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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Körpergröße drehte sich im Sattel zu Hulagar um. Der Schildträger des Zan Qarth Vuka reckte den schweren Messingschild seines Amtes in die Luft, nickte zum Gruß und lenkte das Pferd an die Seite seines Schützlings.
    »Er wird sein Reich regieren, wenn die Zeit gekommen ist«, sagte Jubadi gelassen, und sogar eine Spur väterlichen Stolzes zeigte sich, als er dem Sohn nachblickte, der ins Getümmel stürmte.
    Dann wandte er sich Hulagar zu, der lautlos zusah, wie Vuka im Kampfgetümmel verschwand, und nickte vor sich hin.
    »Also stimmen die Gerüchte«, fuhr Jubadi fort. »Wir könnten das zu unserer Rettung nutzen. Vielleicht lässt sich der Plan letztlich doch umsetzen.«
    »Sollen wir die nächsten Sendboten losschicken?«, fragte Hulagar, und seine Erleichterung war unüberhörbar.
    »Es soll geschehen. Schicke sie heute Abend los. Wir müssen rasch handeln.«
    Jubadi wandte sich erneut der Schlacht zu. Die Flügel der Vushka- und Targa-Regimenter schlossen sich unerbittlich um die Bantag; ungeheure Pfeilsalven verdunkelten den Himmel. Die Schreie der Siegreichen, der Verwundeten und der Verdammten klangen über die Steppe.
    »Man möchte beinahe nicht glauben, dass die Gerüchte über den Sturz der Tugaren zutreffen«, sagte Hulagar, während er sein Pferd neben das Jubadis lenkte.
    Jubadi blickte auf und lächelte.
    »Gegen Vieh – das ist abscheulich.«
    »Nun, der Junge hatte Recht«, brachte Hulagar vorsichtig zur Sprache. »Es waren nur Tugaren.«
    »Vergiss nicht, dass sie uns bei Orki geschlagen haben«, gab Jubadi gelassen zu bedenken.
    »Das habe ich nicht vergessen, mein Qarth«, entgegnete Hulagar, eine Spur Zorn im Ton. »Vergiss nicht, dass auch ich dort den Vater verloren habe.«
    Jubadi nickte, war nicht gekrankt, denn schließlich hatte er in Hulagar seinen Schildträger vor sich, den einzigen Krieger der Merkihorde, der das Recht genoss, furchtlos zum Qar Qarth zu sprechen. Er war die zweite Hälfte des herrschenden Geistes, dazu geschult zu beraten, anzuleiten, den immerfort im Qarth brennenden Geist des Kriegerkas zu bändigen.
    »Worauf ich hinweisen wollte«, fuhr Hulagar leise fort, »ist die Tatsache, dass die Tugaren seit Orki nicht mehr gegen Angehörige des Erwählten Volkes gekämpft haben. Wir können nur hoffen, dass ihr Kampfgeist abgestumpft wurde. Als sie unserem Marsch auf geheimnisvolle Weise zwei Jahre vorauseilten, fürchtete ich zunächst, sie planten einen Vorstoß in unser Territorium. Wenigstens wissen wir es jetzt besser. Sie wurden ausgeschaltet.
    Die Zeit ohne Kampf hatte sie geschwächt. Nur durch Einsatz des Blutes wird ein Volk stark. Wenn wir gegen jenes Vieh reiten, werden sie erfahren, was Grauen ist.«
    Jubadi sah Hulagar an und lächelte.
    »Wir werden jedoch nicht die gleichen Fehler begehen wie unsere nördlichen Bruder. Ihr Sturz könnte sich noch als unsere Rettung erweisen. Wir haben ein Jahr Zeit, vielleicht im äußersten Fall zwei. Wir werden sie weise nutzen. Zunächst finden wir heraus, wie sie verloren haben. Wir schwächen das Vieh für die Ernte, ehe wir es auf unsere Tische bringen.«
    »Mir gefallt die Idee noch immer nicht, Vieh zu bewaffnen, damit es gegen Vieh kämpft«, sagte Hulagar vorsichtig.
    »Besser, dass Vieh stirbt anstelle von Merki«, entgegnete Jubadi. »Unsere Mannschaftsstärke ist bis zum Zerreißen strapaziert. Die Bantag setzen unserer südlichen Flanke pausenlos zu. Wir lassen das Vieh für uns gegen das Vieh im Norden kämpfen und es unserer Herrschaft unterwerfen. Wir sehen dabei zu, wir lernen, und dann nutzen wir alles, was wir erworben haben, und wenden es gegen die Bantag. Dann haben wir zwei große Vorteile, die die Tugaren nicht hatten – wir lernen erst diese neuen Formen des Kampfes verstehen, und wir eignen uns selbst solche Waffen an.«
    »Vergiss aber nicht«, warf Hulagar ein, »dass das Vieh von unserem Blut gekostet hat. Sie haben die Felder vor ihrer Stadt mit den Gebeinen des Erwählten Volkes bestreut. Falls wir unserem Vieh solche Waffen aushändigen, könnte diese Gabe eines Tages zu uns zurückkehren und uns heimsuchen.«
    »Du hast die Berichte gehört«, sagte Jubadi. »Nur das Vieh versteht sich darauf, solche Dinge herzustellen. Wir müssen einen Weg finden, dass auch unser Vieh diese Waffen herstellt und unsere Schlacht im Norden austrägt, während wir im Süden standhalten. Sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist, bringen wir alle diese Waffen in unseren Besitz wie auch die

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