Das Verlangen des Milliardaers - Band 3
Termin zum Röntgen.“
Er hält mir ein Rezept hin und gibt Renée dann eine Spritze mit einem fiebersenkenden Medikament.
„Wenn es nicht besser wird, muss sie vielleicht ins Krankenhaus.“
Oh nein. Zuerst Papa, jetzt auch noch Renée!
Verängstigt schaue ich Florence an.
„Ich kümmere mich um den Termin zum Röntgen. Mach dir keine Sorgen“, versucht sie mich zu beruhigen. „Ich kenne Renée seit Jahren. Sie ist zäh.“
Aber wir wissen beide, dass man in ihrem Alter Krankheiten nicht mehr so leicht übersteht.
„Hör mal“, sage ich zu Florence und nehme sie beiseite. „Ich glaube, ich sollte heute Nacht hierbleiben, um sie zu überwachen.“
„Du hast Recht“, antwortet Florence. „Wenn du möchtest, wechseln wir uns ab.“
„Danke. Mein Vater muss sich immer noch erholen, deshalb kann ich nicht die ganze Nacht bleiben ...“
Florence und ich wechseln uns den ganzen Vormittag an Renées Krankenbett ab. Ich versuche, mich auf den Entwurf eines Modells zu konzentrieren, das ich „Diamant“ getauft habe, aber ich bin nicht mit dem Herzen bei der Sache. Alex fehlt mir schrecklich, und ich warte mal wieder auf seinen Anruf. Ich habe solche Lust, ihn zu küssen und ihm mit der Hand durchs Haar zu fahren, wie ich es mir angewöhnt habe. Mittags gehe ich raus, um ein bisschen Obst und einen Salat für das Mittagessen zu kaufen. Draußen ist es schön, die Luft ist schon wärmer geworden, aber ich habe kaum Hunger. Auf dem Weg komme ich an einem Mann vorbei, dessen Parfüm mich an Alex erinnert. Ich drehe mich um, aber er ist es nicht. Ich hoffe, ihn zu erreichen und wähle seine Nummer, aber der Anrufbeantworter geht dran. Ich wähle noch einmal seine Nummer, dann ein drittes Mal und hinterlasse schließlich eine Nachricht. Nach meiner Rückkehr will ich Renée dazu überreden, etwas zu essen, aber sie schläft noch immer. Wieder an meinem Schreibtisch im Atelier habe ich auf nichts mehr Lust. Sogar die Nachforschungen zu Mike und Karine interessieren mich nicht mehr.
Etwas später rufe ich Papa an und sage ihm Bescheid, dass ich heute Nacht bei Renée schlafen werde, um ihren Zustand zu überwachen.
„Natürlich mein Liebling. Mach dir keine Sorgen. Paul ist bei mir, und du weißt ja, dass es mir besser geht.“
„Ja, Papa. Aber Vorsicht, nutz meine Abwesenheit bloß nicht aus, um alles Mögliche zu essen. Glaub nicht, dass ich deine Schokoladentafeln im Schrank nicht gefunden habe“, sage ich lachend.
„Schokolade? Wie kann sie da nur hingekommen sein?“
Vor Papa reiße ich mich zusammen und tue so, als ob ich gute Laune hätte, aber in Wirklichkeit mache ich mir Sorgen. Um Alex, um Renée, um meinen Vater …
Abends bereite ich Renée etwas zu essen, aber sie weigert sich, auch nur einen Bissen zu probieren. Das Fieber ist gesunken, aber ihr Gesicht ist blass und sie bekommt immer noch schlecht Luft. Es scheint ihr nicht besser zu gehen. Nachdem ich Renée gut zugedeckt habe, lege ich mich mit einer Decke aufs Sofa und schlafe ein. Die Batterie meines Telefons ist leer, und ich habe das Ladegerät nicht dabei.
Falls Alex versucht, mich zu erreichen, werde ich es nicht mal wissen.
***
„Also wirklich, Mademoiselle Lou, du hast doch nicht etwa hier geschlafen?“
Das ist doch die Stimme von Renée!
Ich öffne die Augen. Sie neigt sich über mich und stupst mir mit dem Zeigefinger auf die Nase. Ich muss lächeln.
„Dir scheint es ja besser zu gehen!“
„Ich bin zwar immer noch etwas wackelig auf den Beinen, aber wie du sehen kannst, geht es mir wieder besser.“
Doch in diesem Moment schwankt sie und fällt fast hintenüber. Mit einem Satz springe ich auf und halte sie fest.
„Lügnerin. Du machst auf jung, aber es ist noch etwas zu früh, um einen Marathon zu laufen“, sage ich gespielt vorwurfsvoll. „Leg dich wieder hin, ich mache dir Frühstück.“
Renée will antworten, aber sie bekommt keine Luft. Ich kann die Panik in ihrem Gesicht lesen und beruhige sie so gut ich kann:
„Versuch nicht, zu sprechen. Ich kümmere mich um alles“, sage ich und helfe ihr, sich gegen die Kissen auf ihrem Bett zu lehnen.
Gegen 9 Uhr erscheint endlich Florence. Ein Krankenwagen wartet vor dem Haus, um Renée zur Röntgenaufnahme zu bringen.
„Bleib hier, Lou, du hast einiges zu tun. Ich bleibe bei ihr“, wirft Florence mir zu, bevor sie losfahren.
„Einverstanden. Ruf mich auf dem Festnetz an, wenn es etwas Neues gibt, mein Telefon ist leer.“
Meine Gedanken kreisen um
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