weil ihr früher schon mal hier wart«, sagte sie. Plötzlich wusste sie genau, wie die Puzzleteile zusammenpassten. »Die Mondmagd ist gar keine Mine, sondern das Labor, in dem Getelles sein Jugendserum entwickelt hat – das Labor, in dem mit euch Experimente durchgeführt wurden.«
Sligh blinzelte bloß und versuchte, unschuldig zu
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