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Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Titel: Das Verlangen des Milliardaers - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: June Moore
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hatten eine Verabredung mit einer Übersetzerin für ein Geschäftsessen, Mademoiselle, aber anscheinend handelt es sich um eine Verwechslung. Bitte begleiten Sie die junge Dame hinaus, Karine.“

    Der Mann wendet sich der Rothaarigen zu, die neben mir sitzt. Er scheint diese Verwechslung lustig zu finden, oder amüsiert er sich darüber, dass ich wie ein verlorenes kleines Mädchen aussehe – und leicht beschwipst bin?
    Die junge rothaarige Frau öffnet mir etwas gereizt die Tür. Kurz davor, mich zu übergeben, beeile ich mich, nach draußen zu kommen und bleibe prompt mit dem Absatz in der Tür hängen. Ich verliere das Gleichgewicht und stoße mir am Autodach den Kopf. Der Kugelschreiber, mit dem ich meine Haare hochgesteckt habe, löst sich aus meiner Frisur, und meine Haare fallen mir ins Gesicht und versperren mir die Sicht. Ich halte mich in letzter Sekunde an Karine fest, aber meine Handtasche fällt mir aus der Hand, und der Inhalt kippt auf den Boden des Autos.
    „Oh nein! Das kann doch nicht wahr sein…“, stoße ich leicht benebelt hervor.
    Beschämt suche ich so schnell ich kann meine Sachen zusammen und steige aus, ohne auch nur einmal einen der Insassen der Limousine anzusehen. Durchs Autofenster ruft mir der Mann zu:
    „Entschuldigen Sie die Verwechslung. Einen schönen Abend noch!“
    Die Tür geht zu, die Limousine fährt los, und ich stehe wieder im Regen, mit offenen Haaren, die mein Gesicht einrahmen. Ich winke kurz mit der Hand, um zu zeigen, dass alles in Ordnung ist, aber in Wirklichkeit möchte ich mich nur zu Hause unter der Bettdecke verkriechen und nie wieder hervorkommen.
    Wow, was für ein Erlebnis!
Zumindest bin ich wieder nüchtern ... Und der Typ war wirklich heiß … Das muss ich unbedingt Charlotte erzählen.
    Ich gehe wieder zu meiner Freundin, die, wenn sie mich nicht kennen würde, mit Sicherheit glauben müsste, ich sei aus einer Nervenheilanstalt entwichen, so verfroren und verstrubbelt wie ich bin.
    „Mir ist was Komisches passiert“, flüstere ich ihr ins Ohr, während ich mich hinsetze und dabei Uma Thurman auf den Fuß trete.
    „Was denn?“, fragt Charlotte, die immer noch wie gebannt der Modenschau folgt.
    „Ich habe einen unglaublich gut aussehenden Mann getroffen! Aber wirklich. Schöner als Johnny Depp“, – ich weiß, dass er für Charlotte das Ideal männlicher Schönheit verkörpert – „wenn du ihn gesehen hättest! Und das Lustige ist, dass es eigentlich eine Verwechslung war.“
    „Aha.“
    „Hörst du mir zu, Chacha?“, schreie ich fast.
    „Was? Ja? Hast du seine Telefonnummer?“
    „Was?“
    „Hast du ihn nach seiner Nummer gefragt? Es würde dir guttun, mal aus dem Haus zu kommen …“
    Charlotte hört nur mit halbem Ohr zu. Sie ist von dem Geschehen auf dem Laufsteg völlig fasziniert. Ich hingegen habe von der Show so gut wie gar nichts mitbekommen.
    „Ja, und wir hatten gleich Sex in seinem Auto“, sage ich, nur um sie zu provozieren.
    Keine Reaktion.
    „Okay, hör mal, Charlotte, ich glaube, ich gehe nach Hause. Mir geht es nicht gut.“
    Endlich dreht sich Charlotte zu mir. An ihrem Gesichtsausdruck kann ich ablesen, dass ich zum Fürchten aussehe.
    „In Ordnung“, sagt sie, und streichelt mir die Hand. „Du bist wirklich ganz schön blass. Ich glaube, du brütest etwas aus, meine Süße. Geh nach Hause, ich erzähle dir, wie es war.“
    Mit großem Bedauern bitte ich den Portier, ein Taxi zu rufen, nicht ohne vorher herzhaft geniest zu haben. Ich fühle mich zu schwach, um die Metro zu nehmen. Er braucht nur die Hand zu heben, und sofort hält ein Taxi an.
    Zu Hause in der Rue Massenet im 16. Arrondissement angekommen, muss ich noch sechs Etagen ohne Aufzug überwinden. Aber diesmal mit nackten Füßen und Schuhen in der Hand. In meiner 16 Quadratmeter großen Einzimmerwohnung angekommen, mache ich mir einen Thymiantee, genau wie Mama, wenn ich als Kind krank war, und schlüpfe endlich schniefend unter die Bettdecke. Das Gesicht des Mannes in der Limousine erscheint blitzartig.
    Was soll’s? Ich werde ihn mit Sicherheit nie wiedersehen
.

    ***
    Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 7 Uhr. Meine Nase ist verstopft, und ich fühle mich, als würde gleich mein Kopf explodieren. Aber im Bett bleiben kommt nicht in Frage. Ich muss unbedingt ins Atelier. Die Spitze, die ich bestellt habe, soll heute Morgen geliefert werden. Und angesichts der Preise und der finanziellen Lage des Unternehmens ist ein Fehler einfach nicht

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