Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
der Wand explodierten.
Tahiris Countdown langte bei fünf an. Abeloth hatte das Gesicht von ihr abgewandt. Sie war mit einem Satz auf den Tisch gesprungen und ging darauf auf Fett zu. Tahiri hob den Thermaldetonator, damit Fett zumindest die Chance hatte, ihren Plan zu erahnen, dann öffnete sie die Hand und nutzte die Macht, um den Sprengsatz vorsichtig auf Abeloth zuschweben zu lassen.
Der Detonator hatte kaum die Hälfte der Distanz zurückgelegt, als sich Abeloth zur Seite drehte, sodass sie ihre beiden Gegner gleichzeitig sehen konnte, und streckte einen Tentakel aus. Die Kugel wurde aus Tahiris Machtgriff gerissen und segelte auf Fett zu.
Da bloß noch wenige Sekunden verblieben, bis der erste Detonator explodierte, ging Tahiri geradewegs zu Plan B über, aktivierte das Lichtschwert und ging mit einem Machtsprung zum Angriff über. Als sie bis zwei runtergezählt hatte, hatte sie Abeloth erreicht und hackte drei Tentakel durch – die auf die Tischplatte fielen und sich prompt um ihre Knöchel schlängelten.
Ein gewaltiges Brüllen erfüllte den Raum, als Fett sein Jetpack anwarf und auf sie zugeschossen kam. Mit einer Hand umklammerte er den Detonator, den Abeloth auf ihn zufliegen ließ – er hatte ihn sich einfach aus der Luft geschnappt. Er rammte ihn im selben Moment in die Rauch absondernde Wunde, in der Tahiris Countdown bei eins anlangte.
Sie wirbelte herum, um davonzuspringen – dann umklammerte etwas Kräftiges ihren Bizeps, und ihr Arm wurde beinahe aus der Gelenkpfanne gerissen, als sie in die Luft gerissen wurde. Als sie begriff, dass Fett so freundlich gewesen war, sie im Vorbeiflug zu packen, krachten sie bereits in die Vorderecke des Arbeitsraums. Alles wurde weiß und laut, und Tahiri fürchtete, dass es ihnen nicht gelungen war, aus dem Explosionsradius des Detonators zu entkommen.
Diese Angst verging einen Moment später, als sie als ächzender Haufen auf dem Boden aufschlugen. Fett landete auf ihr, eine Ansammlung von hartem Metall und scharfen Kanten, und Tahiri wurde klar, dass sie tatsächlich überlebt hatte.
Galt das auch für Abeloth?
Tahiri schaute zum Labortisch hinüber – oder besser: dorthin, wo sich eben noch der Labortisch befand, denn dort klaffte jetzt bloß noch ein fünf Meter breites Loch im Boden. Dr. Frela Tarm und Dr. Jessal Yu, beide vollkommen benommen von der Detonation, saßen da und starrten in das Loch hinab.
Tahiri versuchte, sich zu bewegen, aber Fett lag noch immer auf ihr, stumm und schlaff.
»Fett?«, rief sie. Als er nicht antwortete, tastete sie ihn mit der Macht ab und war tatsächlich ein bisschen erleichtert zu fühlen, dass er noch lebte. »Fett!« Tahiri rollte ihn behutsam von sich herunter – bis eine kleine Stimme in ihrem Kopf bei der Zahl fünfzehn anlangte und sie sich an Plan B erinnerte. »Fett!« Sie stieß ihn hart von sich und verstärkte ihre eigene Kraft mit der Macht. In der dürftigen Schwerkraft von Hagamoor 3 genügte das, um ihn durch die Luft zu schleudern. »Runter von mir!«
Fett krachte gegen die Decke und schien wieder zu sich zu kommen. Er stieß sich wuchtig ab und sank wieder auf den Boden zu, während er mit angeschlagener Stimme knurrte: »Keine Bewegung!«
Tahiri ignorierte ihn und öffnete die Ausrüstungstasche, in der sie den zweiten Detonator verstaut hatte.
»Du bist erledigt, Abschaum!«, rief Fett.
Tahiri schaute zur Seite, um ihn auf wackeligen Beinen dastehen zu sehen – und festzustellen, dass er seinen Flammenwerfer auf sie richtete. Sie nutzte die Macht, um seinen Arm in die andere Richtung zu drehen, ehe sie den Thermaldetonator so hochhielt, dass er ihn sehen konnte. »Zwei Sekunden«, sagte sie.
Fetts Benommenheit schien schlagartig zu verschwinden. Er wies auf das zertrümmerte Sichtfenster, das das Hauptgenlabor überblickte.
»Nimm den Flammenwerfer …« Tahiri schleuderte den Detonator auf das Sichtfenster zu und nutzte die Macht, um ihn zu leiten und voranzutreiben. Dennoch hatte die Kugel die Öffnung kaum passiert, als der Detonator auch schon explodierte. Ein gewaltiges Krachen erscholl, und ein blendend greller weißer Blitz loderte auf, der einen Großteil der Wand und des Fußbodens vor ihnen zu verschlingen schien … und dann ertönte ein zweites Krachen, diesmal tief und voll.
Die gesamte Anlage erbebte, als wäre sie von einem Asteroiden getroffen worden, und ein ohrenbetäubendes Poltern echote durch den Raum, als unzählige Tonnen Gestein auf die Oberseite der Decke
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