Das Verlangen des Milliardaers - Band 3
nie davon erholt. Deine Mutter versank immer tiefer in Depressionen, und John hat euch verlassen, auch wenn ihm die Entscheidung, dich zurückzulassen, furchtbar schwer fiel.“
„Das hat ihn nicht daran gehindert, abzuhauen!“, sagt Alex kalt.
„Er hat mir gesagt, dass du ihn nicht mehr wiedersehen wolltest, aber er würde gerne wieder mit dir Kontakt haben“, sage ich, allerdings ohne etwas von den beiden Halbgeschwistern zu erwähnen, da ich merke, wie sehr das Ganze Alex durcheinanderbringt.
Alex steht auf. Sein Gesicht hat sich auf einen Schlag verändert, und seine Züge sind hart geworden. Wie ein Tier im Käfig läuft er im Zimmer auf und ab.
Oh je! Das ist kein gutes Zeichen.
Ich schnappe mir schnell mein T-Shirt, das ich am Abend vorher in der Hitze des Moments auf dem Teppich liegen lassen habe.
„Dieser Mann“, beginnt Alex wütend. „Ich will nichts von ihm hören. Er ist nicht nur ein Betrüger, sondern auch ein Feigling. Jahrelang ist er verschwunden, und jetzt taucht er auf einmal wieder auf. Und wendet sich ausgerechnet an dich! Was für ein Feigling!“
„Er weiß einfach nicht, wie er mit dir Kontakt aufnehmen kann. Anscheinend hat er dir etwas Wichtiges zu sagen.“
„Wirklich? Und woher weiß er, dass du mich kennst und dass wir zusammen sind?“
Wer außer Cerise, der Chefnäherin bei Bogaert, meiner besten Freundin Charlotte, meinem Vater und meinem Bruder weiß darüber Bescheid? Mein Exfreund Gaetan. Und … Mike und Karine!
Ich lüge, um ihn zu beschützen.
„Ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass er dich sehen will.“
„Bestimmt nicht! Er will sicher Geld. Er hat schon meine Mutter fast ruiniert, die das Vermögen ihres Vaters geerbt hatte. Er ist ein schlechter Mensch. Ich will nicht, dass du ihn wiedersiehst.“
„Und wenn er mich wieder kontaktiert?“
„Dann sagst du mir sofort Bescheid, und ich kümmere mich darum. Aber ich will nicht, dass du ihm antwortest. Bitte tu das für mich.“
Er hält inne. Sein Gesicht ist wieder weicher geworden.
„Lou“, sagt er und nimmt mich in die Arme. „Ich habe eine ganze Armee von Sicherheitsleuten. Sie sind diskret, aber sie sind immer präsent. Mir kann nichts passieren. Aber um dich mache ich mir Sorgen.“
„Es ist alles in Ordnung, Alex. Glaub mir.“
„Hm … Du bist stolz, das gefällt mir.“
Stolz? Ich?
Alex streicht mir durchs Haar. Ein Zittern durchfährt meinen ganzen Körper und ein mir wohlvertrautes Kribbeln breitet sich in meinem Unterleib aus. Ich schmiege mich an ihn und fühle, wie seine Lust langsam erwacht. Er umarmt mich. Seine Wärme überträgt sich auf mich.
Du machst mich verrückt, Alex.
„Komm“, sagt er und nimmt mich an der Hand.
„Aber … musst du nicht heute nach Barcelona?“
„Barcelona kann eine Stunde warten. Oder länger …“
Er legt mich aufs Sofa und entführt mich in eine Welt voller Sinnlichkeit.
***
Ich laufe durch Paris, als ob ich Flügel hätte. Am liebsten würde ich meine Freude herausschreien, mein Glück mit den Passanten teilen. Zuerst gehe ich zu mir nach Hause, um mich umzuziehen. Meine Wohnung ist verlassen, seelenlos. Ich nutze die Gelegenheit, um meinen Vater und Paul anzurufen. Sie versichern mir, dass alles in Ordnung ist. Dieser Tag fängt wirklich gut an.
Als ich bei Renex ankomme, gehe ich sofort hoch in Renées Wohnung, um zu sehen, wie es ihr geht. Sie ist noch ein bisschen schwach, aber es geht ihr schon viel besser. Ich kann mich also beruhigt an die Arbeit machen.
Gilles schickt mir später am Vormittag eine SMS:
„Ich habe Neuigkeiten. Mike und Karine sind wirklich Matthew und Nina. Sie waren in den USA bereits in einen Betrugsprozess in einer Immobilienangelegenheit verstrickt, mussten aber wegen Mangels an Beweisen freigelassen werden. Es handelt sich tatsächlich um John Bogaerts Kinder mit seiner zweiten Frau.“
Jetzt habe ich Beweise für ihre Identität. Aber ich muss herausfinden, was sie planen. Heute Abend werde ich Mike folgen, sobald er Bogaert verlässt. Man weiß nie, vielleicht finde ich etwas Interessantes heraus.
Der Tag vergeht wie im Flug. Ich habe zwei Ensembles aus BH und Höschen fertiggestellt. Nur noch zehn mehr und wir können endlich von einer Kollektion sprechen!
Es ist 19 Uhr. Ich weiß, dass Mike Bogaert jeden Tag um 19:30 Uhr verlässt. Schnell greife ich nach meiner schwarzen Jacke, einem Kopftuch und einer Sonnenbrille. Ich komme mir vor wie ein Inspektor auf geheimer Mission,
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