Das Verlangen des Milliardaers - Band 3
Sie sich um Alexʼ Sicherheit sorgen.“
„In der Zwischenzeit werden Sie sehr vorsichtig sein müssen, Mademoiselle. Wissen Sie, bei Menschen, die so reich sind wie Monsieur Bogaert, besteht oft das Risiko einer Entführung, ebenso bei Personen, die ihnen nahestehen. Das ist wirklich eine ernste Angelegenheit. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt. Ich halte Sie über meine Nachforschungen auf dem Laufenden.“
„Ich verspreche Ihnen, vorsichtig zu sein. Rufen Sie mich an, sobald Sie etwas Neues wissen.“
Ich hänge auf. Meine Hände sind feucht. Irgendwie habe ich so eine Vorahnung, dass Gilles mit schlechten Nachrichten zurückkommen wird. Und auch der Gedanke an eine Entführung nimmt in meinem Kopf Gestalt an.
Noch immer durcheinander verlasse ich Renex und lasse Renée weiterarbeiten. In der Metro nach Créteil, wo mein Vater wohnt, weiß ich nicht mehr, was ich denken soll. Mein Kopf dreht sich. Geht meine Einbildung mit mir durch? Vielleicht ist das ja alles nur ein Auswuchs meiner Fantasie oder der von John Bogaert. Wie auch immer: So kann ich nicht weitermachen. Ich habe den Eindruck, dass unsere Gefühle gegen das alles nicht mehr ankommen – seine Mutter und den ganzen Rest. Ich muss wissen, ob ihm etwas an mir liegt. Ich will, dass die ganze Welt weiß, dass wir zusammen sind! Ich werde Alexander sagen, dass er sich zu mir bekennen soll.
Nach dem Abendessen gehe ich nach oben in mein Zimmer und schalte meinen Computer ein. Aber es gibt keine Neuigkeiten. Nicht mal eine Mail.
Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
Dann mache ich Skype an. Charlotte ist schon online.
„Lou! Du siehst fürchterlich aus! Was ist passiert?“
„Immer noch keine Nachricht von Alex. Ich habe Angst um ihn.“
Dann erzähle ich ihr die ganze Geschichte: die Enthüllungen von Alexʼ Vater John, dass ich nach dem, was in der Toilette passiert war, bei Bogaert gekündigt habe, meinen Verdacht gegenüber Mike und Karine und die Unterhaltung, die ich zwischen Mike und seinem geheimnisvollen Gesprächspartner belauscht habe.
„Verdammt“, sagt meine Freundin und reißt vor Überraschung die Augen auf. „Mach dir keine Sorgen. Alex ist sicher daran gewöhnt, auf sich aufzupassen.“
„Natürlich, aber das ist was anderes. Vor Karine nimmt er sich nicht in Acht. Sie ist seine Assistentin und er vertraut ihr hundertprozentig. Charlotte, sag mir bitte, dass er einfach zu viel um die Ohren hat, um mich anzurufen.“
Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
„Du darfst dir nicht solche Sorgen machen. Hast du wirklich bei Bogaert gekündigt? Ich glaube es nicht! Bist du dir wirklich sicher?“
„Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich glaube, es war die richtige. So kann ich Renée helfen! Und außerdem wusste meine Chefin Cerise über Alex und mich Bescheid. Ich hatte keine Lust darauf, für jemanden gehalten zu werden, der sich hochschläft, obwohl ich ehrgeizig bin. Außerdem, wenn ich Recht habe, was Mike und Karine betrifft, können sie Alex durch mich keinen Schaden zufügen, wenn ich verschwinde.“
„Ich verstehe es immer noch nicht. Was für eine verrückte Geschichte!“
„Da hast du wohl Recht. Oder ich bin einfach ein bisschen paranoid“, sage ich sarkastisch.
Wir prusten los.
„Es ist schön, dich lachen zu sehen, Lou“, sagt Charlotte.
„Na gut, genug von mir. Wie war dein Shooting?“
„Also es war einfach nur Klasse. Einer von den Männermodels sah unheimlich gut aus. Sein Name ist Vivien. Und ich glaube, ich habe ihm auch gefallen.“
„Nein!“
„Doch, doch. Er hat mich auf ein Glas in die Bar des Hotels Barrière eingeladen. Vier Sterne, meine Beste. Nicht schlecht, oder?“
„Und ist Vivien Single?“
„Das hat er mir zumindest gesagt.“
„Na dann kann ich nur eins sagen: Nichts wie ran!“
Vor meiner Freundin gebe ich mich gespielt fröhlich, aber im tiefsten Inneren ist noch immer diese Traurigkeit da. Als ich endlich im Bett liege, finde ich keinen Schlaf.
Liebt er mich wirklich? Warum hört er auf seine Mutter und will mich erst einmal nicht mehr sehen?
Langsam begreife ich, dass eine Liebesbeziehung manchmal ganz schön schwer sein kann. Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass Karine die Nachricht abfängt, schicke ich Alex eine SMS:
„Alex! Ich muss unbedingt mit dir reden. Es ist wichtig!“
Da ich immer noch nicht einschlafen kann, schreibe ich meine Kündigung. Morgen werde ich sie bei Bogaert vorbeibringen.
***
Es
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