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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Keane sich doch nur an die Regeln der Bojaren gehalten. Sie hätten die Besetzung durch die Tugaren überstehen können – verdammt, vielleicht hätten diese einige der Männer mitgenommen, aber sicherlich hätte man die Offiziere verschont. Aber dieser Keane musste ja losstürmen und nicht nur gegen die Bojaren, sondern gleich auch gegen die Tugaren kämpfen.
    Als er sich an jene letzte Nacht der Schlacht erinnerte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte das einzig Logische getan – nein, das einzig Vernünftige in einer wahnsinnigen Welt. Er hatte sich wie der Teufel aus der Stadt Suzdal verdrückt und war mit seinem Schiff nach Süden geflohen. Die Stadt war verloren; jeder intelligente Mensch konnte das erkennen.
    Und wie zum Teufel hätte er ahnen können, dass diese Bastarde die Tugaren letztlich besiegen würden? Natürlich konnte er nicht mehr zurückkehren. Keane würde ihn als Deserteur erschießen lassen, und außerdem war er einfach fertig mit Keane, seinem verdammten Maine-Regiment, dem ganzen Haufen dort. Er konnte sich das düstere Lachen ausmalen, die spöttischen Blicke, die auf ihm ruhten, während man ihn an die Wand stellte.
    »Zur Hölle mit ihnen allen!«, flüsterte er.
    Es musste jetzt vier Monate zurückliegen, vielleicht länger; er hatte schon lange den Überblick über die Zeit verloren. Welche Bedeutung hatte sie denn auch noch?
    Die ersten zwei Monate waren die schlimmsten gewesen; sie kaperten Cartha-Schiffe, nachdem diese arroganten Hunde ihm eine Zuflucht verweigert hatten. Auf diese Weise hatte die Mannschaft überleben können, aber genug Holz für die Kessel unter Deck aufzutreiben, das war eine ständige Sorge. Alles Holz fand man im Norden oder an der Ostküste, die stark von Cartha-Schiffen patrouilliert wurde. Die einzige Alternative bestand darin, die Meerenge vor Cartha zu durchfahren und sich auf die unbekannten Gewässer des dampfenden südlichen Meeres vorzuwagen, um vielleicht dort einen sicheren Hafen zu finden und das Schiff zu überholen.
    Der große Ozean hatte sich nach Osten und Süden ausgebreitet, und Cromwell war diesem Weg gefolgt. Die östlichen Küsten und Inseln waren bedeckt von Wäldern aus turmhohen Bäumen, die von Leben strotzten – Leben, das anders als in den nördlichen Gebieten eine seltsame exotische Prägung aufwies und sogar mit komischen geflügelten Kreaturen aufwartete, die halb so groß waren wie Häuser. Dort fand man schließlich eine Stelle, um das Schiff zu überholen, aber sie lag in einer Gegend, die ihn mit einer Vorahnung unausweichlichen Grauens erfüllte. Ein halbes Dutzend Besatzungsmitglieder verlor das Leben durch Waldtiere, die mit nichts vergleichbar waren, was Tobias auf der Erde jemals gesehen hatte – Katzen mit großen Stoßzähnen, bärenähnliche Kreaturen von den Ausmaßen kleiner Elefanten mit gelbem Fell und diese Riesenvögel, die einen Mann vom Strand pflücken und mit ihm in ihren hochgelegenen Gebirgshorsten verschwinden konnten.
    Und man fand noch Spuren von etwas anderem, Fußabdrücke im Sand, die weder auf Menschen noch auf Tugaren zurückgingen, Schlingen im Wald, die ein Mannschaftsmitglied vor Tobias’ Augen köpften; weitere Männer verschwanden auf Wache, und man fand am Morgen nichts weiter von ihnen als eine blutige Spur in die Hügel.
    Sie fuhren weiter nach Süden und entdeckten in einem sonst leeren Gebiet des südlichen Meeres eine breite, offene Insel mit hohen, von Wolken umkränzten Bergen. Sie fuhren in eine schmale Bucht und ankerten für die Nacht, wobei sie wie Schiffbrüchige hofften, vielleicht hier einen sicheren Platz für einen Stützpunkt erreicht zu haben. Hier fand man breite, flimmernde Strände und Bäume, die hunderte Fuß hoch aufragten.
    Als Tobias am Morgen aufwachte, geschah dies zum Anblick zweier Schiffe an der Mündung der Bucht, deren hohe Achteraufbauten und großen Rahsegel er bislang nur von Bildern kannte – Galeonen, verloren wie die Ogunquit auf einem fremden und fernen Meer.
    Verblüffenderweise begrüßten sie ihn mit einer ungleichmäßigen Breitseite vor den Bug. Eine kleine Schau mit der Dampfkraft reichte jedoch, um die verdutzten Piraten zu Verhandlungen zu bewegen, denn beide erblickten einen Vorteil darin – konnte man doch gemeinsam Cartha für sich in Besitz nehmen.
    Die Piraten hatten eine bemerkenswerte Geschichte zu erzählen. Die über tausend Männer und Frauen waren Nachfahren der Mannschaften von vier Piratenschiffen, die im

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