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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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stieß einen Finger in Akanahs Richtung und zog sie wieder runter auf Augenhöhe.
    »Ich werde den gesamten Fallanassi-Orden zu Geistern machen, wenn es das ist, was du willst.«

    »Ich versichere Euch«, sagte Akanah. »Das wird nicht nötig sein.«

    Bevor Taalon darauf etwas erwidern konnte, begannen die Sith überall im Dorf zu schreien und auf die Luft einzuhacken. Manchmal trafen sie Fallanassi, manchmal trafen sie einen Baumfarn oder eine pilzbedeckte Hütte, gelegentlich trafen sie sogar einander – doch die meiste Zeit trafen sie überhaupt nichts. Dennoch krümmten sie sich alle und zuckten zusammen, als würden sie Treffer einstecken, und innerhalb weniger Sekunden traten sie in Defensivformationen, die nicht das Geringste dazu beitrugen, ihre Panik zu mindern, den Rückzug an.

    Luke schaute zu Ben hinüber und war erleichtert festzustellen, dass sein Sohn – und Vestara – von Akanahs Illusion verschont geblieben waren. Er signalisierte ihnen, herzukommen und bei ihm und Taalon zu bleiben, auf den die Täuschung offenbar ebenfalls keinen Einfluss hatte. Dann zog er seine Präsenz aus dem Weißen Strom zurück, gerade weit genug, um die Illusion zu sehen, auf die die Sith reagierten.

    Es schien, als würden die Sith von durchscheinenden grünen Gestalten überrannt. Diese Fantasiegebilde hatten grässliche, verzerrte Fratzen, aus ihren Fingerspitzen peitschten dünne Tentakel, und alle paar Sekunden spie eines davon einem der Sith-Krieger eine Wolke braunen Dampfs ins Gesicht. Dann alterte das Opfer innerhalb eines Herzschlags um ein Dutzend Jahre, das Antlitz wurde faltig und die Haltung gebeugter.

    Doch die Tentakel waren am grausigsten. Sie schossen aus den Fingerspitzen der Geister hervor, um sich in die Augenhöhlen, Nasenlöcher und Ohren eines Eindringlings zu bohren. Dann pulsierte etwas durch die Tentakel, das wie daumengroße Tropfen dunkler Machtenergie aussah, und mit jedem Kügelchen schien die Fantasiegestalt ein wenig solider und realer zu werden.

    Als die Geister undurchsichtiger wurden, hörten sie auf, Dämpfe zu speien, und fingen an, Feuer zu spucken. Nach kurzer Zeit schienen überall Lauffeuer auszubrechen, die die Sith schreiend und taumeln auf die Dorfränder zutrieben, genauso, wie es bei Gavar Khai gewesen war. Wenige Sekunden später hatte der schnellste Sith eine niedrige Steinmauer erreicht, die einen Teil des Dorfes von einem Tausend-Meter-Sturz ins Meer trennte.

    Als Luke den ersten Krieger über die Mauer springen und schreiend außer Sicht verschwinden sah, verschwanden jegliche Zweifel über die wahre Natur der Frau vor ihm. Keine Angehörige des Weißen Stroms hätte ihre Kunst eingesetzt, um so zwanglos jemanden zu töten.

    Luke tauchte wieder in den Strom ein. Die Szene vor ihm wandelte sich von Grauen zu
    vollkommenem Irrsinn, während sich die Fallanassi gegen ihre Hütten drängten und die Sith auf leere Luft einschlugen und sich auf dem Moos umherrollten, um Flammen zu ersticken, die gar nicht da waren. Luke vermochte nicht zu sagen, ob die Adeptinnen ihren Teil zu der Illusion beitrugen oder bloß zugegen waren, während Abeloth allein die Eindringlinge quälte. Doch für ihn schien offensichtlich, dass die Fallanassi unter Abeloth’ Einfluss standen. Andernfalls hätten sie niemals zugelassen, dass der Weiße Strom auf diese Weise geschändet wurde.

    Nachdem er sich den Wahnsinn einige Sekunden lang angesehen hatte, schien Taalon seinen Mut zusammenzunehmen. Er riss sein Lichtschwert vom Gürtel und richtete es auf die Frau, die vor ihm schwebte. »Du machst dem sofort ein Ende!«

    Abeloth lächelte bloß. »Das könnte ich.« Sie driftete aus seiner Reichweite und wandte sich der großen Versammlungshalle zu, aus der sie vorhin gekommen war. »Oder ich könnte Euch erklären, was mit Euch geschieht.«

    Taalons erschöpfter Gesichtsausdruck verwandelte sich in Begeisterung. Er warf einen flüchtigen Blick in Richtung seiner verrückt gemachten Gefolgsleute, doch Luke kannte die Entscheidung, die er treffen würde, noch bevor der Hochlord wieder wegschaute. Offensichtlich galt dasselbe für Abeloth, da sie sich in Richtung der Versammlungshalle in Bewegung setzte, ohne auf seine Antwort zu warten.

    »Die Wahl liegt bei Euch«, sagte sie. »Aber trefft sie rasch. Euch bleibt nicht viel Zeit.«

    Das war alles, was nötig war, um Taalon dazu zu bringen, ihr nachzueilen.

    Luke wartete, bis der Hochlord außer Hörweite war, dann wandte er sich an

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