Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
nicht von einer gefangen – und möglicherweise sogar getötet – worden. Das sollte sie besser im Hinterkopf behalten.
Da sie ihren Helm im Rucksack des Schutzanzugs verstaut hatte, zog Tahiri jetzt ihr Mikrofon aus dem Anzugkragen und klinkte sich in das interne Netzwerk der Mondmagd ein, um eine Verbindung zu einer Oberflächenantenne herzustellen. Dann öffnete sie einen sicheren Kanal zu Leutnant Vangur an Bord des Mabartak.
»Haben Sie Ihre Meinung geändert, was die Eskorte betrifft?«, fragte Vangur, der sich nicht einmal die Mühe macht, sich zu identifizieren – oder sich bestätigen zu lassen, dass er tatsächlich mit Tahiri sprach. »Wir können in fünf Minuten da sein.«
»Höchst verlockend, aber nein«, sagte Tahiri. »Sie müssen etwas anderes für mich erledigen.«
»Gern, Ma’am«, sagte er. »Und was?«
»Zunächst einmal müssen Sie in einer Stunde mindestens zwei Kilometer von der Mondmagd entfernt sein, ob ich nun an Bord bin oder nicht«, sagte sie. »Und das ist ein Befehl. Verstanden?«
»Absolut.«
Obgleich Vangur ein viel zu loyaler imperialer Offizier war, um sie um eine Erklärung dafür zu bitten, entging Tahiri die Neugierde in seiner Stimme nicht. »Vertrauen Sie mir«, sagte sie. »Wenn ich bis dahin nicht zurück bin, wollen Sie nicht in der Nähe der Magd sein, wenn die Zeit abläuft.«
»Wenn Sie das sagen, Ma’am.«
»Oh ja«, entgegnete Tahiri. »Außerdem möchte ich, dass Sie Staatschef Fel einen Statusbericht übermitteln – und zwar ausschließlich ihm. Haben Sie verstanden?«
»Natürlich.« Schließlich war Vangurs Stimme ernst geworden. »Allerdings weiß ich nicht, ob der Staatschef eine direkte Übertragung von einer …«
»Sagen Sie ihm, sie kommt von der Hand des Imperiums«, unterbrach Tahiri. »Dann wird man Sie durchstellen. Geben Sie Staatschef Fel diese Koordinaten, zusammen mit dieser Nachricht: Sie ist hier. Handeln Sie sofort … ohne Rücksicht. «
»Sie ist hier. Handeln Sie sofort, ohne Rücksicht« , bestätigte Vangur. »Wird der Staatschef wissen, was es mit dem letzten Teil dieser Botschaft auf sich hat? Ich meine, ohne Rücksicht auf was genau?«
»Ohne Rücksicht auf Verluste , Leutnant.«
»Ah, ich verstehe.« Vangur schwieg einen Moment lang und fragte dann: »Darf ich frei sprechen, Ma’am?«
»Aber fassen Sie sich kurz.«
»Danke, dass Sie an meine Mannschaft denken«, sagte er. »Und ich hoffe, dass es Ihnen nichts ausmacht, aber wir werden die ganze Stunde warten.«
»Ob mir das etwas ausmacht?«, gab Tahiri zurück. »Ich zähle darauf.«
Sie unterbrach die Verbindung, ehe sie einen Blick auf ihr Chrono warf und feststellte, dass es elf Uhr morgens war, nach Galaktischer Standardzeit. Sie hatte sich eine Stunde gegeben. Im Hinblick darauf, dass Staatschef Fel ihr eine Fregatte unterstellt hatte und sie eben diese Fregatte auf halbem Wege zwischen Hagamoor 3 und diesem Planeten in Bereitschaft zurückgelassen hatte, bestand die geringe Chance, dass es Jag vielleicht gelang, in kürzerer Zeit ein Turbolaserbombardement zu initiieren. Allerdings musste dieser Befehl erteilt und bestätigt werden, und anschließend musste sich die Fregatte in Position begeben und den Standort der Mondmagd verifizieren. Mit anderen Worten: Wenn sie innerhalb einer Stunde reagierten, wäre das blitzschnell.
Gleichwohl, hier ging es um Abeloth, und deshalb würde Jag dafür sorgen, dass die Sache klappte.
Damit blieb Tahiri bis um Punkt zwölf GSZ , um Abeloths Anwesenheit zu bestätigen und jedwede Schildgeneratoren außer Gefecht zu setzen, die in der Anlage versteckt waren. Darüber hinaus musste sie sich etwas einfallen lassen, um die Vernichtung des Ziels zu beobachten und zu bescheinigen, und irgendetwas arrangieren, das Abeloths Aufmerksamkeit fesseln würde, bis das Bombardement begann. Wenn Tahiri dabei auch noch eine Möglichkeit einfiel, das Sperrfeuer selbst zu überleben … nun, dann war das gewiss ebenfalls nicht verkehrt.
Natürlich war der erste Ort, den es auf Schildgeneratoren hin zu überprüfen galt, der Schutzbunker. Als sie zu dem Schluss gelangte, dass es klug wäre, vorab einen gewissen Eindruck davon zu haben, was oben auf sie warten würde, dehnte Tahiri ihr Machtbewusstsein in Richtung des Gebäudes aus – und registrierte lediglich eine einzige, angeschlagene Präsenz, ein kurzes Stück weiter die Rampe hinauf. Das war natürlich Fett, der zwar gefangen, aber lebendig dort hing.
Tahiri nutzte die Macht, um
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