Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
lächelnd. »Bislang haben wir niemanden verloren.«
Diese Nachricht war sogar noch erfreulicher, als Tenel Ka gehofft hatte – besonders in Anbetracht der schwierigen Umstände der Mission und im Hinblick darauf, dass der Feind geschickt im Schutz des ossanischen Nebels angegriffen hatte. »Und damit, dass wir niemanden verloren haben«, fragte sie, »sind da Transporter oder Leute gemeint?«
»Beides«, stellte Tionne klar. Mit ihrem silbergrauen Haar und den weißen Augen war sie noch immer eine Frau von ätherischer Schönheit – trotz der subtilen Makel in Form der Armprothese und des künstlichen Beins, die sie anstelle der Gliedmaßen trug, die sie bei demselben Zwischenfall verloren hatte, bei dem ihr Ehemann verwundet worden war. »Sharmok Sieben-Achtzehn hat schweren Schaden genommen, und die Kommunikationssysteme sind ausgefallen. Doch die Volgh-Staffel eskortiert den Transporter hierher, und die Staffelführerin übermittelt soeben die ersten Bilder. Sieht so aus, als würde Sieben-Achtzehn es ebenfalls schaffen.«
Tenel Ka lächelte. »Das sind sehr gute Nachrichten.«
»Absolut.« Tionnes Miene wurde düsterer. »Allerdings fürchte ich, dass es unter den Miy’til-Piloten einige Verluste gab, und zwei Staffeln sind noch immer im Gefecht.«
Tenel Ka spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, doch sie nickte. »Damit hatten wir gerechnet«, sagte sie. »Allerdings handelt es sich hierbei um mehr als um eine Rettungsmission, Meister Solusar. Vielmehr ist dies eine gute Gelegenheit für die Königliche Hapanische Flotte, die Möglichkeiten des Feindes einzuschätzen.«
»Ich wette, dass es mit Lady Maluri und Ducha Luvalle im Raum nicht ganz einfach war, das an den Mann zu bringen«, kommentierte Han. »Also danke – und damit meine ich: Danke für alles.«
»Das Konsortium weiß Ihre Dankbarkeit zu schätzen, Captain Solo«, sagte Trista Zel, die von ihrem Datenschirm aufschaute. »Doch ich versichere Ihnen, dass die Königinmutter es nicht nötig hat, irgendetwas an den Mann zu bringen.«
Han hob die Hände, wie um sich zu entschuldigen, dann runzelte er die Stirn und wandte sich abrupt an Tionne. »Hatte ich da eben etwas von Sieben-Achtzehn gehört?«
Sie nickte. »Das ist korrekt.«
»Und wir haben keine anderen Transporter verloren?«, fragte er. »Ist das sicher?«
»Ja, dessen sind wir uns sicher, Han«, sagte Kam. »Wir sind Jedi-Meister. Wir können bis zwölf zählen.«
»Ja – aber das Ganze hätte nicht so einfach sein dürfen.« Han ging zu der halbmondförmigen Konsole und lehnte sich über Tristas Schulter, um den Datenschirm in Augenschein zu nehmen. »Da unten herrschte das reinste Chaos, und Sieben-Achtzehn war unmittelbar vor uns, als es das Schiff erwischt hat – und zwar heftig .«
Trista reckte ihren Hals, um zu ihm aufzuschauen. »Captain Solo, wollen Sie damit andeuten …«
»Ich will gar nichts andeuten. Sieben-Achtzehn ist direkt vor dem Falken gestartet. Und jetzt ist dieser Transporter der Nachzügler.« Han stieß mit einem Finger nach dem Bildschirm. »Und es sieht so aus, als würde er auf das Flaggschiff zuhalten. Was hat das wohl zu bedeuten?«
Trista sprach in ihr Kehlkopfmikro, dann erbleichte ihr Gesicht, als sie auf die Antwort lauschte. Eine Sekunde später begann sie, Befehle zu brüllen. »Volgh Eins soll Sieben-Achtzehn signalisieren, sofort beizudrehen«, sagte sie. »Und keine halben Sachen. Warnen Sie die Pilotin, dass wir sie vaporisieren werden, wenn sie sich in sechzig Sekunden noch immer auf diesem Flugvektor befindet.«
»Vaporisieren?« Allana blickte zu Tenel Ka auf. »Aber dieses Schiff hat Schüler der Akademie an Bord!«
»Das sollte so sein, ja.« Tenel Ka dehnte ihre Machtwahrnehmung in Richtung des Transporters aus, doch in dem Bereich hielten sich fünfzehn Schlachtdrachen und fast ein Dutzend Ansammlungen dicht gedrängter Jedi-Schüler auf, sodass sich unmöglich mit Gewissheit sagen ließ, ob sich die Präsenzen, die sie wahrnahm, tatsächlich an Bord von Sharmok 718 befanden oder nicht. »Doch das Verhalten des Schiffs ist verdächtig. Da stimmt etwas nicht.«
Tenel Ka trat hinter die Computerkonsole, und ihr Herz sackte nach unten, als sie auf den Schirm schaute. Einer der Monitore zeigte eine Nahaufnahme des Sharmok-Transporters, der durch den sternenverhangenen Weltraum glitt. Angesichts der Reihe von Brandlöchern, die sich über den Heckteil des Schiffs zogen, einem Paar schartiger Ringe, wo zuvor die
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