Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
die Macht hier bitte zum Elternteil avanciert?«, wollte Han wissen. Er hatte Mühe, weiterhin zu flüstern. Als Leia ihn bloß anschaute, atmete er ein paarmal tief durch und wandte sich an Allana. »Na schön. Vielleicht sollte ich hierbleiben und sie in Schach halten, während du und deine Großmutter die Barabel suchen gehen.«
»Du willst ein Dutzend Sith in Schach halten – allein?« Leia schüttelte den Kopf. »Das denke ich nicht.«
Han blickte finster drein. »Ich dachte, du hast gesagt, das sei Allanas Entscheidung.«
»Das ist es, und Omi hat recht«, sagte Allana. »Wir müssen zusammenbleiben.«
»Warum?«, wollte Han wissen.
Allana runzelte nachdenklich die Stirn, bevor sie sich schließlich umdrehte, um ihren Blick an der Wand entlangschweifen zu lassen. »Um etwas Verrücktes zu tun«, sagte sie schließlich. »Das würdest du doch machen, wenn ich nicht hier wäre, nicht wahr?«
Han folgte ihrem Blick zu der Weggabelung, die sie gerade passiert hatten. »Ein Hinterhalt?« Er rieb sich das Kinn und schaute dann zu Leia hinüber. »Das ist keine schlechte Idee – nicht, wenn sich Zekk und Taryn tatsächlich hinter den Sith nähern.«
»Das ist ein ziemlich großes Wenn «, sagte Leia. Sie dachte einen Moment lang nach, dann legte sie Allana eine Hand auf die Schulter. »Aber das ist das Letzte, womit sie rechnen werden.«
»Gut.« Allana setzte sich wieder in Bewegung und näherte sich dem Quergang. »Ungefähr fünf Meter weiter im Korridor bringen wir einen Stolperdraht an. Auf diese Weise haben wir immer noch die Möglichkeit, abzuhauen und sie von dem Nest wegzulocken, wenn irgendetwas schiefgeht.«
Han beeilte sich, zu ihr aufzuschließen. »Nicht übel«, meinte er. »Hättest du was dagegen, wenn ich ein paar Vorschläge mache?«
»Überhaupt nicht, Opi«, sagte Allana. Sie schenkte ihm ein knappes Lächeln. »Han Solos Ideen sind mir immer willkommen.«
Han erklärte ihr, was er im Sinn hatte, und die beiden machten sich an die Arbeit. Als Leia schließlich mithilfe der Macht eine frische Staubschicht über den Boden des Hauptkorridors verteilt hatte, hatten Han und Allana den Stolperdraht gespannt, die Leuchttafeln unter der Decke funktionsunfähig gemacht und eine Durastahltür quer im Gang verkeilt, die eine provisorische Brüstung zwischen zwei gegenüberliegenden Räumen bildete. Leia gesellte sich zu ihnen, und Allana rief Anji mit einem Handsignal herbei. Dann überprüften die drei Solos ihre Blaster und kauerten sich nieder, um auf die Sith zu warten.
Nach etwa einer Minute erloschen die Leuchttafeln im Hauptkorridor automatisch, und sie versanken in vollkommener Finsternis. Han wusste, dass dies für Allana das Schwerste sein würde, da sich die Gedanken der meisten Leute in den Momenten vor einer Schlacht fast unwillkürlich der Möglichkeit des eigenen Todes zuwandten – und den Freunden, die sie in früheren Kämpfen verloren hatten. Und er hatte recht. Sie knieten erst kurze Zeit in der Dunkelheit, als er sie Schniefen hörte, und er wusste genau, dass sie an Bazel Warvs unvorstellbares letztes Gefecht dachte. An dieses Opfer würde Allana sich auf ewig erinnern, und er wusste, dass sie den Rest ihres Lebens versuchen würde, sich des Heldenmuts ihres Freundes als würdig zu erweisen.
Gleichwohl, angesichts des Umstands, dass die Sith jeden Moment kamen, konnte er nicht riskieren, sie mit Worten zu trösten. Stattdessen legte Han einfach einen Arm um sie, während er sich wünschte, er hätte auf die Macht zurückgreifen können, um ihr zu versichern, dass es besser werden würde – dass sie mit der Zeit anfangen würde, sich mehr auf die guten Zeiten mit Barv zu konzentrieren, als darauf, wie er gestorben war. Und womöglich besaß Han ja doch gewisse Machtfähigkeiten, die zumindest bei ihr Wirkung zeigten – denn sie hörte auf zu schniefen, und Allana drückte sich für einen Moment an ihn, gerade lange genug, um die Umarmung zu erwidern und ihn wissen zu lassen, dass es ihr schon wieder besser ging.
Dann erwachte draußen im Hauptkorridor flackernd eine Leuchttafel zum Leben, und Han spürte, wie Allana sich kampfbereit anspannte. Normalerweise wäre er auf eine Seite des Gangs hinübergehuscht, um zu verhindern, dass sie dem Feind eine dicht gedrängte Gruppe von Zielen boten, doch er wollte in Armreichweite seiner Enkelin bleiben. Während des Angriffs auf den Falken hatte sie sich ziemlich gut geschlagen – sogar großartig –, doch da hatte sie das
Weitere Kostenlose Bücher